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«Konflikt zwischen öffentlichen und privaten Interessen hört nicht auf»

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Autor: imelda ruffieux

Etwa 150 Hände gingen in die Höhe, als der Oberamtmann des Sensebezirks die Teilnehmer der Tagung fragte, wer ein Mobiltelefon besitze. Wesentlich weniger oder praktisch niemand meldete sich bei der nächsten Frage, wer gerne eine Natelantenne in der Nähe seines Hauses stehen haben würde. Der Begriff, der diese Haltung umschreibt, heisst St.-Florian-Politik: alle geben zu, dass etwas nötig ist, niemand will das Objekt bei sich haben.

Nicolas Bürgisser nannte neben Natelantennen auch Atomkraftwerke oder Windenergie-Projekte. «Alle wollen am Abend fernsehen, heisses Wasser haben, im Internet surfen – und wehe, es hat keinen Strom.»

Der Staat habe das Wohl der Allgemeinheit zu schützen, zu fördern und die Anliegen der staatlichen Gemeinschaft wahrzunehmen, zitierte er aus der Bundesverfassung. «Auch wenn dies manchmal wehtut für den Einzelnen, für den Privaten.» Er verwies auch auf die erschwerende Tatsache, dass die Einschätzung der öffentlichen Interessen nicht in allen Regionen gleich geschieht.

Aus seinem Alltag als Oberamtmann nannte Nicolas Bürgisser das Baugesuch für eine Tierkörpersammelstelle. «Als ich die Baubewilligung dafür in Bundtels erteilte, musste ich 42 private Einsprachen ablehnen.» Nächste heikle Bewilligungen seien die Betonmischzentrale in Düdingen oder die Windkraftwerke auf dem Schwyberg.

Appell an Toleranz und Vernunft

«Der Konflikt zwischen öffentlichen und privaten Interessen wird weitergehen, solange es Menschen gibt», gab sich Nicolas Bürgisser überzeugt. In der zunehmend egoistischen Gesellschaft werde er sogar immer intensiver und rücksichtsloser. «Wir können ihn heute lediglich zur Kenntnis nehmen, an uns selbst arbeiten oder in Zukunft die nötige Toleranz und Vernunft walten lassen. Aber lösen können wir das Problem nicht.»

Seiner Meinung nach müsse in folgenden Bereichen das öffentliche vor das private Interesse gestellt werden: öffentliche Sicherheit, planerische Interessen, soziale und sozialpolitische Interessen, Umweltschutz, Gewässerschutz, Schutz des persönlichen Eigentums sowie Natur- und Heimatschutz. «Wir alle haben unsere privaten Interessen zu Gunsten des öffentlichen Interesses zurückzusetzen», betonte er zum Schluss.

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