Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Kundennähe ist eine Herausforderung»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Anton Jungo

Der Deutschfreiburger Verband der Raiffeisenbanken (RB) hat am Mittwoch in Düdingen die Studie «Kontext und Wirken der Deutschfreiburger Raiffeisenbanken» vorgestellt. Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens hat der Verband diese Studie bei Bernard Dafflon, Inhaber des Lehrstuhls für öffentliche Finanzen an der Universität Freiburg in Auftrag gegeben.

Die RB sind in Deutschfreiburg stark im regionalen und kommunalen Leben verankert. Der Verband wollte wissen, welche Auswirkungen die jahrzehntelangen Tätigkeiten der RB auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschfreiburgs haben. Zusammen mit seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Christine Falken-Grosser hat Bernard Dafflon die wirtschaftliche und politische Entwicklung in Deutschfreiburg unter die Lupe genommen und das Wirken der RB in ihrem Einzugsgebiet analysiert.

Entstanden ist eine Festschrift der besonderen Art: Eine Art Momentaufnahme der wirtschaftlichen Situation Deutschfreiburgs und der RB zu Beginn des dritten Jahrtausends. In einem Gespräch mit den FN äussern sich Daniel Perler, Präsident des Verbandes, und Aldo Greca, Medienverantwortlicher, zu den Ergebnissen der Studie und den Konsequenzen, die daraus gezogen werden können.

Es fällt auf, dass in der Studie nicht die wirtschaftliche Situation der politischen Gemeinden im Vordergrund steht, sondern jene der Geschäftskreise der einzelnen Raiffeisenbanken (RB). Sollte vor allem ein Führungsinstrument für die Bankverantwortlichen geschaffen werden?

Daniel Perler (DP): Wir wollten mehr darüber erfahren, welchen Einfluss das Vorhandensein der RB auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschfreiburgs hat. Da der Geschäftskreis der Banken sich nicht immer mit dem Gebiet einer politischen Gemeinde deckt, zeigt die Studie auch nicht die Entwicklung der einzelnen Gemeinden auf.

Die Studie hat zwei grosse Teile. Im ersten wird versucht, das Umfeld zu analysieren, in welchem die RB tätig sind. Welche Erkentnisse wurden gewonnen?

Aldo Greca (AD): Die Studie zeigt, dass die RB einen grossen Beitrag zur Entwicklung der Region geleistet haben. Die Philosophie von Raiffeisen, möglichst nah bei der Bevölkerung zu sein, kommt voll zum Tragen. Die Gemeinden und die Bevölkerung sind die grossen Nutzniesser der Banken. Im Durchschnitt profitieren die Gemeinden von vier Millionen Franken Steuern pro Jahr. Vereine und andere Institutionen kommen dazu in den Genuss von Sponsoring im Betrag von 1,5 Millionen Franken.

Was folgern Sie aus der Aussage, dass die landwirtschaftlich genutzte Fläche zu Gunsten der Siedlungsfläche abnimmt?

DP: Das zeigt, dass viel gebaut wird und weshalb wir erfolgreich sind. Wir sind vor allem bei der Finanzierung von Eigenheimen aktiv. Von dieser Bautätigkeit profitiert aber auch das Gewerbe, und die Gemeinden können mit höheren Steuern rechnen.

Die Landwirtschaft ist für uns nach wie vor ein wichtiger Bereich. Auch die Landwirtschaft entwickelte sich in den letzten Jahren. Es wurden Betriebe erweitert und Maschinen angeschafft. Die Wertschöpfung wird aber mit weniger Leuten erreicht.

AG: Wir sind auf die Expansion angewiesen. Es ist wichtig, dass wir die Gelder, die uns anvertraut werden, vor Ort wieder ausleihen können.

Es wird auch festgestellt, dass die Wirtschaft vor allem durch Klein- und Mittelbetriebe in Gang gehalten wird. Was heisst das für ihre Banken?

