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«Ich habe gelernt, was es heisst, in einem Heim zu arbeiten»

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Das Pflegeheim Wolfacker in Düdingen feiert das 20-jährige Bestehen. Von Anfang an dabei war Ursula Krattinger-Jutzet, die sich viele Jahre lang in der Stiftung St. Wolfgang engagiert hat.

Die Stiftung St. Wolfgang betreibt nicht nur das Pflegeheim Wolfacker, welches das 20-jährige Bestehen feiert (siehe separaten Text). Auch die Heime in Flamatt, Schmitten und Bösingen sowie das Tagesheim in St. Wolfgang stehen unter der Verantwortung der Stiftung. Ursula Krattinger-Jutzet hat die Entwicklung der Stiftung auf verschiedenen Ebenen miterlebt. Sie war Gemeinderätin von Düdingen, sieben Jahre Stiftungsrätin und 13 Jahre Verwaltungsrätin, davon 10 Jahre als Präsidentin.

Das Heim in Düdingen feiert heuer das 20-jährige Bestehen. Wie haben Sie die Zeit damals erlebt?

Der Bau in Düdingen und Flamatt nach dem Prinzip «einmal planen und zweimal bauen» war genial. Ich war in der Baukommission vom Auried. Als wir dieses Heim bauten, konnten wir bekannte Mängel von Düdingen beheben. Auch war es eine grosse Verbesserung und Professionalisierung, in Flamatt eine zentrale Wäscherei zu bauen.

Welches sind die wichtigsten Meilensteine?

In meiner Zeit als Stiftungsrätin gab es noch in jedem Heim einen Heimleiter oder eine Heimleiterin mit eigener Verwaltung. Dies wurde dann professionalisiert, reorganisiert mit einer zentralen Verwaltung und der Bildung einer Geschäftsleitung. Dies war auch ein grosser Vorteil für die Mitarbeitenden, denn so war garantiert, dass für alle Mitarbeitenden der Stiftung die gleichen Arbeitsbedingungen vorlagen. Diese Reorganisation war ein Meilenstein in der Geschichte der Stiftung.

Hat sich die Philosophie der Stiftung in den letzten Jahren verändert?

Sie ist die gleiche geblieben, nämlich, betagten Menschen im unteren Sensebezirk ein Zuhause mit individueller Pflege und Betreuung anzubieten, um eine gute Lebensqualität zu erhalten und zu fördern. Dazu gehört auch, sie mit Respekt und Würde ihren letzten Lebensabschnitt verbringen zu lassen. Die Stiftung will zudem ein fairer, fortschrittlicher und guter Arbeitgeber sein. Denn nur zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Höchstleistungen erbringen und sind motiviert und engagiert.

Ein Dauerthema an den Stiftungsratsitzungen ist der Wunsch von Ueberstorf, ein eigenes Heim zu haben. Können Sie dies nachvollziehen?

Ich habe volles Verständnis für Ueberstorf. Es ist absolut nachvollziehbar, dass die Betagten in ihrem Dorf bleiben möchten und auch für die Angehörigen ist es angenehmer, ihre Liebsten in der Nähe zu haben. Leider konnten wir aus verschiedenen bekannten Gründen kein Heim in Ueberstorf realisieren.

Welche Gründe?

Die Stiftung hat noch Kapazitäten beim Ausbau bei bestehenden Heimen, deshalb macht es Sinn, zuerst diese Ressourcen zu nutzen. Damit ein Heim nicht defizitär ist, braucht es mindestens 50 bis 60 Betten, die vom Kanton bewilligt sein müssen. Die Pflegebetten werden pro Bezirk zugeteilt. Dass der Sensebezirk und dann die Stiftung in den nächsten Jahren 50 zusätzliche Betten zugesprochen bekommen, um ein neues Heim zu bauen, ist sehr unwahrscheinlich. Deshalb macht es Sinn, bestehende Heime auszubauen, damit die Stiftung um circa 15 Betten wachsen kann und dem Bedarf nachkommen kann.

Sie haben einmal gesagt, es brauche eigentlich nicht neue Pflegeheime, sondern Alters- und vor allem Übergangsheime. Wird es solche Strukturen in absehbarer Zeit geben?

