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Konzert als Brückenpfeiler

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Konzert als Brückenpfeiler

Auftritt des Lehrerseminars und der Pädagogischen Hochschule

Dank einer beachtlichen gesanglichen und musikalischen Leistung aller Beteiligten erklang am Donnerstag- und Freitagabend in der Kollegiumskirche ein glanzvolles Chorkonzert, unter der Mitwirkung des Kammerensembles Villars-sur-Glâne.

Von HUGO SCHALLER

Ein Abend voller Sinnbildlichkeit mit teils ausgesprochenem, teils angedeutetem, teils direkt gelebtem Symbolcharakter. «Heute Abend sind wir im Mittelpunkt», diese Worte kamen aus dem Mund eines Schülers der 6. Primarklasse. Der festliche Abend wurde von je einer Schulklasse aus Villars-sur-Glâne und dem Schönberg eröffnet. Abwechslungsweise erklärten die Kinder der französischen und der deutschen Klasse im Rapstil und in Liedform diese Tatsache.

«Die Kinder leben den Moment als Teil der Ewigkeit, das macht sie so unentbehrlich», sagt Eliane Brügger, die zusammen mit Josef Catillaz – Ausbildnerin und Ausbildner an der Pädagogischen Hochschule – zu den einzelnen Musikwerken überleiteten. Als Stabübergabe, wie bei einem Sta-fettenlauf, betrachtet Josef Catillaz den festlichen Anlass, der in Form eines musikalischen Ereignisses den Übergang des Lehreseminars in die Pädagogische Hochschule darstellte.

Verbindende Zusammenarbeit

Sinnbildlich für einen Brückenbau zwischen den Sprachgemeinschaften, der alten und neuen Lehrerausbildung, der scheidenden und neuen Direktion und zwischen verschiedenen kulturellen Traditionen präsentierte sich der Abend: Bunt gemischt aus Ehemaligen und Gegenwärtigen des Lehrerseminars deutscher und französischer Herkunft, erklang der Freiwilligenchor in der «Petite suite québécoise» von Marie Bernard. Vergeblich suchte man in Mozarts «Missa solemnis» nach einer deutsch-französischen Abgrenzung unter den singenden Seminaristinnen und Seminaristen. Und als ganzheitlich vereinter Chor zwischen Seminar, Hochschule und Singfreudiger aller Art wurde Beethovens «Christus am Ölberge» als beeindruckender Abschluss des Abends dargeboten.

Alle hatten an diesem Abend auf mehr oder weniger konventionelle Art mitgearbeitet: So konnte man etwa den Rektor der Hochschule als Fagottisten im Orchester ausfindig machen, der scheidende Direktor des Seminars wirkte im Organisationskomitee und Lehrpersonen aller Sparten sangen in einem der Chorwerke mit oder liessen sich als Instrumentalisten einsetzen.

Eindrückliche geistliche Musik

In den drei Chorwerken hatten die vier Vokalsolisten Ludmila Zelenka, Sopran; Anne Schmid, Alt; Alain Bertschy, Tenor, und Michel Brodard, Bass, wichtige Partien zu bewältigen.

In allen drei Werken erfreute Ludmila Zelenka mit einem bis in die höchsten Lagen reinen und warm bleibenden Ton. Sowohl die Mozart-Messe, unter der Leitung von Hubert Reidy, wie auch Beethovens Oratorium unter der Leitung von Pierre-Georges Roubaty erklangen in ausgewogenem Tonverhältnis zwischen Chor, Solisten und Orchester. Bemerkenswert kontrolliert und von Erfahrung durchdrungen präsentierte sich das Werk Mozarts. Wirkungsvoll traten die Echostellen im besonders schönen Kyrie und dem Agnus Dei mit der dezenten Orgelbegleitung hervor. Sogar in intonationsmässig heiklen Stellen wie vor dem «Domine Deus» und dem «Miserere» im Gloria bewies der Chor seine vokale Kompetenz.
Alain Bertschy sang die Rolle des Jesus in Beethovens Werk in eindrücklich sensibler und adäquater Weise, während Michel Brodard mit seiner grossen vokalen und musikalischen Kapazität stets für das stützende Gleichgewicht sorgte. Pierre-Georges Roubaty gelang es, das grandiose und anspruchsvolle Werk mit geistigem Verständnis für das dramatische Geschehen in Wort und Musik darzustellen. Dass auch Laienchöre in der Lage sein können, die tiefen Emotionen, die einem Meisterwerk innewohnen, zum Ausdruck zu bringen, zeigte sich am Schluss des Oratoriums: Eingeleitet vom Chor der Krieger, energiegeladen, konnte sich Beethovens Apotheose eindrücklich entfalten.

Chansontradition

Eine gewagte Übung war es sicher, zwischen diese beiden sakralen Werke eine Komposition der grossen französischen Chansontradition zu stellen. Doch das charmante Werk der kanadischen Musikerin Marie Bernard vermochte die Zuhörer zu entzücken. In der zur Tradition gewordenen Besetzung mit Vokalsolisten, Chor, Orchester, Klavier, Schlagzeug und Bassbegleitung erklang das heitere Potpourri mit bekannten Chansonmelodien. Die Aufführung dieser von Fantasie und Freude geprägten Lieder erfordert Präsenz und rhythmische Flexibilität. Eric Conus gelang es fabelhaft, den teils tänzerischen, teils lyrisch poetischen Charakter des Werks hinüberzubringen. Die Altistin Anne Schmid zeigte in den Solopartien ein erstaunliches Flair für diese Musik und konnte auch hier ihr wohlklingendes Timbre einsetzen. Ganz besondere Momente gab es bei «Si on s’y mettait» mit dem elegischen Oboensolo, beim «Le phoque est tout seul» und beim «C’est dans la chanson qu’on apprend la vie» mit der Violineneinleitung.

So gelang denn gar über diese «Petite suite québécoise» ein kleiner Brückenschlag vom alten Europa zum neuen Kontinent.

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