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Konflikte mit örtlichen Behörden erschweren Hilfe für Nova Friburgo

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Autor: Carolin Foehr

Freiburg/Nova Friburgo In der Nacht des 12. Januars hat es in der Gegend der brasilianischen Stadt Nova Friburgo innerhalb von zehn Stunden so viel geregnet wie sonst in einem Monat. Bei den folgenden Überschwemmungen, Erdrutschen und Gesteinslawinen kamen über tausend Menschen ums Leben, mehrere tausend verloren ihr Hab und Gut.

Heute, vier Monate später, hat sich für die rund 170000 Bewohner in Nova Friburgo nicht viel geändert. «Ich habe Bilder gesehen, die letzte Woche gemacht wurden», sagt Raphael Fessler, Präsident des Vereins Fribourg – Nova Friburgo. «Es sieht noch genau so aus wie kurz nach der Katastrophe.»

Dabei hatte der Verein schon unmittelbar nach den Unwettern ein Spendenkonto eingerichtet und viele Freiburger Gemeinden, Pfarreien und Private spendeten für die «brasilianischen Cousins» in Not. Mittlerweile sind 310000 Franken zusammengekommen, alleine 100000 Franken kamen vom Kanton.

Nur ein Scheck – undenkbar

«Wir wollen wissen, in welche Projekte wir das Geld stecken», erklärt Fessler. Einfach nur einen Scheck schicken, das sei für ihn nicht denkbar. Nur hier liege das Problem: Der Bürgermeister der Stadt, Herodoto Bento de Mello, pflegte bislang gute Beziehungen zur Schweizer Verwandschaft. Seit seiner Verletzung im letzten Herbst (die FN berichteten) leitet aber sein Stellvertreter die Geschicke der Metropole – und der sei wenig daran interessiert, die Spenden in humanitäre Projekte zu stecken, so der Präsident des Freiburger Vereins. «Wir haben schon einiges versucht», sagt er, «selbst der Schweizer Konsul in Rio de Janeiro hat mit dem Vize-Syndic gesprochen – ohne Erfolg».

Klinik wieder aufbauen

In einer Sitzung von letzter Woche hat sich der Verein nun mit dem Staatsrat, dem Freiburger Gemeinderat, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und einem Geologen auf drei Projekte geeinigt, die im Verlaufe der kommenden zwölf Monate verwirklicht werden sollen.

Den Grossteil der Spenden will der Verein nutzen, um die fast komplett zerstörte Klinik Afape neu aufzubauen. Doch zunächst muss er ein neues, erdrutschsicheres Gelände finden, das die rund 200 Jugendlichen aufnehmen kann. Zudem soll aus einem Nebengebäude des Schweizer Hauses in Nova Friburgo ein Gesundheitszentrum werden. Auch das von Fessler bereits Anfang Februar vorgestellte Weiterbildungsprojekt wird im kommenden Sommer anlaufen. Zwei Ingenieure erhalten dabei ein dreimonatige Fortbildung an der Universität von Genf und einen praktischen Einblick in die Präventionsarbeit des Kantons Freiburg.

In den letzten Wochen seien kaum noch Spenden eingegangen, sagt Fessler weiter. Enttäuscht sei er darüber aber nicht: «Es scheint nicht viel gegenüber dem Ausmass der Katastrophe», doch sei er stolz auf das Engagement der Freiburger.

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