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Krankheiten werden zu Codes

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Autor: Mireille Rotzetter

Diagnosen, die das Herz betreffen, werden international mit einem Code von I 00 bis I 99 versehen. Alle möglichen Krankheitsfälle können in Codes umgewandelt werden. «Es gibt mittlerweile über 14000 Codes», sagt Raymonde Jendly, Kodiererin am Freiburger Spital HFR. Sie arbeitet seit sieben Jahren in diesem Beruf, der in dieser Zeit immer komplexer geworden ist. Zudem hat er mit der Einführung der Fallpauschale an Bedeutung gewonnen. Vorher wurden die Codes ausschliesslich vom Bundesamt für Statistik verwendet, jetzt werden anhand der Codes die Kosten eines Spitalaufenthalts berechnet. Der Beruf kann von Männern und Frauen ausgeübt werden, Kodiererinnen sind aber deutlich häufiger.

Internationale Codes

Die Arbeit eines Kodierers oder einer Kodiererin beginnt mit dem Austritt eines Patienten. «Wir erhalten eine Liste mit Patienten, deren Dossiers es zu codieren gilt», sagt Raymonde Jendly. Sie und ihre Kolleginnen erhalten die entsprechenden Akten in der Regel von den Ärzten. Grundlage für die Arbeit sind jeweils die Arztberichte, die während der Behandlung und beim Austritt verfasst werden. Diese können sowohl in Papierform wie auch in elektronischer Form vorhanden sein. «Aufgrund dieser Berichte bestimmen wir die Hauptdiagnose und die verschiedenen Nebendiagnosen», erklärt Jendly. In Büchern wird nach den Codes für die Diagnosen gesucht, genauso wie nach den Codes für Operationen, Behandlungen und Untersuchungen. «Die Codes für die Diagnosen werden von der Weltgesundheitsorganisation bestimmt», führt sie aus. Die anderen Codes seien schweizweit festgelegt.

Wenn die Berichte nicht eindeutig genug sind, fragen die Kodiererinnen in den entsprechenden Abteilungen und bei den Ärzten nach. Seit der Einführung der Fallpauschale ist es umso wichtiger geworden, dass die Berichte genau sind. «Es wird besser. Die Ärzte wissen, was sie schreiben müssen, damit es für uns klar ist», sagt Raymonde Jendly. Die Kodiererinnen würden sich auch häufig gegenseitig austauschen und sich aushelfen.

Fast wie Detektivarbeit

Raymonde Jendly schätzt an ihrem Beruf, dass er intellektuell fordernd ist und dass stets Neues dazugelernt werden kann. Und sie findet ihre Aufgabe spannend: «Es ist ein bisschen wie Detektivarbeit.» Sind die Berichte codiert, werden automatisch die Kosten berechnet. «Manchmal sehen wir, dass etwas nicht plausibel ist, dann müssen wir den Bericht nochmals kontrollieren», sagt Jendly. Insgesamt könne aber zur Fakturation noch nicht viel gesagt werden, da bisher im HFR noch nicht über die Fallpauschale abgerechnet wurde.

Exakt arbeiten

Im Freiburger Spital arbeiten insgesamt neun Kodiererinnen, sie teilen sich 6,5 Vollzeitstellen. Die Kodiererinnen sind hauptsächlich französischsprachig, es gibt jedoch eine deutschsprachige, die für die Spitäler Tafers und Murten zuständig ist. Pierre Perritaz, Verantwortlicher Kodierung, sagt, dass Kodiererinnen über fundierte medizinische Kenntnisse verfügen müssen (siehe Kasten). Es sei momentan schwierig, ausgebildetes Personal zu finden.

Kodiererin Raymonde Jendly sucht nach einem Code.Bild Corinne Aeberhard

Ausbildung:Medizinisches Grundwissen

Kodierer und Kodiererinnen wandeln Arztberichte in Codes um. Diese werden für Statistiken verwendet. Im Kanton Freiburg wird seit der Einführung der Fallpauschale anhand der Codes die Fakturation vorgenommen. Die Kodiererinnen – der Beruf wird meist von Frauen ausgeübt –, müssen über fundierte medizinische Kenntnisse verfügen. «Es können Pflegefachfrauen, Arztsekretärinnen oder Ärztinnen sein», sagt Pierre Perritaz, Verantwortlicher Kodierung beim Freiburger Spital HFR. Wichtig sei, dass die Kodiererinnen exakt und diskret arbeiten können.

Im Chuv in Lausanne gibt es eine spezifische Ausbildung für Kodiererinnen. «Das ist ein Monat theoretische Ausbildung mit zwei Monaten Praktikum», sagt Kodiererin Raymonde Jendly, die dies absolviert hat und früher als Arztsekretärin arbeitete. «In der Deutschschweiz ist die Ausbildung eher auf die Theorie und weniger auf die Praxis ausgerichtet», sagt Perritaz. Für die Beratung bei der Ausbildung seiner deutschsprachigen Kodiererinnen arbeitet das HFR mit dem Inselspital zusammen. Ein weiterführendes Ausbildungsmodell wie in der Westschweiz würde das HFR begrüssen.mir

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