Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kurzer Alpsommer und späte Ernte

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Frühling war quasi inexistent, der Juli ist nun umso sonniger. «Momentan holen die Kulturen auf», sagt Landwirt Elmar Fasel aus Tafers. Ein bis zwei Wochen betrage der Rückstand, verglichen mit einem «gewöhnlichen» Sommer. Vor einem Monat sei er noch viel grösser gewesen. So beginnt die Weizenernte in der Region Tafers erst in den nächsten sieben bis zehn Tagen. Auch die Kartoffeln und der Mais sind zwei Wochen im Verzug. Das sei aber noch kein Grund zu jammern, betont Fasel. «Wenn wir bei der Ernte so gute Wetterbedingungen haben wie jetzt, ist der Rückstand nicht unbedingt ein Nachteil.»

Die Landwirte seien es ja gewohnt, mit der Natur zu arbeiten und Schwankungen hinzunehmen. «Das Wetter ist unser Alltag», so Fasel. Im Hitzesommer 2003 zum Beispiel sei die zeitliche Verschiebung ebenfalls gross gewesen. Damals hatte sich die Ernte jedoch zwei Wochen vorverschoben. Hält das schöne und heisse Wetter Ende Juli und im August an, holen die Kulturen weiter auf. Dafür ist aber auch genügend Niederschlag notwendig.

Wenn Tage kürzer werden

Auswirkungen auf die Qualität der Produkte habe die Verzögerung nicht zwingend, sagt Fasel, der auch Vorstandsmitglied des Freiburgischen Bauernverbandes ist. Trotzdem lauern einige Gefahren. Werden die Tage kürzer, trocknet das Getreide weniger schnell. So steige zum Beispiel die Gefahr für Auswuchsgetreide, erklärt er. Müsse das Getreide gar feucht gedroschen werden, verursache die anschliessende Trocknung Zusatzkosten. Und bei den Kartoffeln könnten die erforderliche Grösse und der Stärkegehalt nicht erreicht werden, weil Wachstumstage fehlen. Doch noch sind die Chancen auf eine erfolgreiche Ernte mehr als intakt. Elmar Fasel selbst baut Gerste, Weizen, Mais, Kartoffeln und Gras an und produziert Silomilch. Manchmal nehme er die unerwarteten Entwicklungen mehr, manchmal weniger gelassen hin, sagt er.

Gute Milchqualität

In der Alpkäserei Gantrischli hat Käser Karl Müller zurzeit alle Hände voll zu tun. Der Start der Käseproduktion sei zwar später erfolgt als gewohnt, dafür seien Milchqualität und Milchmenge zurzeit optimal, so Müller. Während des ganzen Sommers produziert er 18 bis 20 Tonnen Käse. Ob es in diesem Jahr weniger sein werde, könne er jetzt noch nicht sagen.

Knapp 100 Tage auf der Alp

Die meisten Alphirte im Schwarzseegebiet sind eine Woche bis zehn Tage später auf die Alp gezogen, da das Wetter schlecht war und in den oberen Lagen noch Schnee lag; die letzten Alpaufzüge waren zwischen dem 10. und dem 20. Juni. Zähle der Alpsommer im Schwarzseegebiet meist 100 bis 110 Tage–die optimal gelegenen Alpen werden sogar während 125 Tagen bestossen–, werde er in diesem Jahr knapp 100 Tage dauern, sagt Oskar Lötscher, Vize-Präsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins. Dies habe Auswirkungen auf die Alpkäse-Produktion. «Wir rechnen mit Einbussen von zehn Prozent», sagt Oskar Lötscher. Denn die rund zehn Tage, die die Hirte im Frühling verloren hätten, könnten im Herbst nicht mehr aufgeholt werden. «Weil das Gras im Frühling besser ist.»

Momentan wachse das Gras in den Bergen aber sehr gut, so Lötscher. Deshalb werde es nicht zu Futterengpässen kommen. Er lobt die Qualität der gesamten Vegetation. Die Alpinspektionen hätten gezeigt, dass diese momentan optimal sei. «Jetzt hoffen wir einfach, dass es keine schweren Gewitter gibt.»

Biodiversität Erster Test auf Wiesen ist positiv

M it der Agrarpolitik 2014 – 2017 soll es neu auch im Sömmerungsgebiet Beiträge für artenreiche extensive Wiesen geben. Wie Oskar Lötscher vom Alpwirtschaftlichen Verein erklärt, hat er mit dem Amt für Landwirtschaft erste Begehungen gemacht und dabei festgestellt, wie artenreich die Freiburger Weiden sind. Er geht deshalb davon aus, dass rund 70 Prozent der Wiesen den Anforderungen für die Beiträge entsprechen werden. ak

Meistgelesen

Mehr zum Thema