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«Kunst soll ruhig schwierig sein»

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Das Bollwerkfestival, die Kunsthalle Fri-Art, das Konzertlokal Fri-Son: Sie alle haben ihre Wurzeln in den frühen Achtzigerjahren, als sich in der ganzen Schweiz eine alternative Jugendkultur gegen die etablierte Politik und Gesellschaft richtete. Das ist jetzt dreissig Jahre her, und das Bollwerkfestival, das Fri-Art und das Fri-Son sind längst feste Bestandteile der Freiburger Kulturszene.

Höchste Zeit also für neue Impulse und einen frischen Wind: Das findet das junge Team, das hinter dem Kunstraum WallRiss in Freiburg steht. Im vergangenen Frühling hat dieser seine Türen geöffnet. Seither hat er bereits einige Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert; jetzt startet er mit einer Ausstellung von Simon Denny und Matthias Sohr in den Herbst (siehe Kasten).

Neue Leute mit neuem Elan

Gegründet haben den Kunstraum WallRiss der Künstler Lauris Paulus und der Kunsttheoretiker Nicolas Brulhart. Vor kurzem ist als Dritte im Bunde Emilie Magnin dazugekommen, Studentin der Restauration und Konservation. WallRiss verstehe sich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den bestehenden Lokalen, sagen die drei. Im Vergleich zur Kunsthalle könne WallRiss jüngeren Künstlern noch mehr Raum bieten. In anderen Städten funktionierten solche «Off-Space-Angebote» gut, sagt Lauris Paulus (rechts im Bild). Der 38-Jährige wurde in Basel geboren und wohnt seit sieben Jahren in Freiburg; dazwischen hat er in Zürich, Lausanne und Bern gelebt. «In diesen Städten habe ich solche Räume kennengelernt», sagt er. «In Freiburg bestand hier eine Lücke, die wir mit WallRiss füllen möchten.»

Freiburg sei ein guter Ort für ein solches Projekt, findet Nicolas Brulhart, weil die Stadt für ein Publikum aus der ganzen Schweiz gut zu erreichen sei. Und es sei ein guter Zeitpunkt: «Es ist eine neue Generation herangewachsen, die neue Energie und einen neuen Elan in die Szene bringt.» Dazu passe auch, dass es kürzlich sowohl beim Fri-Art als auch beim Bollwerkfestival einen Wechsel an der Spitze gegeben habe: «Wir stehen mit den neuen Direktoren in Kontakt und wollen mit ihnen zusammenarbeiten.»

«Kein Konsum»

WallRiss versteht sich alsPlattform für zeitgenössische Kunstschaffende, sei es aus der Region, aus der übrigen Schweiz oder aus dem Ausland. Der Kunstraum, der als Verein funktioniert, organisiert Einzel- und Gruppenausstellungen, aber auch andere Anlässe wie Künstlergespräche, Filmprojektionen oder Performances.

Er suche vor allem den Dialog, so Nicolas Brulhart: zwischen den Kunstdisziplinen, den Sprachregionen und den Generationen. «Wir wollen Leute aus Freiburg ansprechen, aber auch auswärtige Besucher.» Ein besonders interessantes Publikum, das sich direkt vor der Haustür befinde, seien die Studierenden der Universität Freiburg.

«WallRiss ist offen für alle, und wir wollen mit allen sprechen», sagt Brulhart. Das bedeute aber nicht, dass man es den Leuten zu einfach machen wolle: «Wir wollen kein Ort des Konsums sein. Kunst soll ruhig schwierig sein und Fragen offen lassen. Die Leute sollen sich bei uns wohlfühlen, abervor allem wollen wir sie zum Nachdenken anregen.»

Ausstellung: Simon Denny und Matthias Sohr

N och bis zum 20. Oktober läuft im Kunstraum WallRiss eine Ausstellung von Simon Denny und Matthias Sohr. Der 31-jährige Simon Denny stammt aus Neuseeland und lebt in Berlin. Er zeigt in Freiburg einen Teil seines Projekts «All you need is data», eine multimediale Auseinandersetzung mit der Konferenz «Digital Life Design», die jedes Jahr in München stattfindet und bei der es um die Entwicklung von digitalem Design geht. Scharfsinnig und humorvoll spielt Denny mit dem Vokabular und den Symbolen der modernen Kommunikationsgesellschaft. Das Projekt war bereits an mehreren Orten zu sehen und entwickelt sich laufend weiter.

Matthias Sohr präsentiert eine Installation, die er eigens für diese Ausstellung geschaffen hat. Auch dieses Werk ist stark in der Gegenwart verankert, indem es mit Leiterplatten arbeitet, einem Material, das sonst als Träger für elektronische Bauteile dient. Interessant seien auch Sohrs Bezüge zu Marcel Duchamps Readymades, mit denen er sich in der Gegenwartskunst verorte, sagt Nicolas Brulhart. Matthias Sohr wurde 1980 in Düsseldorf geboren und lebt und arbeitet in Lausanne. cs

Kunstraum WallRiss, Walriss 10, Freiburg. Die Ausstellung von Simon Denny und Matthias Sohr dauert noch bis zum 20. Oktober (Fr. und Sa. 15 – 19 Uhr oder auf Rendez-vous). Nächste Ausstellungen: Tatiana Rihs (Vernissage: 25. 10.) und Fabian Marti (Vernissage: 15. 11.).

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