Autor: Marjolein Bieri
Freiburg Wie die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) mitteilt, wurde in Zusammenarbeit mit einer vom Kulturamt eingesetzten Fachjury die Wahl der Stipendiaten für die beiden Künstlerateliers in Paris und Berlin getroffen.
Die «Essenz von Paris»
Hafis Bertschinger, geborener Libanese und seit 1946 in der Stadt Freiburg wohnhaft, bekommt für die Dauer vom 1. September 2010 bis am 30. August 2011 das «Atelier Jean Tinguely» in der Cité des arts in Paris zur Verfügung gestellt.
Laut EKSD konnte sich der Künstler dank der künstlerischen Qualität und Originalität seines Projektvorschlages gegen die drei weiteren Mitbewerber durchsetzen. Bertschinger möchte in der französischen Hauptstadt ein «laufendes Leporello» realisieren. Er werde sich mit der Stadt Paris und seinen Persönlichkeiten auseinandersetzen und so die «Essenz von Paris» darstellen und schliesslich in Paris austellen.
Infolge des Verkaufs und der Zweckänderung des ehemaligen Berliner Ateliers, das seit 1998 gemeinsam mit dem Kanton Genf angeboten worden war, suchte das Kulturamt dieses Jahr einen neuen Standort. Zu Beginn des Sommers konnte der Kanton nun ein Atelier im Viertel Wedding, angrenzend an Berlin Mitte, für einen Aufenthalt von einem Semester im Frühjahr 2011 ausschreiben.
Historische Dramaturgie
Die Wahl aus fünf Bewerbern fiel auf Guy Oberson. Der bildende Künstler lebt und arbeitet in Lentigny und machte sich seit zehn Jahren mit Einzel- und Kollektivausstellungen einen Namen in der Westschweiz und Frankreich. Auf der Suche nach neuen Diffusionskanälen interessiere ihn Berlin mit seiner noch jungen historischen Dramaturgie ganz besonders. Die Personen und Visionen der Stadt will er künstlerisch erfassen und im Projekt «Berlin, alltägliche Orte», in Angleichung an einen Roman, in einer gemeinsamen Geschichte vereinen.