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«Konkurrenz belebt den Markt»

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Es ist die vierte Filiale in der Westschweiz und eine der bisher grössten in der ganzen Schweiz: Interio eröffnet morgen ein Geschäft in Granges-Paccot. Knapp 4750 Quadratmeter nimmt der Einrichtungshändler, der zur Migros gehört, im Neubau an der Agystrasse 2 ein. «In den Filialen in Schönbühl und Villeneuve sind immer viele Freiburgerinnen und Freiburger anzutreffen», sagt Henri Fernandez, der Geschäftsführer der Freiburger Filiale, den FN. «Daher ist diese neue Filiale sehr wichtig.»

Er schwärmt von seinem neuen Arbeitsort: «Wir haben eine völlig neue Präsentation und Gestaltung–unsere Filiale dient allen anderen Interio-Geschäften als Vorbild.» Unter anderem können die Kundinnen und Kunden in Granges-Paccot grössere Artikel nicht gleich auf den Einkaufswagen hieven, sondern holen sie nach der Kasse an einer Ladeplattform ab. «Dadurch ist der Laden an sich grösser, wir brauchen weniger Platz für das Lager», sagt Fernandez. Die neue Interio-Filiale beschäftigt 31 Angestellte, rund die Hälfte arbeitet Teilzeit; fünf wechseln von anderen Filialen nach Granges-Paccot, die anderen wurden neu angestellt.

Die künftige Kundschaft

Interio ist als preisgünstiges, aber designbewusstes Einrichtungshaus bekannt. Kommen durch Interios Ankunft in der Region alteingesessene Freiburger Möbelgeschäfte in Bedrängnis? «Konkurrenz belebt bekanntlich den Markt», sagt Alfons Lehmann von Lehmann Düdingen. Interio decke nicht einen innenarchitektonischen Service ab wie Lehmann. Sein Geschäft punkte mit individueller Beratung, Service und massgeschneiderten Einrichtungslösungen. «Design-Affine sind bei Interio sicher nicht schlecht aufgehoben», sagt Alfons Lehmann. «Und vielleicht kaufen diese Leute morgen ja bei uns ein.»

Die Beratung

Ähnlich sieht dies Maya Boschung vom gleichnamigen Möbelgeschäft in Freiburg. «Wir haben schon viele neue Konkurrenten ankommen sehen–und wir sind immer noch da», sagt die Managerin, die seit 42 Jahren im Familienbetrieb engagiert ist. Die Kundschaft vergleiche heute «und kauft dann dort ein, wo sie am besten bedient wird». Die Konkurrenz durch grosse Möbelhäuser bringe es mit sich, dass sich auch kleine Unternehmen weiterentwickeln müssten. «Wir müssen uns immer wieder neu profilieren.» Boschung setze darum nebst Beratung auch auf den Service nach dem Kauf. «Wir beraten zu Hause, liefern, entsorgen die alten Möbel.» Bei ihr sei ein Kunde keine Nummer. «Wir schreiben das Persönliche gross und beginnen einen Termin auch gerne mit einem Kaffee und einem familiären Gespräch.»

Maya Boschung fügt an, dass sie sich vor der Billigmöbel-Kette Ikea eher fürchten würde als vor Interio: «Ikea ist sehr, sehr gross.» Aber auch Interio habe mit der Migros eine wichtige Partnerin: «Sie sind vom Werbebudget her stark.»

Der Einkaufstourismus

Möbel Pfister ist seit gut vierzig Jahren in Avry-Centre präsent. Mediensprecher Alfredo Schilirò nahm per Mail Stellung. Probleme bereiteten den Möbelgeschäften heute vor allem die veränderten Kaufgewohnheiten: Ein Grossteil der Kundschaft informiere sich im Internet und bestelle auch gleich auf diesem Weg. Und auch der «weiterhin stark zunehmende Einkaufstourismus» sei eine Herausforderung.

Das Internet

Das sieht auch Beat Morgenegg vom Möbelgeschäft Blunier in Ulmiz so. «Das Internet macht uns weh.» So gebe es Leute, die sich im Möbelgeschäft beraten liessen, dann aber im Internet nach dem günstigsten Angebot suchten und dies bestellten. Und der Euro habe ebenfalls seinen Einfluss: «Auch Möbel werden im Ausland eingekauft.» Allgemein durchlebe die Möbelbranche schwierige Zeiten, sagt Beat Morgenegg. «Heute setzen die Leute auf billigere Möbel und kaufen dann auch schneller wieder etwas Neues.» Daher sei der Billigsektor eher gefragt. «Ikea und Conforama legen zu, die Geschäfte der anderen Anbieter sind stagnierend oder rückläufig.»

Die Ankunft von Interio bringt Beat Morgenegg jedoch nicht aus dem Konzept: «Wir haben keine Angst vor Interio, wir leben mit den Mitbewerbern», sagt er. Gleichzeitig sei Interio kein direkter Konkurrent von Blunier. «Wir haben ein anderes Sortiment, mit währschafteren Möbeln.» Zudem stamme die Kundschaft des Familienbetriebs weniger aus Freiburg, sondern mehr aus dem Seeland und der Region Bern.

Zum Projekt

Umstrittenes Lebensmittelgeschäft der Migros

Im März2012reichte die Real Estate AG mit Sitz in Villars-sur-Glâne das Baugesuch für ein neues Einkaufszentrum an der Agystrasse in Granges-Paccot ein. Gleich gegenüber steht seit1999das Einkaufszentrum Agy-Centre von Coop. Das Baugesuch sah einen Bau mit einer Verkaufsfläche von insgesamt knapp13000 Quadratmeternsowie 210 Parkplätzen im Untergeschoss vor. Die Kosten wurden auf18 Millionen Frankenveranschlagt. Derselbe Promotor, die Real Estate AG, legte zudem ein Gesuch für den Bau vonneun Wohnhäusernhinter dem Einkaufszentrum auf. Gegen die Projekte ging eine Sammeleinsprache von 22 Privatpersonen ein. Diese forderten vor allem eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Einsprache lehnte Oberamtmann Carl-Alex Ridoré ab und erteilte im Mai2013die Baubewilligung. Migros wird eine wichtige Mieterin im neuen Einkaufszentrum sein. Ursprünglich hatte der orange Riese geplant, zwei Fachmärkte anzusiedeln: Neben dem EinrichtungshausInterio, das zur Migros-Gruppe gehört, hätte der Grossverteiler auch einenObi-Baumarkteinrichten wollen. Als sich 2014 die Baupläne des Konkurrenten Bauhaus in Matran konkretisierten, änderte Migros ihre Pläne und verzichtete auf den Obi-Baumarkt. Die frei gewordene Fläche teilen sich nun mehrere Geschäfte: EinMigros-Lebensmittelladen, das Migros-Sportartikelgeschäft SportXX, die Apotheke Amavita und der Getränkeladen Halle aux boissons. Das gleich gegenüberliegende Agy-Centre wehrte sich gegen den Einzug eines Migros-Lebensmittelladens (die FN berichteten): Die Besitzerin, die Vorsorgekasse der Grossbank UBS, ging bis vorKantonsgericht. Sie verlangte eine zusätzliche öffentliche Auflage des Projekts, da in der erteilten Baubewilligung kein Verkauf von Lebensmitteln vorgesehen sei. Das Kantonsgericht wies die Beschwerde ab. Die Besitzerin von Agy-Centre wehrt sich aber weiter, wie deren Anwalt David Ecoffey den FN–ohne dabei ins Detail zu gehen–sagte.njb

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