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Kultur-WG bastelt im Containerdorf an neuen Lebensformen

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Hinter dem Bad Bonn leben seit Anfang September elf Kulturschaffende in provisorischen Containern. Unter dem Namen «FC BB» bilden sie einen Monat lang eine multidisziplinäre Kunstresidenz. FN-Reporter David Unternährer hat Einblick in eine Parallelwelt erhalten.

Was entsteht, wenn elf Künstlerinnen und Künstler einen Monat lang in einem Containerdorf zusammenleben? Was bringt dieses «Big Brother» für Kreative, diese WG für Träumer? Das Experiment «FC BB» läuft seit drei Wochen und noch bis Ende September rund um das Bad Bonn in Düdingen. Und so mache ich mich ins Ungewisse auf, um herauszufinden: Was machen die da eigentlich? 

Die Gruppe empfängt mich herzlich an einem Tisch auf der Terrasse vor dem Bad Bonn. Wir essen Kuchen und trinken Kaffee. Dann zeigen sie mir ihr Zuhause: elf Container, jeder mit einem Bett, einem Stuhl und ein paar persönlichen Habseligkeiten ausgestattet. Der Freiburger visuelle Künstler Janosch Perler setzt sich in den Eingangsbereich seines Containers und erklärt mir den Alltag der Kultur-WG: «Jeder hat hier seinen Container, da haben wir alles, was wir brauchen. Die Mücken nerven einfach ein bisschen. Zusätzlich gibt es noch einen Container mit Duschen und Toiletten.» Sie seien aber auch viel im Bad Bonn, wo sie kochen, essen und zusammensitzen können. Aufstehen würden sie so gegen 9 Uhr, um dann eine Stunde später an einer Sitzung den Tag zu besprechen. 

Das Leben im Containerdorf beim Bad Bonn.
Charles Ellena

Sich gegenseitig inspirieren

Aber was kommt dabei raus, wenn elf Künstlerinnen und Künstler einen Monat lang zusammenleben, will ich von Janosch Perler wissen. «Wir sind schon ein bisschen ein wilder Haufen», sagt er.

Ein wichtiger Teil des Projekts ist das Zusammenleben an sich, das alleine könnte man schon als Kunstprojekt bezeichnen.

Denn wenn elf so verschiedene Menschen zusammentreffen und auf einmal einen Monat lang zusammen sind, obwohl sie sich vorher kaum gekannt haben, sei das sehr interessant und herausfordernd. «Viele kreative Ideen kommen durch das Zusammensein im Alltag, etwa beim Kochen. Solche Momente zwischen Kulturschaffenden gibt es im normalen Leben nur selten. Das ist sehr inspirierend», so Perler. «Da kommt man auf Ideen, die man alleine so nie hätte.»

Zusammen veranstalten sie fast täglich interne Workshops und erkunden die Umgebung rund um den Schiffenensee. Ein grosser Teil der täglichen Arbeit sei aber auch der Betrieb des Bad Bonn. Denn während ihres Aufenthalts kümmert sich die Kunst-WG um das Programm des Clubs und schenkt auch an der Bar Getränke aus. «Die Organisation der öffentlichen Anlässe nimmt viel Zeit in Anspruch», erklärt Perler. «Daran arbeiten wir oft bis spätabends, denn wir versuchen, dem Bad Bonn während unseres Aufenthalts einen neuen Anstrich zu verpassen.»

Nebenstrassen ausprobieren

Die Kultur-WG, welche vom Kanton Freiburg mit 80’000 Franken unterstützt wird, ist eine Zusammenarbeit des Bad Bonn und des Belluard-Bollwerk-Festivals Freiburg. Dessen Direktorin Laurence Wagner ist Teil der WG und hat vor allem zu Beginn des Projekts versucht, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Rahmen zu geben. «Es geht vor allem darum, sich wieder einmal auszutauschen und den eigenen Horizont zu erweitern», erklärt Wagner. «Die Leute wollen immer Resultate sehen: ein Gemälde, ein Musikstück. Das ist hier nicht unser oberstes Ziel.»

«Es geht darum, die Welt mit anderen Augen zu sehen und sich gegenseitig dabei zu helfen. Man kann das Leben auf viele verschiedene Weisen leben. Daran versuchen wir uns hier zu erinnern.» Und so lebt noch bis Ende September eine Kunst-WG beim Bad Bonn in einer eigenen Welt und erprobt neue Lebenswege. «Wir sollten nicht immer auf der Hauptstrasse fahren, die uns so wenig Überraschungen bietet», so Wagner. «Das gilt für alle Menschen, nicht nur für uns hier unten. Es gibt viele interessante Nebenstrassen, wir sollten den Mut haben, sie zu erkunden.»

Tagesplanung und Organisation an einer morgendlichen Sitzung gehört zur täglichen Routine der Künstlerinnen und Künstler.
Charles Ellena

Zum Programm

Konzerte, Workshops und Partys

Bis Ende September sind die elf Künstlerinnen und Künstler der Kunstresidenz noch für das Programm im Bad Bonn verantwortlich. Am Donnerstag gibt es einen Workshop mit der Autorin Sadie Plant rund um das Thema Cyberfeminismus und danach Konzerte mit den Hip-Hopperinnen VVS Panther und Hawa. Am Freitag steigt die grosse vorgezogene Abschlussparty mit DJs und Liveacts. Am 29. September gibt es noch einmal Lesungen und Performances, bevor die Residenz endgültig endet. Das ganze Programm gibt es auf Badbonn.ch.

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