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Künstler arbeiten mit Behinderten

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Künstler arbeiten mit Behinderten

Eine Ausstellung in der Farandole zeigt, wie durch Kunst kommuniziert werden kann

In der Freiburger Behindertenwerkstatt La Farandole ist ab heute eine Kunstausstellung der besonderen Art zu sehen. Erstmals waren Behinderte an der Realisierung der Werke beteiligt. Die Künstler Werner Hofstetter und Antoine Twerenbold haben ihnen einen Einblick in ihre Arbeit ermöglicht.

Von CAROLE SCHNEUWLY

In der Galerie «Farexpo» der Farandole finden seit geraumer Zeit jährlich zwei bis drei Ausstellungen statt. Für die jüngste Ausstellung, die am Mittwochabend eröffnet wurde und die bis Ende Mai zu sehen ist, haben sich die beiden Organisatoren Aldo Colombini und Mario Corradini etwas Besonderes einfallen lassen. «Anstatt einfach nur Bilder aufzuhängen, wollten wir die Behinderten an der künstlerischen Arbeit teilhaben lassen», erklärt Colombini. Die Idee sei gewesen, Künstler in die Werkstatt zu bringen und auf diese Weise einen Austausch zwischen der Farandole und der «Aussenwelt» zu ermöglichen.

Der gebürtige Thurgauer Werner Hofstetter, der seit Jahren im Kanton Freiburg ansässig ist, und der Berner Antoine Twerenbold haben sich bereitwillig auf das Experiment eingelassen. Das Projekt haben sie unter das Motto «Die Kunst der Kommunikation» gestellt.

Kommunizieren ohne zu sprechen

«Die Kommunikation ist ein faszinierendes Thema», sagt Werner Hofstetter. Es mit den Menschen aus der Farandole umzusetzen, sei eine besondere Herausforderung gewesen. Sie seien zwar offen, spontan und enthusiastisch, aber man müsse sie auch steuern. Er selber habe während der Woche, in der er in der Farandole gearbeitet habe, eine wichtige Erfahrung gemacht: «Man kann auch mit Menschen kommunizieren, die nicht sprechen.»

Mit der Farandole verbinden den Künstler, der selber an Polyradikulitis leidet und sich stark im Behindertensport engagiert, viele persönliche Kontakte. Deshalb habe er auch nicht einfach ausstellen, sondern der Institution einen zusätzlichen Nutzen bringen wollen. Sein Projekt für die Farandole sind zwei grosse Bücher mit Holzeinbänden, die in der hauseigenen Schreinerei hergestellt wurden. In einem der Bücher sind Werke aus Hofstetters Serie «Schattenpfade» eingebunden. Das andere vereint Arbeiten von Behinderten, die sich die Technik des Künstlers zu eigen gemacht haben. Beide Bücher werden nach der Ausstellung in der Farandole bleiben.

Auch für Antoine Twerenbold, der sich selbst als Kommunikationsplastiker bezeichnet, ist das Thema Kommunikation von elementarer Bedeutung: «Ohne Kommunikation wird der Mensch verrückt», sagt er. Und: «Auch die Menschen in der Farandole haben das Bedürfnis, zu kommunizieren.» Deshalb habe man mit der Arbeit für die Ausstellung einen Raum schaffen wollen, in dem Dialoge entstünden.

2500 farbige Papierröllchen

Mit den Behinderten hat Twerenbold eine Wandskulptur realisiert, die sich in seinen Zyklus «Lärmklang» einreiht. Die Skulptur besteht aus rund 2500 einzeln gerollten und in verschiedenen Gelb-, Blau- und Grüntönen eingefärbten Papierröllchen. Im «Lärmklang»-Zyklus wird die Stille zum Klang, werden Denkpausen als Tiefenstrukturen umgesetzt. Die Papierröllchen stellen für Twerenbold «eingefangene Information» dar, ganz so, wie man in früheren Zeiten sämtliches Wissen auf Papierrollen festgehalten habe.

Zusammen mit den Arbeiten der Behinderten stellen die beiden Künstler in der «Farexpo» eine Auswahl ihrer eigenen Werke aus.

Bis Fr., 28. Mai, in der Farandole, Brunnenweg (Bonnesfontaines) 3, Freiburg. Jeweils Mo. bis Fr. 8.30 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr.

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