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Könnte es sein …?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 

Ich habe bisher überlebt und bin heute Morgen topfit aufgewacht. Im Gegensatz zu all jenen, die gestern ums Leben kamen, durch Unfall, Krankheit, Mord, Krieg oder schlichtweg verhungert sind. Ich bin gesund und es geht mir gut. Im Bad lass ich Wasser laufen, so viel und so warm ich will. Der Toiletteninhalt verschwindet per Knopfdruck, um den Rest kümmern sich andere. Irgendwo gibt es ein Kraftwerk, mit dessen Strom die Geräte im Haus tagein, tagaus laufen. Der Kühlschrank ist voll. Den Espresso kann ich geniessen, weil vorher Hunderte von Menschen etwas dafür getan haben. Der Zug fährt pünktlich, ich kann mich auf die Post verlassen und mein Abfall wird wöchentlich zuverlässig entsorgt. Das Stück Fleisch schmeckt und ich habe mit dem Schlachten der Kuh erst noch gar nichts zu tun. Das machen ja andere.

Die Liste dieser Alltäglichkeiten liesse sich weiterführen und eine ganze Zeitung füllen. Sind sie wirklich so selbstverständlich, diese so ganz «normalen», «banalen», täglichen Dinge? Könnte es sein, dass wir uns so sehr daran gewöhnt und deshalb vergessen haben, dass nichts selbstverständlich ist und dass in der nächsten Sekunde alles anders werden kann? Könnte es sein, dass wir all die positiven Dinge, die wir täglich erfahren, gar nicht mehr wahrnehmen und kaum noch etwas schätzen? Rennen deshalb viele ihr Leben lang einem unbestimmten Glück hinten nach, verschieben das Leben in die Zukunft, wo sie endlich den ultimativen Kick vom ersehnten Lebensglück zu erfahren hoffen?

Könnte es sein, dass wir vergessen haben, dass das Leben jetzt stattfindet, in diesem einen Augenblick und dass er so nie wieder kommen wird? Könnte es sein, dass wir blind geworden sind für die täglichen Wunder des Lebens, von denen es Millionen gibt?

Das Wunder Herz beispielsweise. Dieser kleine Muskel, welcher täglich im Kreislauf Tausende von Litern Blut durch unseren Körper pumpt und sich bis vier Milliarden Mal für uns bewegt und meist erst Beachtung findet, wenn er ins Stottern gerät. Könnte es sein, dass wir ausgeblendet haben, dass wir alle aufeinander angewiesen sind, dass nichts ohne andere geht? Nicht einmal das Licht können wir anknipsen, ohne dass andere dafür sorgen, dass wir es können. 

Könnte es sein, dass wir verlernt haben, dankbar zu sein? Dankbar für das Leben, für die Lektionen die es uns manchmal erteilt, dankbar gegenüber der Menschheit, die die eigene Existenz erst möglich macht? Dankbarkeit statt Anspruchsdenken; Dankbarkeit als Lifestyle – das führt zu mehr Lebensqualität und guten Glücksgefühlen, garantiert und auf der Stelle! Könnte es sein, dass wir uns in unseren Gewohnheiten und Routinen verfangen haben, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen und uns wie blinde Maulwürfe durchs Leben wühlen?

Ach ja, von wegen Routine: Wann haben Sie zum letzten Mal etwas getan, das Sie zum ersten Mal machten?

Beat Brülhartwohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Coach für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

«Könnte es sein, dass wir vergessen haben, dass das Leben jetzt stattfindet?»

 

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