Autor: Carole Schneuwly
Schon als Kind beschäftigte sich Clotilde Olyff mit Zeichen und Schriften, obwohl sie sie kaum lesen konnte: Sie litt an der Leseschwäche Dyslexie und machte daraus ihre grösste Leidenschaft: das Spiel mit Buchstaben und ihren Formen.
Heute ist die 46-Jährige Professorin für Typografie und Graphic Design und arbeitet als freischaffende Typografin und Künstlerin. Sie spielt mit unserer Schrift und bewegt sich dabei auf der Schwelle zwischen Typografie und Kunst. Sie verändert etwa das Volumen oder die Struktur eines Buchstabens. So entstehen neue Schriften wie Alpha Bloc, Billes, Boulbar, Boules, Bubble Bath, Graphic und an- dere.
Buchstaben-Skulpturen
Aus ihren Kreationen von Buchstaben und Zeichen in ungewöhnlichen Materialien und Dimensionen entstehen Skulpturen, Objekte und Piktogramme. In der Ausstellung werden ganze Alphabete aus überraschenden Materialien in zwei und drei Dimensionen gezeigt. So wurden Kleiderbügel aus Draht zu Buchstaben geformt und zu einem Alphabet zusammengefügt.
Zu den bekanntesten Werken von Clotilde Olyff zählen ihre Alphabete aus Steinen, welche die Natur zu Buchstaben formte. Ein weiterer Ansatz besteht darin, Bücher die Form von Buchstaben annehmen zu lassen, während im Buch selbst kein einziger Buchstabe steht.
Nebst ihrer typografischen und künstlerischen Arbeit wurde Clotilde Olyff auch bekannt mit den Briefmarken, die sie für die Belgische Post gestaltete. Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 16, Freiburg. Bis zum 25. Mai. Mi., Fr. und Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr.