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Kulturdelegierte von Stadt und Region gibt nach wenigen Monaten auf

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Autor: Carolin Foehr

Im letzten September hatte Laurence Wagner-Engel die Nachfolge von Markus Baumer als Dienstchefin des städtischen Kulturamts angetreten. Weniger als ein Jahr danach verlässt sie ihren Posten bereits wieder. Die Stadtverwaltung erklärte gestern in einer Medienmitteilung, «beide Parteien» hätten sich «einvernehmlich auf eine Auflösung des Dienstverhältnisses auf den 31. Juli» geeinigt.

Damit wird die frühere Kommunikationsverantwortliche des Jazz-Festivals Montreux nicht über ihre Probezeit hinaus bei der Stadt angestellt sein. Für diesen Entscheid gebe es mehrere Gründe, sagten gestern sowohl Laurence Wagner-Engel als auch die zuständige Gemeinderätin Madeleine Genoud-Page. «Ich hatte im November einen schweren Unfall», erklärt Wagner-Engel, «und war sieben Wochen lang krankgeschrieben.» Auch nach ihrer Rückkehr Anfang Februar konnte sie nicht hundertprozentig arbeiten. «Ein solches Engagement wäre aber bei den schwierigen institutionellen Verhältnissen vonnöten gewesen», so Genoud-Page.

«Ich bin keine Politikerin»

Laurence Wagner-Engel war wie auch ihr Vorgänger Markus Baumer nicht nur Amtsleiterin, sondern auch Kulturdelegierte der Stadt und Region sowie für Coriolis Infrastruktur zuständig. Den politischen Verflechtungen zwischen der Stadt, dem Gemeindeverband Coriolis und der Agglomeration scheint die 45-Jährige nicht gewachsen gewesen zu sein. «Ich komme aus dem künstlerischen Milieu», sagt sie denn auch, «ich bin keine Politikerin und auch keine Ökonomin.» Hingegen habe sie sich persönlich für kulturelle Akteure und Veranstaltungen einsetzen wollen.

Besonders in ihren Beziehungen zur Agglo sei sie ratlos gewesen. Es sei immer nur um Politik und um Gelder gegangen – das habe sie auch mehrmals gesagt. «Aber ich habe gesehen, wie es abläuft», so Wagner-Engel, «ich wollte nach Florence Cauhépé nicht die Nächste auf der Liste sein.» Cauhépé hatte die Agglo Ende Februar verlassen, nachdem sie dort 16 Monate als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderung angestellt war (die FN berichteten). Laurence Wagner-Engels Arbeitgeber ist hingegen die Stadt Freiburg.

René Schneuwly, Präsident des Agglovorstands, sagte auf Anfrage, er habe deshalb mit Wagner-Engel zu wenig Kontakte gehabt, um die Kompetenzen der Kulturdelegierten beurteilen zu können. Auch Markus Baumer, heute Verwaltungs- und Finanzdirektor von Radio Freiburg, wollte sich nicht über seine Nachfolgerin äussern.

«Ich bedauere nicht, den Posten angenommen zu haben», sagt Laurence Wagner-Engel trotz ihrer kurzen Mandatszeit. Die Arbeit als Dienstchefin habe sie positiv empfunden, die Freiburger Kulturszene habe grosses Potenzial. Nach dem 31. Juli will sie vor allem eines tun: «Mich wieder mehr um meinen Sohn kümmern.»

Hatte sich ihren Job anders vorgestellt: Laurence Wagner-Engel, Leiterin des städtischen Kulturdienstes.Bild Julien Chavaillaz/a

Genoud-Page: «Ich werde bis Ende Jahr den Dienst übernehmen»

Ab August steht das städtische Amt für Kultur ohne Dienstchefin da. Einen Nachfolger will die Stadt aber vorerst nicht suchen. «Ich werde diese Aufgabe während der nächsten sechs Monate übernehmen», sagt die Gemeinderätin Madeleine Genoud-Page. Was aus dem Mandat des Kulturdelegierten werde, sei noch unklar.

Bis Jahresfrist sollen die Partner zudem entscheiden, wie es mit der Kulturpolitik von Stadt und Region weitergehen soll. Neue Ziele und vielleicht auch Strukturen müssten definiert werden, so Genoud-Page. Denn «die Kulturpolitik hat heute ein anderes Gesicht als noch vor einigen Jahren». Dazu sei unter der Verantwortung von Carl-Alex Ridoré, Oberamtmann des Saanebezirks und Präsident von Coriolis Infrastruktur, bereits eine Mandatsstudie in Auftrag gegeben worden.

Zielsetzung war überfällig

Eine solche Untersuchung hätte bereits im letzten Jahr gemacht werden sollen, räumt Genoud-Page ein: «Als Markus Baumer seinen Weggang angekündigt hat, wäre es Zeit für eine Analyse gewesen, aber die politischen Herausforderungen waren zu gross.» Nun wolle man dies nachholen. cf

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