Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kormoran-Hysterie am Neuenburgersee

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Festlandkormoran hat sein Brutgebiet im Binnenland in den letzten Jahrzehnten stark ausgedehnt. Kormorane ernähren sich ausschliesslich von Fischen und stehen damit in direkter Konkurrenz zu den Ansprüchen der Fischer. Seit 2001 ist die Art am Neuenbur­gersee heimisch, und die Population hat sich seither auf über 1000 Vögel erhöht. Doch ist der Kormoran tatsächlich für den Rückgang der Fangerträge verantwortlich? Es gibt keine wissenschaftlichen Grundlagen, die diese These stützen. Vor 40 Jahren beispielsweise waren die Fangerträge der Fischer erheblich tiefer als heute – ohne Kormorane. In den 2000er-Jahren nahmen die Fischfangerträge bis 2015 stetig zu, obwohl die Kormoranpopulation ebenfalls kräftig anstieg.

Die Fische im See gehören niemandem. Folgt der Kormoran also seinem natürlichen Jagdtrieb, so schadet er damit niemandem. Schaden entsteht dann, wenn die Vögel Fische aus den Netzen der Fischer holen, die Fangeinrichtungen beschädigen oder in Fischzuchten Fische entnehmen. Hier gilt es, entsprechende Präventiv- und Vergrämungsmassnahmen zu ergreifen. Kommt es weiterhin zu Schäden, sollen diese auch entschädigt werden können.

Die geplante Regelung, wonach Berufsfischer im Sinne einer Schädlingsbekämpfungsmassnahe Kormorane in der Nähe ihrer Netze abschiessen dürfen, ist aus Tierschutzsicht höchst problematisch. Schlecht getroffene Tiere tauchen ab, sind danach womöglich nicht mehr zu finden und erleiden einen langsamen, qualvollen Tod. Zudem sind diese Störungen, die teilweise auch in Schutzgebieten stattfinden würden, schädlich für alle beteiligten Wildtiere. Mögliche Ansätze zum besseren Schutz der Fischpopulationen sind Aufwertungsmassnahmen zugunsten der Gewässermorphologie, so dass Fische geeignete Lebensräume und Deckung finden. Gefährdete Fischpopulationen sollen zudem an degradierten Fliessgewässern durch Vergrämungsmassnahmen vor dem Kormoran geschützt werden.

Die jetzige Schnellschussstrategie ist falsch. Sie beruhigt wohl die Berufsfischer, zur Lösung der komplexen Problematik wird damit allerdings nichts beigetragen.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema