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Kritischer Wert erreicht: Düdinger Möser werden nun doch vom Wasser befreit

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Mittlerweile hat sich das Wasser in den Düdinger Mösern nicht nur auf die Spazierwege, sondern auch auf weite Teile der Ebene ausgebreitet, so dass das Moos eher einem See als einem Moor gleicht. Deshalb haben Gemeinderat und Möserkommission heute vor einer Woche beschlossen, Sofortmassnahmen einzuleiten. «Der Wasserstand hat ein Niveau erreicht, der selbst für die schützenswerten Moorpflanzen schädlich ist», erklärt Biologe und Möserkommissionspräsident Jacques Studer bei einer Begehung vor Ort. Grund dafür ist vor allem das alte, verwachsene Rohr unter der Strassenbrücke beim Meierisli, durch das schon seit längerer Zeit nur noch wenig Wasser abfliesst. Seit einigen Wochen ist dieses nun total verstopft. «Der Wasserstand ist deshalb 50 Zentimeter zu hoch», sagt Gemeinderat und Möserkommissionsmitglied Patrick Stampfli.

Keller unter Wasser

Nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt stellt der Wasserstand ein Problem dar. Wegen der überfluteten Wege gingen bei der Gemeinde Düdingen schon seit längerer Zeit viele Reklamationen von Moosbesuchern ein, die auf ihren Spaziergängen plötzlich rechtsumkehrt machen mussten. An der letzten Generalratssitzung in Düdingen wurde das Thema von den Freien Wählern aufgegriffen (FN vom 16. November).

Die Anwohner der Düdinger Möser haben zudem ständig Wasser in ihren Kellern. Weil das Moos unter nationalem Schutz stehe, habe die Gemeinde bis anhin aber nicht einfach so intervenieren können, erklärt Patrick Stampfli.

Entwässerung dauert Wochen

Nun wird das 20 Meter lange Rohr beim Meierisli ausgewechselt, damit das Wasser aus dem Moos wieder abfliessen kann. Am Montag haben die Vorbereitungsarbeiten dazu begonnen, gestern die ersten Bohrungen. Am Freitag oder spätestens am Montag soll das Wasser abgelassen werden können. Drei bis vier Wochen wird es gemäss Patrick Stampfli dauern, bis das überflüssige Wasser im Moos über das Rohr in den Räschbach und von dort in die Saane gelangt ist.

In einigen Wochen, sobald die Wege abgetrocknet sind, will Jacques Studer in Zusammenarbeit mit dem Verein für aktive Arbeitsmarktmassnahmen (VAM) die Wege durch das Moos wieder instand stellen. Die Jahreszeit sei optimal für diese Arbeiten, so Studer.

In einem zweiten Schritt soll gemäss Patrick Stampfli beim Abfluss im Meierisli ein Regulierwerk installiert werden, damit die Möserkommission reagieren kann, sollte der Wasserstand in Zukunft wieder derart hoch steigen. Das Ziel sei aber kein tiefer, sondern weiterhin ein für die Moorvegetation optimaler Wasserstand, sagt Jacques Studer.

Wer die Kosten für diesen Eingriff im Naturschutzgebiet übernimmt und wie hoch der Betrag sein wird, sei zurzeit noch unklar. Da es sich um eine Naturschutzmassnahme für ein Hochmoor von nationaler Bedeutung handle, stehe die Möserkommission für die Kostenübernahme mit dem kantonalen Amt für Natur und Landschaft in Verhandlung, sagt Gemeinderat Patrick Stampfli.

Zahlen und Fakten

Ein beliebtes Ausflugsziel

Die Düdinger Möser bilden einen Moorkomplex von rund 22 Hektaren. Dazu gehören nebst dem Ottisbergmoos, dem Garmiswilmoos, dem Hexenweiher, dem Tiefmoos und dem Waldeggmoos auch das Düdinger Moos im engeren Sinne, das 120 000 Quadratmeter misst. Letzteres zählt gemäss dem Düdinger Gemeinderat Patrick Stampfli 30 000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Ein botanischer Pfad, dessen Rundgang rund eineinhalb Stunden dauert, führt an 60 einheimischen Moor-, Flur- und Waldpflanzen vorbei, die auf Tafeln abgebildet und beschrieben sind. Die Düdinger Möser sind auch ein bedeutender Amphibienlaichplatz. Sie sind im Inventar der Hoch- und Flachmoore von nationaler Bedeutung aufgeführt und stehen somit unter Schutz.

ak

 

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