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Kunst mit behinderten Menschen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Tildy Schmid

Der Duft frisch gesägten Holzes erfüllt die regenfeuchte Luft. Urplötzlich stört schrill kreischender Lärm die Stille. Der tief brummende Ton einer Motorsäge schraubt sich in höchste Tonlagen.

Der Verursacher des Gedröhns ist der Inser Bildhauer Beat Breitenstein, der in seinem Waldatelier kraftvoll, doch akribisch genau die Säge durch den Eichenstamm führt. Durch die kraftraubende, aber kunstvolle Bearbeitung von Stämmen mit der Motorsäge schafft er seine Kunstwerke. Zurzeit arbeitet er mit dem körperlich- und mehrfachbehinderten Max Schmid aus Ins an einem besonderen Projekt, das aus einer einfachen Idee entstanden ist.

Kunst statt Geldspende

Beat Breitenstein bot der Pro Infirmis an, statt seiner jährlichen Geldspende, mit einem behinderten Menschen ein Kunstobjekt zu schaffen, das sich verkaufen lässt. Die Idee wurde aufgegriffen, und nun arbeiten im Kanton Bern 20 Kunstschaffende mit behinderten Menschen an Werken, die nächstes Jahr der Öffentlichkeit und der Direkthilfe der Pro Infirmis Bern zugute kommen. Die Institution nutzt ihr 75-Jahr-Jubiläum, um das Vorhaben an Stelle von Feierlichkeiten umzusetzen. Das Initial-Projekt «Integration und Kultur» bündelt unter dem Titel «mehrlebenswert, c’estbonlavie» die Kreativität und Schaffenskraft von Künstlern und behinderten Menschen. Sie zeigen Ideen und Wege, wie sie engagierte, behinderte Menschen im Kulturbereich integrieren können. In 20 Ateliers im Kanton Bern entstehen Bilder, Skulpturen, Keramiken, Cartoons und Fotografien, die ab Januar 2010 an Ausstellungen in Interlaken, Lyssach, Biel, Bern und Burgdorf zu sehen und zu erwerben sind. Mit dem Projekt fördert Pro Infirmis die Ressourcen von Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen und schafft durch gestützte Selbständigkeit und Selbstbestimmung Lebensqualität.

Kunst trotz Behinderung

Der feuchte, holzige Geruch des bearbeiteten Stammes vermischt sich mit dem einsetzenden Regen. Joschua, Auszubildender an der Schule für Holzbildhauerei in Brienz, bohrt Löcher in den Baumstamm, und Max leistet so gut es geht Hilfestellung. Max’ rechte Hand kann kräftig zugreifen, doch die Linke gehorcht unbeeinflussbaren, spastischen Gesetzen.

Es ist für Beat Breitenstein eine besondere Herausforderung, mit Max zu arbeiten. Er muss sich auf «einhändiges» Schaffen einstellen, hat die Ansichten von Max intuitiv zu erfassen und deren Umsetzung in einfachen Worten zu diskutieren und zu erklären. «Bei der Ideenentwicklung und der Arbeit begegne ich den Schülern auf einer anderen, oft verschütteten Ebene», sagt er. Die Arbeit ermögliche ihnen in der unbekannten Umgebung, dank der ungewohnten körperlichen Arbeit, ein ganzheitliches Erleben, das Hand, Kopf und Herz gleichermassen betreffe.

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