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Kurzgeschichten von Alltagsdramen und ihren Hauptdarstellern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Silvia Häcki-Eggimann

Es geht um die ganz privaten Nöte. Jene, die der Mensch nur zu gerne vertuschen würde und die meist eine kleine persönliche Katastrophe bedeuten. Richard Yates’ Helden sind die «kleinen» Leute in ihrem unermüdlichen Bemühen um ein bisschen Anerkennung.

Hartnäckig halten sie an ihren Illusionen fest. Der Autor liebt seine komischen Kerle und verrückten Frauenzimmer, mit oder gerade wegen ihren Unzulänglichkeiten und Verschrobenheiten.

Der Neue in der Klasse

Nun, wer sind sie denn, Yates’ Hauptdarsteller? Da ist zum Beispiel Vincent, der kleine Neue in der Klasse. Beinahe wäre er endlich von den Klassenkameraden aufgenommen worden, da verdirbt ihm ausgerechnet die hübsche Lehrerin alles gründlich, indem sie ihn für sein flegelhaftes Verhalten nicht bestraft.

Oder Grace, die junge Braut. Sie hatte sich extra so hübsch gemacht und alles vorbereitet für den gemeinsamen Abend mit Ralph. Dieser kehrt aber sofort wieder zu seinen Kumpels zurück, und überhaupt müsse sie «noch einiges lernen. Wenn sie sich vor der Hochzeit schon so benahm, wie zum Teufel würde sie dann erst hinterher sein?»

Fast eine Witwe

Andere Sorgen hat Myra, die seit vier Jahren ihren todkranken Mann in der Lungenklinik besucht. Muss sie da ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich zwischen den Besuchen mit Jack amüsiert? Eigentlich ist sie doch schon längst Harrys Witwe.

In der letzten Geschichte beschreibt ein Ich-Erzähler die Nöte eines Ghostwriters. Für ein mickriges Honorar beliefert ein Möchtegern-Hemingway (auch er ist vor seinem zwanzigsten Geburtstag im Krieg gewesen, auch er hat sich genau wie Ernest Hemingway nicht um etwas so Zeitverschwenderisches und Karriere-hinaus-Zögerndes wie etwa den Besuch eines Colleges geschert) einen noch Eitleren.

All diese Figuren in «Elf Arten der Einsamkeit» bemühen sich redlich, ihren Träumen und Illusionen gerecht zu werden – und scheitern. Ihnen dabei zuzusehen gibt Einblick in seelische Winkel menschlicher Durchschnittstypen.

Richard Yates: «Elf Arten der Einsamkeit», DVA, 288 S. oder als btb-Taschenbuch.

Silvia Häcki-Eggimann ist Erwachsenenbildnerin.

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