Staatsräte erhalten positive Echos, werden oft auch hart kritisiert.
Wie wird Freiburg ausserhalb der Kantonsgrenzen wahrgenommen?
Ich habe kürzlich ein euphorisches Echo von einem ehemaligen Genfer Regierungsrat erhalten. Dieser war sehr beeindruckt von der Dynamik des Kantons. Er stellte fest, dass Freiburg gerade deshalb erfolgreich sei, weil es für alles kämpfen müsse und sich nicht lethargisch verhalten könne. Und nach Worten von Novartis-Chef Daniel Vasella zählt Freiburg heute zu den weltweit attraktivsten Wirtschaftsstandorten. Er führt dies auf unsere Innovationsfähigkeit zurück. Wie er sagt, lebt Freiburg auf vorbildliche Weise vor, was man schaffen kann, wenn man visionäre Projekte mit harter Arbeit verbindet.
Wie gehen Sie mit negativer Kritik um?
Kritik gehört zum Job eines Staatsrates. Kritik ist auch Ausdruck einer gelebten demokratischen Auseinandersetzung. Unberechtigte und namentlich ungerechte Anwürfe, die auf den Menschen und nicht auf die Sache zielen, können auch wehtun. Sensibilität und damit auch Verletzlichkeit scheinen mir aber wichtige Kennzeichen für politische Akteure zu sein, denn nur so können sie einfühlsam politisieren. az