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Kommandooperation führt ins Gefängnis

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Autor: Pascal Jäggi

Freiburg «Banden aus Osteuropa sehen in der Schweiz ein Eldorado und kommen her, um aus reiner Geldgier zu stehlen», meinte Raphaël Bourquin, Substitut der Staatsanwaltschaft, gestern vor dem Strafgericht des Saanebezirks. Als eine solche Bande sah er auch die vier Slowaken im Alter von 31 bis 32 Jahren, die mit hängenden Köpfen auf ihren Stühlen sassen. Einer von ihnen war in einem Freiburger Vorort auf einem Reithof angestellt. Im Wissen, dass seine Patrons grössere Summen Geld in einem Tresor gelagert hatten, soll er drei Bekannten vorgeschlagen haben, einen Überfall zu begehen.

Geschockt und gefesselt

Laut Untersuchung stiegen die drei Bekannten am fraglichen Abend, dem 11. Mai 2010, maskiert ins Haus ein (der frühere Angestellte blieb draussen, um nicht erkannt zu werden). Mit einem Elektroschockgerät schaltete einer die Hausherrin aus, nachdem sie den Code des Tresors verraten hatte. Sie wurde gefesselt und eingesperrt.

Ein anderer Einbrecher stieg ins Zimmer des ältesten Sohnes und schockte und fesselte auch diesen. Die Täter zogen mit einer Beute von rund 60 000 Franken und 30 000 Euro von dannen – doch sie kamen nicht weit. Der 14-jährige Sohn konnte die Fesseln ablegen und die Polizei alarmieren. Diese stoppte das Fluchtauto mit den vier Insassen.

Von der Beute waren nur die Euroscheine vorhanden, die grosse Frankensumme ist bis heute nicht gefunden worden. Einer der Angeschuldigten gab an, das Geld aus dem fahrenden Auto geworfen zu haben.

Gar nicht so geplant?

Vor Gericht versuchten die Angeschuldigten die Tat herunterzuspielen. Zwar sei der Raub geplant gewesen, doch hätte beispielsweise der Taser nicht eingesetzt werden sollen. Eigentlich hätte der Einbruch durchgeführt werden sollen, als niemand da war, meinte einer. Der Tresor hätte zum wartenden Auto getragen werden sollen, fuhr er fort, das allerdings einen Kilometer entfernt stationiert war.

Die Anklage ging davon aus, dass die Räuber gezielt auf das Eintreffen des Opfers gewartet hatten, um den Code zu erfahren. Raphaël Bourquin forderte für alle Beteiligten Strafen zwischen sieben und acht Jahren Gefängnis. Er warf den vieren neben grausamem Raub mit einer gefährlichen Waffe auch Freiheitsberaubung vor.

Die Verteidiger lehnten die meisten Anschuldigungen ab. Marianne Sidler und Sarah Curchod, die Vertreterinnen der beiden, die den Taser benutzt hatten, zweifelten daran, dass es sich um eine gefährliche Waffe handelt. Benoît Sansonnens stellte seinen Mandanten als Mitläufer dar. Christophe Tornare, Verteidiger des ehemaligen Angestellten, gab zu, dass sein Mandant der Initiator der Aktion war, nannte ihn aber nicht schuldig, was die Ereignisse im Haus betraf.

Gezielte Aktion

Das Gericht unter dem Vorsitz von Alain Gautschi liess kaum mildernde Umstände gelten. Am besten kam der «Mitläufer» mit fünfeinhalb Jahren Gefängnis weg. Ihm hielt Gautschi seine Kooperation zugute. Zudem wurde er vom Vorwurf der Grausamkeit freigesprochen, ebenso wie der Initiator des Ganzen. Letzterer kassierte sechs Jahre unbedingt. Ihn nannte Gautschi besonders perfid, da er das Vertrauen seiner ehemaligen Arbeitgeber ausgenutzt hatte. Die beiden Täter, die den Taser benutzt hatten, müssen sechseinhalb Jahre hinter Gitter. «Sie haben skrupellos und gefährlich gehandelt», so Gautschi. Sie hätten gewartet, bis jemand im Haus war, der den Code des Tresors kannte. Er stimmte der Staatsanwaltschaft zu: «Das war eine gezielte Kommandooperation.»

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