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Konkretes Projekt für Freiburger Brauerei

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Autor: Pascal Jäggi

Auf dem Papier steht die neue Freiburger Brauerei schon: 15 Mitarbeiter, 1 500 Quadratmeter Gelände, 20 000 Hektoliter Bierproduktion pro Jahr (Cardinal: 450 000 Hektoliter pro Jahr). Ausgearbeitet hat dieses Projekt die QOS GmbH aus dem aargauischen Küttigen, im Auftrag der Gewerkschaft Unia und ehemaliger Mitarbeiter von Cardinal. «Wir wollen die Brautradition im Kanton erhalten», sagte Xavier Ganioz, Unia-Sekretär und SP-Grossrat, gestern an einer Medienkonferenz. Das «Savoir-faire» der Freiburger Brauer dürfe nicht einfach verloren gehen, so Ganioz. Nicht zuletzt solle in einem solchen Projekt die Tradition durch Ausbildung von Lehrlingen an weitere Generationen vererbt werden.

Worten Taten folgen lassen

Selber können die Initiatoren das Projekt, das sie auf 6,7 Millionen Franken ohne Kosten für die nötige Immobilie beziffern, nicht umsetzen, aus Mangel an Geld. Deshalb fordern sie die Politiker auf, den Worten nach dem Schliessungsentscheid von Cardinal Taten folgen zu lassen. «Es gab viele Positionsbezüge zur Freiburger Brautradition», meinte Armand Jaquier, Regionalsekretär der Unia. Die Gewerkschaft will sich jetzt zurückziehen und dem Staatsrat das Heft in die Hand geben. Die Gemeinde Freiburg und der Grosse Rat sollen ihn dabei unterstützen. «Planung, Finanzierung, die Suche nach einem geeigneten Gelände – das können andere besser als wir», so Jaquier.

Das Projekt ist erst theoretischer Natur, dennoch sind die Initianten überzeugt, dass es funktionieren kann. Gegenüber den Kleinen sehen sie keine Konkurrenzsituation. «Mit den Mikrobrauereien können wir kooperieren, etwa bei der Flaschenabfüllung», meinte Xavier Ganioz vielmehr.

Vorsichtiger Start

Den Markteintritt geht das theoretische Projekt behutsam an. So soll es keine Flaschen des neuen Freiburger Biers bei den Grosshändlern geben, sondern nur in Quartierläden oder Bio-Geschäften. Auch die Beizer der Region würden nicht überschwemmt. Vorgesehen ist, 35 Lokale in der ganzen Westschweiz zu versorgen (Zum Vergleich: Turbinenbräu beliefert rund 100 Lokale in Zürich). Zusätzlich werden auch Festivals oder Musikclubs wie das Fri-Son und das Bad Bonn in die Planung miteinbezogen. Beides Gebiete, wo heute Cardinal stark präsent ist.

Qualität bieten

Geplante Sorten sind Lager, Spezial und Weissbiere, die zu 60 Prozent in Flaschen und zu 40 Prozent in Fässer abgefüllt werden sollen. «Wir wollen gegen die vorherrschende Nivellierung gegen unten angehen», meinte Jaquier. Soll heissen, dass das neue Freiburger Bier kein Massenprodukt, sondern etwas für Bierliebhaber sein soll.

«Wir haben unsere Arbeit getan. Jetzt liegt der Ball bei den anderen», sagte Armand Jaquier. Optionen wie eine Petition oder Mobilisierung der Bevölkerung bleiben noch vorhanden. Für die Arbeiter im Biersektor und für die Bevölkerung sei es wichtig, ein solches Projekt umzusetzen. «Wir haben an der Demonstration im September gesehen, dass die Freiburger hinter ihrem Bier stehen», so Ganioz. Nun müsse der politische Wille gezeigt werden, um ein Freiburger Bier zu erhalten. Bis jetzt sei zu wenig gelaufen, fügte René Fragnière, Präsident der Cardinal-Betriebskommission, an. «Wir hätten uns von der Politik mehr erwartet als das blosse Abwickeln des Geländekaufes», so Fragnière.

Kommentar

Autor: Pascal Jäggi

Chancen für Freiburger Bier sind vorhanden

Die Unia überrascht. Sie präsentiert ein Projekt für eine Brauerei, das durchaus realisierbar wäre. Natürlich kann die Gewerkschaft das Ganze nicht alleine umsetzen. Wenn aber Politik und Private mithelfen, liegt ein überlebensfähiges Projekt drin. Die Beispiele Turbinenbräu aus Zürich, Felsenau in Bern oder Luzerner Bier in Luzern zeigen, dass Brauereien, die auf den Lokalpatriotismus der Biertrinker setzen, Erfolg haben können. Dabei spielte die Politik nicht unbedingt eine Rolle, oft waren es findige Unternehmer, die Lücken ausnützten und den Grossen heute Konkurrenz machen. Doch es wäre durchaus eine Chance für Politiker, hinter einem solchen Projekt zu stehen, vor allem nachdem 2010 viele grosse Reden über die Freiburger Brautradition gehalten wurden. Jetzt bietet sich die Chance, diese aktiv aufrechtzuerhalten. Das Projekt ist in seinen Dimensionen durchaus ambitiös, gerade im Vergleich mit den genannten Brauereien. Wegen dem geplanten Ausstoss von 20000 Hektolitern jährlich wäre die grössere Brauerei kein Konkurrent für die spezialisierten Mikrobrauereien. Vielmehr sind Biere für die Masse (Lager, Spezial) vorgesehen. Konkurrent auf diesem Gebiet ist klar Cardinal. Dem Rheinfelder Cardinal ist in Freiburg niemand mehr Rechenschaft schuldig, auch die Politik nicht. Viele würden sich freuen, wieder echtes Freiburger Bier trinken zu können.

Sie machen sich für eine neue Brauerei stark: Armand Jaquier, René Fragnière und Xavier Ganioz (von rechts).Bild Vincent Murith

Reaktionen: Momentan hat noch das Cardinal-Areal Priorität

Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen wollte sich auf Anfrage noch nicht konkret zu den Brauerei-Plänen äussern. «Momentan befassen wir uns noch mit der Gestaltung des Cardinal-Geländes», sagt er. Dabei zeichnet sich immer klarer der gewünschte Innovationspark in Zusammenarbeit mit der Uni Freiburg, Fachhochschulen und der ETH Lausanne ab. Gestern hatte Vonlanthen noch keine Kenntnis von den Details des Brauerei-Projekts. Der Staatsrat werde das Projekt zu gegebener Zeit prüfen. Entscheidend seien bei dieser Prüfung die wirtschaftlichen Umstände und Gegebenheiten. Ob der Grosse Rat ein Mandat erteilen würde, wie das die Unia fordert, kann heute noch niemand sagen. Der SP-Mann Xavier Ganioz versichert aber schon eines: «Meine Partei steht hinter dem Projekt».

Virtuelle Freude

Emmanuel Kilchenmann, ehemaliger Präsident der kantonalen Jungen CVP, freut sich zumindest auf Twitter. «Es scheint, dass die Brautradition erhalten bleibt…dranbleiben.» Mehr ist von ihm und seinem Bruder Pierre, die hinter der Facebook-Seite «Rettet Cardinal» stehen (Über 30 000 Mitglieder) und sich auch sonst für Cardinal stark gemacht haben, noch nicht zu hören. pj

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