Autor: Von CHRISTINE CARON-WICKLI
Variable, Serie 11
Die Beziehung des Körpers und seine Umgebung im urban-architektonischen Umfeld aus einem künstlerisch-intellektuellen und natürlichen Blickwinkel betrachtet standen im Zentrum der Konferenz in Armenien. «Die Identität des Menschen in einem definierten Kontext ist ein zentraler Punkt in meinem Schaffen», erklärt Aerschmann.
Insgesamt drei Wochen verbrachte der Künstler aus Zumholz in Yerevan. Auf Exkursionen zu armenischen Kunst- und Kulturschaffenden lernte er Land und Leute kennen. Neben verschiedenen Vorträgen nahm er an der gleichzeitig organisierten Ausstellung teil. Aerschmann zeigte aus seinem Projekt «Variabel», einer interaktiven Video- und Computerinstallation, die Serie 11. Hinter Aerschmanns «Variabel» steht die Idee, dass sich immer alles bewegt – Zeit, Perspektiven, Personen, Objekte. «In Armenien befindet sich alles im Umbruch. Meine Bilderserien passten thematisch sehr gut zu diesem Land.»
Krise überwunden
Armenien ist ein Land, das viele mit dem Zerfall der Sowjetunion, Erdbeben und Armut gleichsetzen.
Aerschmann erlebte ein Armenien, das sich in voller Entwicklung befindet. Trotz weitgehend überwundener Krise seien die Menschen nicht verbittert, alles verströme Aufbruchstimmung. Die meisten Dörfer hätten heute Strom. Nach wie vor ein Problem sei die Wasserversorgung. Auch in seinem Hotel sei das Wasser nicht immer geflossen. Überhaupt seien die Menschen Armeniens Meister im Improvisieren. Aerschmann: «Wenn bei einer Ausstellung bis zuletzt noch nicht alles funktionierte, verlor niemand den Kopf. Und geklappt hat es doch immer», lacht er.
Und was hat Peter Aerschmann mit nach Hause genommen? – «Neben vielen Metern Videoaufnahmen, an denen ich noch monatelang arbeiten werde, konnte ich viele neue und wertvolle Kontakte mit Künstlern aus der ganzen Welt knüpfen.»