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Können Pendler «umerzogen» werden?

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Autor: Pascal Jäggi

Es geht nur um einige hundert Meter, die ab Montag, 12. Juli, für Autos gesperrt werden, doch die Umwandlung der Freiburger Bahnhofallee in eine Einbahnstrasse wirkt sich auf den gesamten Verkehr in Freiburg aus. Der zuständige Gemeinderat Charles de Reyff ist sich dessen bewusst. Entsprechend richtete er sich gestern vor den Medien an die Bevölkerung: «Machen wir uns nichts vor. Es muss ein Umdenken in Verkehrsfragen stattfinden.» Denn die täglich 16 000 Fahrzeuge, welche heute die Bahnhofallee befahren, verschwinden nicht einfach. Die Hälfte wird wohl weiterhin vom Perolles her Richtung Innenstadt unterwegs sein, 800 Busse und Taxis in die andere Richtung, doch ein Grossteil dieser Hälfte soll über Alternativrouten durch die Stadt fahren, wobei der Grossteil der Autos wohl die Strecke über Tivoliallee und Affrygasse Richtung Midiallee nehmen wird. Am liebsten wäre den Behörden, wenn die Autos zuhause blieben, weil ihre Besitzer auf den öffentlichen Verkehr umsteigen werden.

Sanfte Einführungsphase

Der Gemeinderat setzt auf eine breite Information der Bevölkerung, auch wenn die Einführung seit Jahren ein Thema ist. Im «1700» wird auf den Start am 12. Juli hingewiesen, und zwischen dem 5. und 30. Juli werden grelle gelbe Schilder mit Warnsignalen an allen wichtigen Kreuzungen und Strassen die Automobilisten auf die Änderung aufmerksam machen. Der Zeitpunkt der Sperrung kommt nicht ungelegen. «Während den Schulferien sind weniger Fahrzeuge unterwegs», sagte Charles de Reyff, «das gibt der Bevölkerung Zeit, sich an die Änderung zu gewöhnen».

Nachteile, beispielsweise für die Ladenbesitzer in der Innenstadt, sieht de Reyff nicht: «70 Prozent der Fahrzeuge fahren bloss durch, die bringen den Läden nichts.» Wenn sich der Verkehr lichtet, werde es auch angenehmer für jene, die im Zentrum einkaufen, hielt de Reyff fest. Ähnliche Bedenken habe es bereits gegeben, als die Romontgasse 1995 zur Fussgängerzone wurde, so der Gemeinderat. «Heute ist diese Neuerung akzeptiert.»

Die eigentliche Gestaltung der Bahnhofallee bevorteilt Fussgänger und Velofahrer. Bereits zu sehen ist das an den Fussgängerstreifen vor dem Fribourg-Centre und oberhalb der Bahnhofskreuzung. Wo bisher Ampeln alles regelten, haben nun die Fussgänger Vortritt. Vor allem der Übergang vor dem Einkaufszentrum ist stark frequentiert. Doch die Verantwortlichen wiegeln ab. «Von unten kommt ja viel weniger Verkehr und in der Mitte der Strasse steht eine Insel», erklärte Jean-Charles Bossens, Dienstchef des Amts für Verkehr. Für die Sicherheit der Fussgänger reiche das aus. Mit Wartezeiten für Autos und Busse ist hingegen zu rechnen. Zumindest eine Ampel bleibt sicher bestehen: Diejenige beim Übergang zwischen Bahnhofbuffet und der Ecke Bahnhofallee/Perolles. Ein Streifen wird noch dazukommen. «Zwischen dem Equilibre und der Credit Suisse gibt es bald einen zusätzlichen Fussgängerstreifen», so Bossens. Schliesslich könne an dieser Stelle eine Zunahme der Passanten erwartet werden.

Auch die Velofahrer können frohlocken. Vom Kreisel bei der reformierten Kirche bis zur Bushaltestelle Bahnhof erhalten sie eine eigene Spur.

Mit der Einführung der Einbahnstrasse kommen die Freiburger Behörden ihrer Vision näher, die Stadtarchitekt Thierry Bruttin gestern «eine Promenade für Fussgänger vom Bahnhof bis zum Klein-Sankt-Johann-Platz» nannte. Gänzlich autofrei wird die Bahnhofallee zwar noch nicht, doch 2014, wenn die Poyabrücke steht, kann über eine vollständige Sperrung (für Autos) nachgedacht werden, meinte Charles de Reyff.

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