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Labelsalat im Gemüsesektor?

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Labelsalat im Gemüsesektor?

Integrierte Produktion (IP) wird zu «Suisse Garantie»

Das bisherige IP-Label im Gemüsesektor wird umgeformt zu «Suisse Garantie», dann ergänzt durch Eurepgap. Die Massnahmen erhöhen die Produzentenkosten und es stellt sich die Frage, was der Konsument wirklich will.

Von TILDY SCHMID

Immer enger wird das Korsett der Gemüsebauproduzenten. Immer neue, sich ablösende Label verlangen Vorschriften. «Die Faust im Sack machen nützt wenig», trifft Jakob Wettstein, Gemüseproduzent aus Müntschemier, den Nagel auf den Kopf. Mitarbeit sei gefragt, Mitarbeit auf allen Ebenen in Kommissionen und Arbeitsgruppen. «Am Anfang muss man mitreden, mitdiskutieren, die Sichtweise klar definieren und einen Konsens finden. Sind die Vorschriften einmal festgeschrieben, bringt fluchen auch nichts mehr.»

551 IP-Produzenten

Rund 120 Gemüseproduzenten sind zur Mitgliederversammlung des Beratungsrings für IP (integrierte Produktion) im Gemüsebau im Inforama Ins erschienen. Der IP-Beratungsring umfasst 551 Produzenten und 14 Handelsbetriebe. 341 Betriebe besuchte man im Laufe des Jahres, um sämtliche Fragen um Fruchtfolgeplanung, Nährstoffbilanz und Düngung, Bodenschutz, Schädlingsbekämpfung und ökologische Ausgleichsflächen für den ökologischen Leistungsnachweis des Bundes und die verschiedenen privaten Labelanforderungen vor Ort zu besprechen.

Geschäftsführer Martin Keller und Präsident Thomas Hurni informierten kompetent und sachbezogen über die Geschäfte. Doch immer wieder schwillt grollendes Gemurmel oder resignierendes Lachen aus den Reihen der Zuhörer an. Die Unzufriedenheit, das Unbehagen bezieht sich keinesfalls auf die Tätigkeit des IP-Beratungsringteams, sondern auf die neu zu erwartenden Vorschriften.

Suisse Garantie und Eurepgap

Das IP-Label wird umgeformt zur «Suisse Garantie» und zeigt dem Konsumenten den Weg des Produkts zum Produzenten.

Nun wird in absehbarer Zeit (2005) von Grossverteilern in Europa und Übersee der international anerkannte Standard «Eurepgap» verlangt. Migros und Coop beteiligen sich an der Erarbeitung der Richtlinien, die ökologische und soziale Aspekte beinhalten. So werden für alle Produzenten gleiche Basisvorschriften für die Produktion zu gelten haben. Diese entsprechen in den Grundanforderungen dem Produktionssystem IP, das heisst, der Bauer setzt möglichst wenig Chemie und wenn, nur ganz gezielt, ein. «Unabdingbar wichtig ist, dass der IP-Ring in diesen Gremien aktiv mitarbeitet», betonte Charles Aebersold, Treiten, denn nicht der Landwirtschaftsverband sei der Initiant dieser erneuten Verschärfung, sondern die Grossverteiler, die sämtliche Produktionen über einen Leisten schlagen wollen. Lutz Collet, Gemüsebaustellenleiter im Kanton Freiburg, bestätigt, dass all diese Massnahmen die Produktionskosten auf Ebene der Bauern verteuern werden. Der längerfristige Gewinn der Produzenten sei es, weiterhin am Markt zu bleiben. Das vereinfachte Handling der Produkte werde als Marketinginstrument dem Handel Gewinn bringen. «Und wo bleibt der Gewinn für den Konsumenten?» Die Frage bleibt im Raum hängen. Er könnte erfahren, welche und wie ausgebildete Mitarbeiter, auf welchem Betrieb, auf welchem Boden, in welchem Fruchtfolgejahr der Kopfsalat gewachsen ist, den er kauft. Will er das? Werden die Mehrkosten zwischen den Beteiligten aufgeteilt oder bleiben sie am Produzenten oder am Konsumenten hängen?

Beratung wichtiger denn je

Die Gemüseproduzenten unterstützen den IP-Beratungsring, aktiv beim Ausgestalten von Eurepgap mitzuarbeiten. Mit der Gründung der Labor Ins AG durch die IP-Ringe sowie mit der Übernahme des bisher vom Kanton betriebenen Bodenlabors, wurde für die Gemüsebaubetriebe eine optimale Lösung erreicht. Das Bodenlabor steht auch Privatleuten und Kleingärtnern für Boden-Analysen und praxisbezogene Beratungen zur Verfügung.

Weitere Auskünfte zum IP unter www.ipringe.ch, zum Labor unter www.laborins.ch.
Was ist Eurepgap?

Diese Richtlinien stammen von europäischen Handelsorganisationen. «Eurep» European Retrailer Organisationen und «Gap» kommt vom Begriff «Gute Agrarpraxis». Diese Anforderungen werden an Schweizer Verhältnisse angepasst und werden später zu Suissegap. Vorausblickend werden die kommenden Anforderungen schon im Label Suisse Garantie eingebaut. tsi

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