Der Verein Kultur Natur Deutschfreiburg (Kund) wehrt sich gegen die Argumente einer Arbeitsgruppe, welche die Zweisprachigkeit der geplanten Fusionsgemeinde Grossfreiburg als verfassungswidrig bezeichnete.
Im Rahmen der Fusionsverhandlungen Grossfreiburgs wurde die Arbeitsgruppe Sprache gebildet. Letzte Woche sprach sie sich gegen ein offiziell zweisprachiges Freiburg aus. Denn dies entspreche nicht der Verfassung (die FN berichteten).
Nun ergreift der Kulturverein Kund in einem Communiqué das Wort und fordert mehr Mut zur Zweisprachigkeit. Für den Verein sei die amtliche Zweisprachigkeit der auf der Sprachgrenze liegenden Hauptstadt selbstverständlich. Sollte diese nicht eingeführt werden, würde eine historische Chance verpasst.
Verfassungstext nährt die Diskussion
Kund stellt sich gegen das Argument, dass die Zweisprachigkeit verfassungswidrig wäre, und schreibt: «Die Kantonsverfassung hält explizit fest, dass in Gemeinden mit einer bedeutenden angestammten sprachlichen Minderheit Französisch und Deutsch Amtssprachen sein können, und erwähnt in diesem Zusammenhang die Stadt Fribourg-Freiburg in beiden Amtssprachen.»
Die Arbeitsgruppe Sprache sagte, dass nicht festgelegt ist, ob die Minderheit von 8000 Deutschsprachigen «bedeutend» ist. Denn es sei nicht klar, wie «bedeutend» definiert wird. Um das festzulegen, bräuchte es ein kantonales Sprachengesetz – welches es nicht gibt. Und das Risiko, die Fusion mit einer langwierigen Verfassungsänderung zu verzögern, ist der Arbeitsgruppe zu gross.
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