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Konkurrenz-Verband für Taxibranche

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Patrick Favre und andere Taxiunternehmer gründen morgen den Taxiverein Schweiz – als Ergänzung zur bestehenden Vereinigung Taxisuisse, wie Favre im Gespräch betont. Taxisuisse ist Teil des nationalen Nutzfahrzeugverbandes Astag – und Favre war zwölf Jahre lang und noch bis letzten Herbst Präsident von Taxisuisse. Und wie er würden viele Chauffeure bei beiden Organisationen mitmachen, versichert der in Salvenach wohnhafte Unternehmer.

Favre schätzt die Zahl der Schweizer Taxis auf 4500 bis 5000. Zwei nationale Vereinigungen für eine übersichtlich grosse Branche? Als Konkurrenz will er seinen Verein nicht verstanden wissen. Die Astag sei zwar eine grosse Organisation mit politischem Gewicht. Die Taxigruppe sei aber nur ein kleiner Teil, die Interessen der Chauffeure gingen in diesem Grossunternehmen unter. «Wir wollen uns spezifisch, rasch und ausschliesslich für die Interessen der Branche einsetzen», so Favre.

Die Branche sei schlecht organisiert, räumt Favre ein, viele Individualisten versuchten, ihre eigenen Ideen und Vorstellungen durchzusetzen. Und dies in einem Wirtschaftssektor, der zwar einerseits betreffend Arbeits- und Ruhezeiten sowie Sicherheit stark reglementiert sei, in dem ansonsten jedoch ein starker Föderalismus vorherrsche. Es gebe einige wenige kantonale Regelwerke und viele kommunale Regelungen. «Viele Chauffeure beklagen sich – und oft zu Recht.» «Der Einzelne kann allein nicht viel erreichen, gemeinsam sind wir aber stark», so Favre.

Uber: Konkurrenz und Vorbild

Zukünftigen Herausforderungen wie dem Fahrdienst Uber, der seit über drei Jahren in vier Schweizer Grossstädten aktiv ist, stehen seine Berufskollegen ohnmächtig gegenüber, sagt Favre. Hier wolle sich der Taxiverein einklinken. «Es braucht eine Vision für die ganze Branche», so Favre. Fazit: «Wir wollen nicht einfach das Bestehende schützen, sondern die Rahmenbedingungen für die Branche verbessern.»

Favre kennt die aktuelle Diskussion um Uber und stellt seine Position dazu klar: «Es geht uns nicht darum, Uber zu verhindern oder zu verbieten.» Denn er schätzte als Unternehmer die Konkurrenz. Sie solle jedoch mit gleich langen Spiessen arbeiten: Uber müsse Sozialabgaben und Mehrwertsteuer leisten, einen Lohn zahlen. Wenn aber unter den gleichen Umständen Uber erfolgreicher ist – «dann ist das der Markt.» Eigentlich seien sie ja beide – Taxifahrer und die privaten Uber-Mitarbeitenden – mit mehr oder weniger denselben Problemen konfrontiert, deshalb biete er Hand zu einem gemeinsamen Vorgehen, dort, wo es nötig ist. «Wir können ja anderer Meinung sein und dennoch miteinander Lösungen finden.»

Die Branche könne von Uber sogar lernen, sagt Favre, beispielsweise, was die Nutzung neuer Technologien betrifft. Der Taxiverein lanciert zwei Smartphone-Apps, eine dient dazu – ähnlich derjenigen von Uber – Kunden und Chauffeure zu verbinden. Ausserdem kann die App zur Bezahlung und zur Buchhaltung sowie für den Chauffeur der Rechnungsstellung dienen. Somit gehen ihre Funktionen weiter als das Vorbild, die Uber-App, so Favre.

«Konkurrenz schadet allen»

Noch ist das Zentrum des Taxivereins in der Westschweiz. Doch den Gründern schwebt vor, so bald wie möglich auch in der Deutschschweiz Fuss zu fassen. Natürlich sei das eine Konkurrenz, sagt Christoph Wieland, Präsident Taxi­suisse bei Astag auf Anfrage. «Ein zweiter Verband innerhalb der kleinen Taxibranche ist nicht zielführend. Wenn wir uns spalten, schadet das allen.» Gerade in den grossen Städten, in denen die Taxis der Konkurrenz von Uber widerstehen müssen, sei Einigkeit wichtig. «Nur gemeinsam können wir etwas bewirken», so Wieland. Die Spaltung und die Aufteilung bewirkten das Gegenteil und erschwerten das Engagement für die Taxifahrer.

Den Vorwurf, Taxisuisse sei als Teil der Astag zu schwach, lässt Wieland nicht gelten. Zwar seien die Entscheidungswege tatsächlich länger als bei einem einfachen Verein. «Dafür können wir von den Möglichkeiten einer schlagkräftigen Organisation profitieren», so Wieland, also von der Infrastruktur, den politischen Kontakten, dem Marketing, dem juristischen Dienst, der Medienarbeit und der Weiterbildung. Taxisuisse evaluiert laut Wieland zudem eine eigene Branchenlösung für eine Mobilitäts-App. «Die Vorteile der Astag für die Chauffeure ist überwiegen klar», so Wielands Fazit, «deshalb begrüssen wir die Gründung nicht.»

Taxibranche

Kleine Welt mit grossen Sorgen

Bisher vertrat die Fachgruppe Taxisuisse beim Nutzfahrzeugverband Astag allein die Taxifahrer. Rund 180 Unternehmen mit 1800 Autos sind laut Taxisuisse dort organisiert, also etwa die Hälfte der Fahrzeuge im Land. Laut Patrick Favre gibt es in der Schweiz 4500 bis 5000 Taxis, von denen etwa 3000 jeweils im Dienst sind, und etwa 10’000 Chauffeure; ein Erfahrungswert, genauere Zahlen gebe es nicht. Christoph Wieland aus Murten, Präsident von Taxisuisse, schätzt ihre Zahl im Kanton Freiburg auf rund 70, davon etwa die Hälfte in der Stadt Freiburg. Die meisten Taxis in der Schweiz gehören Einzelpersonen oder Kleinstunternehmen mit maximal drei Fahrzeugen. Als grosse Unternehmen gelten solche mit rund 40 Autos. Unternehmer Patrick Favre schätzt das Monatseinkommen eines durchschnittlichen Taxichauffeurs auf eine Vollzeitstelle auf 3000 Franken. Die Branche erziele einen Jahresumsatz von rund einer Milliarde Franken.

Jeder Inhaber eines Fahrausweises der B-Kategorie kann mit einer Zusatzprüfung eine Erlaubnis zum Personentransport lösen. Der Einbau eines Fahrtenschreibers für Arbeitszeit- und Tempo macht aus einem Auto ein Taxi. Ein Taximeter ist auf Bundesebene nicht vorgeschrieben.

fca

 

 

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