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Kredit angenommen – acht Millionen fürs Eisstadion

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Gestern Abend sassen für einmal nicht Generalratsmitglieder im Eishockeystadion – sondern Vertreter des Eishockeyklubs Freiburg Gottéron auf der Zuschauertribüne des Freiburger Generalrats: Präsident Michel Volet und Generaldirektor Raphaël Berger verfolgten die Ratsdebatte. Denn es ging um das legendäre Freiburger Eisstadion St. Leonhard, das 1982 errichtet wurde und nun saniert werden muss. Bauherrin ist die eigens dafür gegründete Immobilienfirma «L’Antre» (zu deutsch: Höhle). Die Stadt Freiburg will sich am Umbau beteiligen – indem sie das Land, auf dem das Stadion steht, der Antre im Baurecht für sechzig Jahre abgibt; das entspricht einem Wert von sieben Millionen Franken. Dazu kommt eine Subvention von acht Millionen Franken. Der Generalrat stimmte dem Geschäft zu. 

François Ingold (Grüne), Präsident der Finanzkommission, sagte, dass es in der Kommission viele Fragen und grosse Diskussionen gab – vor allem, weil das Stadion von Privaten saniert werde. «Nie aber stellten wir infrage, dass das Stadion saniert und ausgebaut werden muss.» Der Stadt fehle es schlichtweg am Geld, um das Stadion selber zu sanieren. Dass nun die Angelegenheiten der Stadt und des Klubs getrennt würden, sei eine gute Sache. Würde der Klub in Konkurs gehen, wäre die Stadt nicht betroffen. Die Finanzkommission verlange, dass die Stadt später keine weiteren Beträge an das Stadion oder den Eishockeyklub zahle; der Gemeinderat habe dies zugesagt.

Im Namen der SVP-Fraktion sagte Christophe Giller, seine Partei sei sehr zufrieden mit dem vorliegenden Projekt. «Es ist viel besser als das vorherige.» Er kritisierte aber, dass die Stadt das Baurecht für ganze 60 Jahre und erst noch gratis abtritt. Der Rat werde einmal mehr vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Mehrheit der SVP-Fraktion lehne das Projekt ab, da es zu viele offene Fragen gebe. «Und das, obwohl die grosse Mehrheit Gottéron-Fans sind.»

Ähnlich sieht es die CSP-Frak­tion: «Wir haben das Messer am Hals», sagte Maurice ­Page. Zwar sei der Umbau nötig, auch aus Sicherheitsgründen. Doch seien sehr viele Fragen offen. «Wir brauchen stärkere Garantien; eine Antwort heute Abend im Rat reicht uns nicht.» Trotz allem: Die CSP unterstütze das Projekt.

Auch die CVP-GLP-Fraktion unterstützte zwar das Projekt, zeigte sich aber hart: «Das ist ein gutes Projekt, wird aber von einer miserablen Präsentation begleitet», sagte Fraktionssprecher Alexandre Sacerdoti. Es sei aber eine gute Gelegenheit, einem privaten Partner die Realisierung des Um- und Ausbaus anzuvertrauen.

Oliver Collaud sagte im Namen der Grünen, grundsätzlich unterstütze die Partei das Projekt, doch fehlten Garantien sowie Antworten auf wichtige Fragen. Und FDP-Sprecher Jean-Pierre Wolhauser sagte, seine Partei erwarte zum Baurechtsvertrag einen Zusatz, in dem das Verhältnis zwischen Stadt und Antre klar geregelt werde – auch was das Personal betreffe, das sowohl im Eisstadion als auch für das zweite Eisfeld arbeite.

Im Namen der SP sagte Elias Moussa, es sei keine klassische Aufgabe der öffentlichen Hand, den Spitzensport zu unterstützen. Die SP-Fraktion wolle einen Wechsel: Das Stadion und damit die finanziellen Risiken sollen in private Hände übergehen. Doch dürfe die Stadt das Heft nicht ganz aus der Hand geben.

Trotz aller Kritik wies der Generalrat erst den Antrag auf Nichteintreten der FDP ab, danach den Rückweisungsantrag der Grünen. In der Schlussabstimmung sagte er mit 44 Ja- gegen 11 Nein-Stimmen bei 15 Enthaltungen Ja zum Geschäft.

Zahlen und Fakten

Platz für 8500 Fans

Das aktuelle Projekt für das Eisstadion sieht keinen Neubau vor. Vielmehr soll um das heutige Stadion herum ein Mantel entstehen, womit es zugunsten von zusätzlichen Sitzplätzen und Logen für die Sponsoren und Partner quasi aufgestockt wird. Neu werden 8500 statt 6700 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion Platz finden (die FN berichteten). Die Eishockeyspiele finden während der ganzen Umbauphase, die bis 2020 dauert, statt. Der Umbau des Stadions kostet rund 80 bis 85 Millionen Franken. 30 Millionen stammen von der öffentlichen Hand. Der Kanton Freiburg übernimmt 15 Millionen. Die Stadt Freiburg – aktuelle Eigentümerin des Stadions – erteilt der Immobilienfirma L’Antre ein kostenloses Baurecht im Wert von rund sieben Millionen Franken; dadurch ist die Stadt künftig nicht mehr Eigentümerin des Stadions. Darüber hinaus subventioniert die Stadt den Bau mit rund acht Millionen Franken (siehe Kasten links).

njb

 

Studienkredit

Studie zur zweiten Eisfläche und zu einem Parkhaus

Nicht nur die alte Eishalle wird saniert: Der Gemeinderat will auch die zweite Eishalle aufstocken, ein Parkhaus für 300 Autos bauen – anstelle der heutigen 100 Parkplätze – und die Umgebung der Sportstätten neu gestalten. In der zweiten Eishalle sollen die Garderoben erneuert werden, und in einem zusätzlichen Stockwerk entstehen Büroräume: Für das städtische Sportamt und voraussichtlich für Swissbasketball, den nationalen Basketballverband. Dazu legte der Gemeinderat dem Stadtparlament gestern einen Studienkredit über drei Millionen Franken vor.

Charles de Reyff (CVP), Präsident der Baukommission, betonte, dass das Projekt der zweiten Eisfläche an das Projekt des Eisstadions gebunden sei: Die beiden teilen technische Anlagen. Er kritisierte, dass die Verkehrssituation mit dem vorliegenden Vorprojekt nicht verbessert werde. «Es braucht neue Lösungen, um die zusätzlichen Fussgängerströme und die Fahrzeuge aufzufangen.» Der Gemeinderat müsse alle möglichen Lösungen anschauen. «Wir sind auch erstaunt, dass das Park-and-­Ride im St. Leonhard aufgehoben wird – wozu dient dann noch der Bahnhof Freiburg Poya?»

Quer durch die Parteien freuten sich die Sprecherinnen und Sprecher darüber, dass die zweite Eisfläche entgegen einem früheren Projekt bestehen bleibt. Während die bürger­lichen Parteien durchwegs ­kritisierten, das Parkhaus sei zu klein, befand die Ratslinke, die Stadt dürfe nicht zu viele ­Parkplätze zur Verfügung ­stellen.

Grünen-Sprecher Oliver Col­laud kritisierte, die Botschaft sei überhastet zusammengestellt worden und noch nicht reif. Er forderte die Rückweisung, damit der Umfang des Projekts klarer definiert werde. Der Generalrat lehnte dies mit 40 gegen 18 Stimmen bei 12 Enthaltungen ab. Dem Studienkredit von drei Millionen Franken stimmte der Generalrat mit 46 gegen 6 Stimmen bei 18 Enthaltungen zu.

njb

 

 

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