Der für Erziehung, Kultur und Sport zuständige Staatsrat Jean-Pierre Siggen lobte am Samstag die gewaltigen Aktivitäten des Freiburger Fussballverbandes FFV vor allem bezüglich Jugendarbeit. So stieg die Anzahl Juniorenteams in einem Jahr von 703 auf 733. Nur bei den Juniorinnen ist die Teilnahme von 6 (5) Teams eher gering.

Peter Gilliéron, Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbandes SFV, lobte den Freiburger Verband, bei dem er sich immer wohlfühle. Er freute sich über den Auftritt der Frauennati bei der Weltmeisterschaft in Kanada und machte Werbung für die kommenden Länderspiele der Schweizer Männernationalmannschaft.

«Fühlte mich nicht wohl»

95 der 99 Freiburger Vereine waren in Bossonnens, dem 1400-Seelen-Dorf im Vivisbachbezirk, zugegen. «Nun ist es ein Jahr her, seit ich das Präsidium des Freiburger Fussballverbandes übernommen habe», sagte Benoît Spicher, der die Versammlung zügig leitete. «Ich durfte auf eine wertvolle Zusammenarbeit mit meinen Kollegen des Zentralkomitees (ZK) und in allen Kommissionen zählen. Interessant war auch die Arbeit mit meinen Kollegen aus anderen Regionen sowie den Funktionären der Amateurliga und des SFV.» Mit Blick auf die Skandale rund um den Weltfussballverband Fifa meinte Gilliéron weiter: «Es ist wahr, dass die diversen Vorfälle, die sich einige Personen der obersten Fussballsphäre geleistet haben, nicht dem gesunden Bild des Fussballs gedient haben. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht wohlfühlte, als ich auf der Strasse oder sonst wo die Kritiken zu unserem Sport gehört habe. Ich bin aber überzeugt, dass wir im FFV auf dem richtigen Weg sind.»

Gesunde Finanzen und Schiedsrichtermanko

Finanziell ist der FFV sehr gesund. Die Jahresrechnung der Saison 2014/15 schloss mit einem Reingewinn von 21 074 Franken ab. Dieser wurde wie folgt verteilt: 10 000 Franken für die Juniorenförderung, je 5000 Franken für die Informatik und an den Fonds für das 125-Jahr-Jubiläum des FFV. Der Restsaldo von 4618 Franken ging in die Kasse. Das Vermögen der Sekulic Fondation beträgt 32 439 Franken. Rechnung und Budget wurden einstimmig angenommen.

Schiedsrichterchef Robert Raia kritisierte, dass trotz vielen Kursen die Zahl der aktiven Schiedsrichter von 277 auf 266 zurückging. Viele ältere Schiedsrichter seien des Pfeifens müde geworden. Sein Ziel sei, künftig wieder über mindestens 300 Schiedsrichter verfügen zu können, sagte Raia. Als unhaltbar bezeichnete er die Tatsache, dass fünf Vereine keinen einzigen Schiedsrichter stellen. Betroffen von der Kritik von Raia sind auch die 3.-Liga-Vereine Plasselb und Charmey.

Diverses in Kürze

• Der FC Villarimboud ist aus dem Freiburger Verband ausgetreten. Neueintritte gab es keine.

• Die Versammlung hat beschlossen, dass auch in Zukunft maximal zwei Teams pro Verein in der 3. Liga spielen dürfen. Auch die freien Auswechslungen in der 3. Liga bleiben für weitere zwei Jahre provisorisch in Kraft.

• Die Disziplinarkommission unter der Leitung von Sébastien Pedroli registrierte in der vergangenen Saison 500 (–31) Rote und 5208 (–44) Gelbe Karten. Die Zahl der Forfait-Niederlagen stieg von 51 auf 68.

• Bei der nationalen Suva-Fairplay-Trophy klassierte sich das Frauenteam des FC Kerzers auf dem zweiten Rang und wurde für seine faires Verhalten auf und neben dem Platz mit 7000 Franken belohnt. Der Mannschaft der US Basse-Broye wurden 8000 Franken für den vierten Platz in der nationalen Wertung ausbezahlt.

• Zum neuen stellvertretenden Revisor des deutschsprachigen Teils wurde Daniel Pürro (FC Brünisried) gewählt.

• Die nächste Delegiertenversammlung des FFV organisiert der FC Giffers-Tentlingen. Die Ausgabe 2017 wurde dem FC Domdidier zugesprochen.