Jugendliche interessieren sich immer häufiger für Kryptowährungen und investieren dort ihre Ersparnisse. Warum Kryptos so attraktiv sind, haben vier Zisch-Reporter im Gespräch mit Anne Maillard, Mitglied der Generaldirektion der FKB, herausgefunden.
In den letzten Jahren haben Kryptowährungen enorm an Wert zugenommen. Das hat für viel Interesse gesorgt. Aber sind solche Währungen auch vertrauenswürdig? Gemäss Anne Maillard, Mitglied der Generaldirektion der FKB, erfüllen Kryptowährungen wesentliche Anforderungen an eine Währung nicht: So basiere die Währung auf keine Wirtschaft mit Produkten und Dienstleistungen, die man kaufen kann. Die starken Schwankungen machen es risikoreich, Ersparnisse auf diese Weise anzulegen. Zusätzlich seien die Möglichkeiten, mit Kryptos zu bezahlen, noch sehr eingeschränkt.
Die Hoffnung auf das grosse Geld
Andererseits ist diese Instabilität vielleicht auch der Grund, warum Kryptos so attraktiv sind: nämlich um viel Geld zu verdienen. In einer Umfrage bei Lernenden sagten 81 Prozent der Befragten, dass sie es bereuen, nicht früher in Kryptos wie Bitcoin oder Dogecoin investiert zu haben. Der wichtigste Grund, warum Jugendliche in Kryptowährungen investieren, ist die Aussicht auf das grosse Geld.
Gemäss Daniel Saurenz von der «Welt» zeigen Studien aus der USA, dass Millennials eher in Kryptos investieren als andere Generationen. Etwa zwölf Prozent der Millennials im Alter von 18 bis 34 Jahren tun dies im Gegensatz zu nur drei Prozent der 45- bis 64-Jährigen. Eine Erklärung dafür ist das schwindende Vertrauen der Millennials in das bestehende Finanzsystem nach der Finanzkrise 2008.
Nicht alles in Kryptos anlegen
Die Tatsache, dass Kryptowährungen in nahezu allen Ländern nicht als offizielle Währung angesehen werden, unterstreicht, dass es sich eher um Wertanlagen oder Spekulationen handelt. Im Gegensatz zu Aktien, die den Wert einer Firma darstellen, basieren Kryptos einzig auf Angebot und Nachfrage.
Gemäss Heiko Geiger, Derivate-Experte beim Bitcoin-Zertifikate-Anbieter Vontobel, sollte man jedenfalls höchstens einen kleinen Teil der Ersparnisse in Kryptos anlegen. Eine breite Streuung der anzulegenden Investitionssumme auf verschiedene Anlageklassen wie etwa Aktien oder Anleihen schütze besser vor Verlusten.
Sind Kryptowährungen also nur eine Spekulation? Und werden sie in Zukunft mehr oder weniger Wert haben? Das ist eine Frage, die man im Moment nicht beantworten kann.
Zisch
Sie lesen heute eine Sonderseite mit Zeitungsbeiträgen von Freiburger Berufsschülerinnen und Berufsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Berufsfachschule» stehen rund 137 Jugendliche und junge Erwachsene aus zwölf Klassen der Freiburger Berufsfachschule als Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, drei Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.
Heute: Kryptowährung: Kryptowährung, ein Begriff den jeder inzwischen gehört hat, da diese Währung für immer mehr Interesse gesorgt hat. Doch sind Kryptowährungen nur eine Spekulation? Zisch Reporter gehen dieser Frage nach. agr
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