Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

La Roche – ein Olympiadorf steht kopf

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Über hundert Menschen verfolgten in der Nacht auf Dienstag im Gemeindesaal von La Roche die Siegesfahrt von Mathilde Gremaud im Slopestyle. Auch Stunden später konnten die Dorfbewohnerinnen und -bewohner den Exploit ihrer Mathilde kaum fassen.

Als die Journalistin am Dienstagmorgen nach La Roche fährt, hält sie zunächst vergeblich nach grossen Plakaten am Strassenrand mit dem Konterfei von Mathilde Gremaud Ausschau. Nur wenige Stunden nachdem die erst 22-jährige Athletin an den Olympischen Winterspielen in Peking Gold im Slopestyle gewonnen hat, scheint das Dorf wie ausgestorben zu sein. Als ob sich nach der grossen Anspannung in der Nacht ein emotionaler Kater über La Roche gelegt hätte. Über hundert Einwohnerinnen und Einwohner hatten um 1.30 Uhr in der Nacht das Rennen im Gemeindesaal live verfolgt.

Aber der Eindruck täuscht. Am Stammtisch im Restaurant La Croix-Blanche gibt es nur ein Thema: Mathilde und ihre grandiose Leistung. Auch ihr Onkel, Simon Kolly, feiert dort den Sieg seiner Nichte. «Ich bin unglaublich stolz auf sie», sagt er. Er habe Mathilde aufwachsen sehen. «Und jetzt das!» Kellnerin Jeannette Tramonte fügt an: «Das ist ein wunderbares Ereignis für ein kleines Dorf wie La Roche.» Mathilde habe den Sieg mehr als verdient. 

Olé-olé-olé

«Incroyable» – mit sechs Ausrufezeichen versehen – steht auf einem Schild vor der Dorfbäckerei in grossen Lettern geschrieben. Darunter ist ein Bild mit der Olympionikin zu sehen, um ihren Hals hängt eine übergrosse Goldmedaille. Daneben prangt die Bronzemedaille, die Mathilde Gremaud erst vor sechs Tagen im Big Air geholt hat, sowie die Silbermedaille im Slopestyle, die sie vor vier Jahren von den Olympischen Spielen nach Hause gebracht hatte. Das Personal ist ganz aus dem Häuschen. «Als wir heute früh das Tearoom aufgemacht haben, kam die ganze Familie Gremaud inklusive Grossmama, um einen Kaffee zu trinken», erzählt Christine Quartenoud. «Sie haben mit Mathilde über Skype geredet.» Ihre Kollegin macht vor, wie alle gesungen haben. «Olé-olé-olé. Das war toll, und wir sind sehr stolz auf Mathilde.» Dem schliesst sich auch Tearoom-Gast Roland Fessler an: «Eine junge Frau im Dorf zu haben, die drei Olympiamedaillen in allen Farben abräumt, das ist unglaublich. Mit der Goldmedaille hat sie uns wirklich ein Geschenk gemacht.»

Überwältigende Gefühle

Mathildes Eltern treffen wir in ihrem Zuhause an. Vater Stéphane Gremaud ist am Telefon mit einem Journalisten. Mutter Chantal ist in der Küche zugange. «Wir haben zwar eine Goldmedaille, aber das Geschirr muss trotzdem gemacht werden», sagt sie lachend. Sich nach einer solch aufregenden Nacht mit ganz alltäglichen Dingen abzugeben, scheint eine willkommene Ablenkung zu sein. «Möchten Sie einen Kaffee?», fragt Chantal Gremaud. «Danke, nein.» Chantal Gremaud setzt sich sodann mit ihrem Mann und Tochter Elsa an den Esstisch, um mit ihrer sympathischen und bescheidenen Art Red und Antwort zu stehen. Was Mathilde ihnen am Telefon gesagt habe, wollen die FN wissen. «Ich kann mich gar nicht erinnern», sagt Stéphane Gremaud, noch immer überwältigt von dem, was seine Tochter Mathilde geschafft hat. Elsa eilt ihm zu Hilfe. «Es geht ihr wie uns, sie hat gar noch nicht realisiert, was passiert ist. Sie hatte noch so sehr mit den Medien zu tun, dass sie gar nicht die Gelegenheit hatte herunterzukommen.» Danach erzählt Vater Gremaud, wie er das Rennen erlebt hat. «Es war heftig. Ich hatte sehr starke Gefühle. Vor allem, weil Mathilde vor dem Rennen zwei, drei schwierige Tage hatte. Das lange Warten, bis es endlich losging. Und dann startete sie auch noch als Erste. Das war alles sehr schwer auszuhalten. Bis wir endlich von allem befreit wurden.»

Am kommenden Freitag werden sie Mathilde in La Roche in die Arme schliessen können. Noch sei kein grosses Fest geplant, erzählt Chantal Gremaud. «Es ist wichtig, dass sie sich zunächst einmal ein, zwei Tage ausruhen kann.» Schliesslich sei die Saison noch nicht zu Ende, ergänzt Stéphane Gremaud.

Ein Empfang im kleinen Rahmen am Freitag sei schon vorgesehen, versichert indes Syndic Bertrand Gaillard. «Ein grösseres Fest können wir wegen Corona nicht durchführen. Aber wir werden es im Frühling nachholen. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf unsere Bürgerin.»

Ein Geschenk für die ganze Region

Bei der Skistation La Berra, wo Mathilde Gremaud schon als kleiner Knirps auf den Ski stand und heute vor allem im Sommer mit dem Bike den Berg hinunterfährt, treffen wir Bergbahndirektor Bruno Sturny. Auch er ist überglücklich ob des Olympiagolds: «Das ist für unsere Region, aber hauptsächlich für Mathilde eine grossartige Sache. Was sie heute geleistet hat, ist einfach nur krass.» Nach der knappen Qualifikation die erste olympische Goldmedaille des Kantons Freiburg im Skisport zu holen, sei fantastisch. «Vor allem, wenn man Mathilde kennt – sie ist ein grandioses Mädchen.» Ihr Wille sei stets enorm gewesen.

Auch für viele junge Skisportlerinnen und Skisportler ist Mathilde Gremaud ein grosses Vorbild, wie eine Gruppe von Skilehrerinnen und Skilehrern im Restaurant der Skistation bestätigt. «Wir unterrichten zwar Ski alpin, aber es gibt immer wieder Kinder, die davon träumen, einmal solche Kunststücke zu können», sagt eine Skilehrerin. Ihr Kollege fügt grinsend hinzu: «Sogar wir versuchen es manchmal, aber sie ist natürlich viel besser als wir.» Er habe Gremauds Rennen am Bildschirm verfolgt. «Ihre Leistung war einfach phänomenal und ist eine kleine Sensation für La Roche. Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema