«Der Konkurs über den Verein Jazz Parade wurde nun offiziell ausgesprochen», sagte die Anwältin des Vereins, Isabelle Théron, gestern den FN. Am Mittwoch habe sie das Urteil vom Bezirksgericht Saane erhalten, nun sei das Konkursamt für die weiteren Schritte verantwortlich.
Der Entscheid kommt nicht überraschend: Der hoch verschuldete Trägerverein hatte die diesjährige Ausgabe wegen Sicherheitsmängeln kurzfristig absagen und kurz danach die Bilanz deponieren müssen (die FN berichteten). «Hätten wir das Festival durchführen und Einnahmen generieren können, wäre es möglich gewesen, den Verein zu retten.»
Die Schulden seien jedoch nicht erst in diesem Jahr entstanden, betonte Théron. Als im März der neue Präsident, Bernard Berset, den Verein übernommen habe, hätten bereits einige 100 000 Franken in der Kasse gefehlt.«Diese Schulden sind unter dem vorherigen Präsidenten, Jean-Claude Henguely, entstanden. Er wäre als künstlerischer und technischer Leiter für Gelände und Infrastrukturen verantwortlich gewesen. Er hat seine Pflichten aber nicht erfüllt.»
Wie hoch die Schulden sind, konnte Théron nicht genau sagen. «Es sind viele. Und jeden Tag kommen neue Geldforderungen.» Gemäss Vereinsstatuten können die Mitglieder aber nicht persönlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Bald ein Communiqué
Bereits am Dienstag hatte Jazz-Parade-Gründer Jean-Claude Henguely den FN gesagt, er werde demnächst per Medienmitteilung seine Sicht der Dinge kommunizieren, mehr wolle er zum Fall Jazz Parade noch nicht sagen. rb