DP: Das ist sehr positiv für uns. Die KMU sind der Bereich, wo wir besonders aktiv sind. Sie sind unsere wichtigsten Geschäftspartner.

Mit dem Firmenkundengeschäft versucht Raiffeisen auch grössere Betriebe zu erreichen und ein neues Standbein aufzubauen. Das ist aber nicht so einfach.

Was heisst es für die Banken, dass ein grosser Teil der aktiven Bevölkerung Pendler sind?

DP: Das zeigt einerseits, dass viele Leute, die auswärts einer Arbeit nachgehen, doch in der Region wohnen bleiben wollen und die Möglichkeit hatten, Wohneigentum zu erwerben. Für die Banken heisst es aber auch, dass sie ihre Dienstleistungen professionell anbieten müssen.

AG: Jeder dritte Einwohner im Einzugsgebiet unserer Banken ist Genossenschaftsmitglied. Das widerspiegelt unsere Kundennähe. Wären wir nicht so präsent, bestünde das Risiko, dass die Pendler an ihrem Arbeitsort eine Bank aufsuchen. Die Kosten, welche die zahlreichen Geschäftsstellen mit sich bringen, sind uns das wert. Raiffeisen hat in den letzten fünf Jahren rund 20 Millionen Franken investiert. In den nächsten fünf Jahren wird es nochmals so viel sein. Von diesen Investitionen profitiert vor allem auch das ortsansässige Gewerbe.

DP: Die Kundennähe ist für uns eine grosse Herausforderung. Auch die Grossbanken suchen in letzter Zeit wieder vermehrt die Nähe zum Kunden.

Was bedeutet die Aussage, dass es heute leichter ist, Informationen über die Kunden zu beschaffen und dadurch das Sicherheitsrisiko sinkt?

DP: Es ist ein grosser Vorteil der RB, dass sie die Kunden und deren Umfeld kennen. Die Entscheide über Kreditvergaben werden immer vor Ort – und rasch – gefällt.

AG: Das Risiko bei Kreditgeschäften ist bei uns sehr tief; vor höherer Gewalt sind natürlich auch wir nicht geschützt. Wir haben auch klare Grundlagen, wie wir ein Risiko überprüfen müssen. Ebenfalls die Tatsache, dass wir keine grosse Fluktuation beim Personal haben, hilft Risiken zu senken.

Zur Philosophie der Raiffeisenbanken gehört es, dass die Bank den Genossenschaftern gehört. Was haben diese aber in Wirklichkeit zu sagen?

DP: Die Genossenschafter haben die Möglichkeit zu intervenieren. Dass sie es nur selten tun, ist für uns auch ein Vertrauensbeweis.

AG: Gerade bei Fusionsgeschäften wird dieses Recht wahrgenommen. Es wurden auch schon vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Fusionen abgelehnt.

DP: Auch eine finanzstarke Gruppe kann die Geschäftstätigkeit nicht zu ihrem Vorteil beeinflussen. Jedes Mitglied hat den gleichen Einfluss.

Es darf hier auch darauf hingewiesen werden, dass die Mitglieder mit einem Anteilschein von 200 Franken von vielen Vorteilen profitieren.

Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Studie?

DP: Die Studie ist vor allem eine Bestätigung für die Richtigkeit unserer Geschäftspolitik. Sie ist für uns Ansporn, in unserem Engagement fortzufahren.

AG: Sie zeigt, dass Raiffeisen aus Deutschfreiburg nicht mehr wegzudenken ist. Das ehrt und verpflichtet uns.

Was wäre anders ohne die Raiffeisenbanken?

DP: Es hätten vermutlich andere Banken ihren Platz eingenommen. Ich bin aber nicht sicher, ob sie wie Raiffeisenbanken in Krisenzeiten bereit gewesen wären, Kredite zu vergeben.

Meistgelesen

Mehr zum Thema