Viele betagte Menschen können dank der Spitex und anderer Unterstützung zu Hause bleiben. Aber die älteren Menschen benötigen nicht nur Pflege und Haushalthilfe und Essen, sondern auch Betreuung und ein soziales Umfeld, damit sie zu Hause bleiben können und nicht vereinsamen. Deshalb braucht es mehr Angebote in die Richtung betreutes Wohnen oder eben Altersheime. Heute dürfen nur stark pflegebedürftige Menschen in einem Heim aufgenommen werden, was ich auch schade finde, denn ein Heim muss noch «leben». Es braucht auch Betagte, die jassen, rüsten, singen und dem Heim Leben einhauchen. Es braucht auch vermehrt sogenannte Übergangsbetten. Wenn jemand nach einem Spitalaufenthalt, zum Beispiel nach einem Beinbruch, nicht sofort wieder nach Hause kann, muss die Person die Möglichkeit haben, für zwei bis drei Monate in ein Heim zu gehen. Es gibt diese Möglichkeit in der Providence, aber leider ist diese Pflege nur auf Französisch.

Welche Herausforderungen warten auf die Stiftung St.Wolfgang?

Die Menschen werden immer älter und auch die Erwartungen sind immer höher. Die zukünftigen Heimbewohner sind einen viel höheren Lebensstandard gewohnt als die heutigen Bewohner. Die grösste Herausforderung wird aber sein, immer genügend gut qualifiziertes und motiviertes Personal zu finden, und deshalb ist es enorm wichtig, dass die Stiftung ein attraktiver Arbeitgeber ist. Sie muss sich in dieser Hinsicht bemühen neue, flexible Arbeitsmodelle anzubieten. Eine weitere Herausforderung wird sein, dass sich die Stiftung die Grundfrage stellt, ob sie weiterhin als Stiftung der fünf unteren Sensler Gemeinden bestehen kann oder ob sie sich einen Zusammenschluss mit den anderen Gemeindeverbänden des Sensebezirks überlegt. Dies ist eine Frage, die in der nächsten Legislatur angedacht werden muss. Auch muss sich die Stiftung Gedanken machen, ob sie betreutes Wohnen anbieten will, das im Moment nicht in den Statuten vorgesehen ist, aber einem Bedürfnis der betagten Menschen entspricht.

Was hat Sie als Verwaltungsratspräsidentin am meisten geärgert?

Dass ich mit dem Kanton immer stürmen musste, um Verbesserungen für die Bewohner und das Personal zu bekommen. Das war sehr intensiv und zeitaufwendig. Der Kanton will die Senior+-Politik umsetzen, was sehr gut ist. Er will aber keine oder nur minime finanzielle Mittel dafür einsetzen. Das ist nicht glaubwürdig und für die Beteiligten frustrierend. Der Kanton betreibt eine Schubladenalterspolitik, das heisst, schöne Konzepte, aber kein Geld für die Umsetzung.

Was hat Sie am meisten gefreut?

Jedes Mal, wenn ich in ein Heim gegangen bin, die zufriedenen Gesichter der Bewohner und des Personals zu sehen. Ich habe in meiner Amtszeit sehr viel gelernt, vor allem auch, was es heisst, in einem Pflegeheim zu arbeiten. Nicht nur die Pflegenden und Betreuenden erbringen jeden Tag eine Superleistung, sondern auch alle Mitarbeitenden in Küche, Verwaltung, Hausdienst und Wäscherei. Mir war vorher nicht bewusst, wie viel Kraft und Einsatz dies abverlangt. Meine grosse Hochachtung und mein Dank gelten allen, die sich jeden Tag zum Wohle unserer betagten Menschen einsetzen.

Kastenthema

Mit einem Waisenhaus in St. Wolfgang fing es an

Den Namen hat die Stiftung St. Wolfgang vom Haus in St. Wolfgang 13. Es war ursprünglich ein Waisenhaus und wurde 1906 erbaut. 1955 wurde das Kinderheim in ein Altersheim umgewandelt, zuerst nur für Männer. 1980 entstand dann die Stiftung. Beim Aufbau des Waisenhauses waren nicht nur Düdinger aktiv und Geldgeber, sondern auch Leute von den anderen Gemeinden des unteren Sensebezirks. «Ich sehe keinen Nachteil, dass wir eine Stiftung und nicht ein Gemeindeverband sind, weder operativ noch strategisch», sagt Ursula Krattinger-Jutzet. Im Gegenteil: Es sei eher ein Vorteil in strategischer Hinsicht, da alle fünf Trägergemeinden in die Entscheide eingebunden und somit die Entscheidungen auch breiter abgestützt seien. im

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