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Könnte es sein?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn die so weitermachen, fahren sie den Karren noch an die Wand» und «Die machen sowieso, was sie wollen» – beides sind weitverbreitete Meinungen und die Morgendämmerung der Wutbürger. Die Schuldigen sind schnell gefunden: Politiker und Manager. Im schwer durchschaubaren Gebräu von gesellschaftlichem Anspruchsdenken, Eigeninteressen in der Politik und selbstlaufender Bürokratie bringt uns Schuldzuweisung aber keinen Schritt weiter. Vielleicht sollten wir die Scheinwerfer einmal drehen. Auf uns selbst. Auf Sie und mich. Denn uns betrifft es. Wir lassen das alles zu. Dabei könnten wir Einfluss nehmen. Das Einzige, was uns vor einer guten Zukunft abhält, sind wir selbst. Könnte es sein, dass wir unsere eigene Unbeweglichkeit gerne der Bürokratie in die Schuhe schieben? Könnte es sein, dass wir unser eigenes Verharren in der Bequemlichkeitszone dem Sozialstaat anlasten? Könnte es sein, dass die Politik nur deshalb das Spielfeld für mittlere Talente ist, weil wir so gewählt haben? Könnte es sein, dass wir lauthals Dampf ablassen, aber dann doch nichts unternehmen? Könnte es sein, dass wir Veränderung von allen andern erwarten, nur von uns selber nicht?

Wir können Einfluss nehmen. Als Erstes müssen wir dringend unsere Sensoren schärfen und Bewusstsein entwickeln. Wir müssen ein Gefühl bekommen für die unzähligen Volksverblödungen in Medien und Politik, Wirtschaft und Sport. Wir müssen sensibel werden für die Entmündigung und Zwangsbeglückung durch den Staat. Wir dürfen uns nicht länger gängeln lassen von politischen Oberlehrern, interessengesteuerten Experten und staatlichen Besserwissern, die keinen Respekt zeigen vor denen, die sie bezahlen. Wir müssen dringend wieder selbst Verantwortung übernehmen. Niemand muss ins Würstchen beissen, das vor seiner Nase baumelt.

Niemand kann uns zu irgendeinem Handeln verführen, wenn wir es nicht wollen. Niemand kann uns vorschreiben, wie wir zu leben haben, wenn wir es nicht zulassen. Wir sind nicht ohnmächtig. Wir können selber denken. Und wir können handeln. Wir können fragwürdige Produkte ganz einfach nicht mehr kaufen. Wir müssen kein Antibiotika durchsetztes Fleisch und kein vergiftetes Gemüse essen. Wir können Firmen, die ihre Mitarbeiter ausnutzen, meiden. Wir können durch einen einfachen Druck auf die «Aus»-Taste seichte Sendungen und Selbstverkindlichungsprogramme abstrafen. Wir müssen uns nicht von Treuekarten und Superrabatten zu nach Gudis japsenden Pudeln abrichten lassen. Wir können die lästigen Verpackungen an der Kasse stehen lassen. Wir können das Kleine, das Besondere der Masse vorziehen und bei den örtlichen Dorfläden und Fachgeschäften einkaufen. Wir können den Zug statt das Auto nehmen und auch mal zu Fuss gehen. Wir können den Standby-Modus unserer Geräte abschalten. Wir können auf unseren Körper hören statt bei jedem kleinsten Wehwehchen zum Arzt zu rennen. Wir können die Krankenkasse, die Bank oder die Versicherung wechseln. Wir können den eigenen Abfall reduzieren. Wir können fragwürdige Politiker abwählen. Wir können unsinnige Reglemente nicht befolgen. Wir können uns selber in der Gesellschaft vermehrt engagieren. Das alles und noch viel mehr können wir.

Bequem ist das alles nicht, und womöglich kostet es etwas. Aber: Freiheit und Selbstbestimmung gibt es nicht gratis, und Verantwortung verpflichtet. Sich beklagen und Schuldige suchen ist wie am Bahnhof auf ein Schiff warten.

 

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

 

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