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«Kommt – wir folgen dem Stern»

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So geheimnisvoll sie auch ist: Die Geschichte von den drei Königen aus dem Morgenland zeige, dass Neuorientierung leise in unsere Welt komme, schreibt die Theologin Christine Schliesser.

Sie kommen ohne Vorwarnung und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Die Geschichte von den drei Königen aus dem Morgenland aus Matt 2,1-12 gehört zu den geheimnisvollsten in der Bibel. Wir alle kennen ihre Hauptpersonen, und keine Weihnachtskrippe ist vollständig ohne sie: Kaspar, Melchior, Balthasar. Vor einigen Jahren spielte unsere Tochter im Krippenspiel unserer Kirchgemeinde den Balthasar. Sie liebte den dunkelgrünen glänzenden Turban fast so sehr wie die Tatsache, dass sie nur einen einzigen Satz sagen musste: «Kommt, wir folgen dem Stern!»

Die erste Sternstunde

Dass die Namen der drei Könige gar nicht in der Bibel stehen, soll uns hier ebenso wenig stören wie die Tatsache, dass die Bibel lediglich von Magoi, also Magiern oder Sterndeutern redet. Diese Männer also erlebten eine Sternstunde, einen dieser ganz besonderen Momente. Ihnen ist ein Licht aufgegangen. Und sie, die Weisen, kommen auf eine verrückte Idee. Sie reisen einer Himmelserscheinung nach. Sie lassen sich herausrufen aus ihrem Alltag, aus ihren Plänen auf der Suche nach mehr. Eine Reise ins Ungewisse und voller Entdeckungen. «Kommt, wir folgen dem Stern!»

Orientierung verloren

Doch irgendwo haben die Weisen die Orientierung verloren. Sie liessen sich blenden von der Pracht des Königshauses Herodes. Wo sucht man einen neugeborenen König? Natürlich in einem Palast, ist doch klar. Die Klarheit des Sterns verschwamm. Unwissentlich werden sie Teil eines Mordkomplotts. Denn für Herodes ist klar: Zwei Könige sind einer zu viel. Das giftige Gemisch aus Schein und Sein, Machtanspruch und Unterdrückung zeichnet ein gnadenloses Bild einer Realität, wie sie auch uns nicht fremd ist. Die Weihnachtsgeschichte beschönigt nichts.

Ausserhalb der eiskalten Scheinwelt des Herodes wird er dann wieder sichtbar, der Stern. Und die drei Weisen erleben eine zweite Sternstunde. Diesmal ist es nicht mehr nur eine ferne Erscheinung, die sie fasziniert, sondern ein persönlicher Leitstern, der sie ans Ziel ihrer Suche führt. Und sie erleben das Unglaubliche: Himmel und Erde begegnen sich, sie selbst begegnen dem Retter der Welt, sie werden erfüllt mit höchster Freude. Ein Moment für die Ewigkeit. Wie schön – wenn dies das Ende der Geschichte wäre. Aber so ist sie nicht, unsere Welt. Da gibt es immer noch die andere, abgründige Seite der Geschichte, die eben auch Teil der Weihnachtsgeschichte und unserer Welt ist. 

Und hier erleben die drei Weisen ihre dritte Sternstunde. Der grosse mittelalterliche Bildhauer Gislebertus hat diesen Moment eingefangen und in Stein gemeisselt.

Umdenken und umkehren: Das Werk des mittelalterlichen Bildhauers Gislebertus versinnbildlicht die Neuausrichtung der drei Weisen.
Adobe Stock

Neue Ausrichtung

Seit 800 Jahren kann man sein Werk an einem Säulenkapitell der Kathedrale Saint-Lazare in Autun in Burgund bestaunen. Wir sehen hier die drei Könige. Nach ihren unvorstellbaren Erlebnissen schlafen sie tief und fest. Bis auf einen. Er scheint gerade erwacht zu sein und öffnet die Augen. Ganz vorsichtig streicht der Engel mit seiner einen Hand über die Hand des Königs. Mit seiner anderen Hand weist er auf den Stern. Die drei Weisen werden neu ausgerichtet. Sie denken um und kehren um. Orientierungspunkt ist der Stern. «Kommt, wir folgen dem Stern!»

Doch welche Botschaft gab der Engel den Weisen mit auf ihren Weg? «Gehet zurück nach Jerusalem. Ergreift Herodes und straft ihn mit der Schärfe des Schwerts!» So würden wir es vielleicht gerne dem Engel in den Mund legen. Wünschen wir uns nicht manchmal, dass Gott direkt und mit Macht in die Geschichte eingreift? So dass der endlose Krieg im Jemen, der endlose Hunger im Südsudan, all das sinnlose Leiden auf der Welt endlich ein Ende finden?

Gott kommt anders. Schauen wir uns nochmal das Bild an. Der Engel bleibt im Hintergrund. Er ist leise, unauffällig. Ja, er wird nicht einmal von allen drei Weisen bemerkt. Er rüttelt sie nicht wach und zerrt sie auf ihren neuen Weg. Er weist still auf den Stern.

Augen auf für rettenden Stern

Auch wenn Gott nicht lautstark und gewaltig in die Geschehnisse unserer Welt eingreift, bedeutet das nicht, dass er die Welt sich selbst überlässt. Der Bildhauer Gislebertus und die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland weisen uns auf etwas anderes hin. Eben nicht das Dröhnen einer Kriegsposaune, sondern eine zarte, persönliche Berührung. Neuorientierung, Hoffnung und Erlösung kommen leise in unsere Welt. Wer die Augen aufmacht, entdeckt den rettenden Stern. «Kommt, wir folgen dem Stern!»

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