Autor: Margrit Käch und Marc Kipfer
Murten Dramatisiert der Ausdruck «Röstigraben» den Mentalitätsunterschied zwischen Deutschschweizern und Romands? Einer, der sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt, ist der Journalist Christophe Büchi. Der Buchautor («Röstigraben») und Westschweiz-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) legt in einem jüngst publizierten Artikel den Fokus auf das Murtenbiet: Bahnreisende in Murten würden lediglich auf Deutsch empfangen, obwohl der Kanton Freiburg die Zweisprachigkeit gerne als einen seiner Trümpfe ausspiele, schreibt Büchi. Dies dürfte sich schon bald ändern: Die Bahnhöfe Freiburg und Murten sollen noch 2012 in beiden Sprachen beschildert werden (die FN berichteten).
Christophe Büchi tritt am kommenden Montag in Murten als Referent auf: Der Verein «Murten Morat Bilingue» veranstaltet einen Anlass unter dem Titel «Röstigraben – Klischee oder Wirklichkeit?». Bei Christophe Büchis historischem Vortrag werde auch ein Hauch von Humor dabei sein, kündigt der Verein an. Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen ist als weiterer Gast angekündigt.
Preis für Zweisprachigkeit
Der Vereinsvorstand will an dem Abend zudem zwei Projekte vorstellen: Zum einen lanciert «Murten Morat Bilingue» ein neues Label für Freiburger Unternehmen. Zum andern will der Verein ab sofort jährlich einen Zweisprachigkeitspreis verleihen. «Wir werden in zwei Wochen den Wettbewerb starten», sagt Vorstandsmitglied Adrian Marti gegenüber dieser Zeitung. Die finanziell dotierte Auszeichnung könne an einen Verein, an eine politische Gruppierung oder auch an eine Firma in der Region gehen. Marti erläutert, die Anwärter müssten sich selbst um den Preis bewerben und im Besonderen das Kriterium «Bilinguisme» erfüllen.
Aula der Orientierungsschule, Murten. Montag, 23. Januar, 19.30 Uhr.