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Laien helfen, Leben zu retten

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In Schwarzsee erleidet ein Mann einen Herzstillstand. Seine Frau alarmiert die Ambulanz. Dann verstreichen lange, wichtige Minuten. Und als die Ambulanz eintrifft, ist der Mann gestorben.

Dieses Beispiel ist frei erfunden, doch tatsächlich ist es so, dass die Ambulanz bei Herzstillständen oftmals zu spät kommt. Ins Sense-Oberland dauert die Anfahrt der professionellen Retter aus Wünnewil oder Tafers besonders lang. «Bei Herzstillständen ist es sehr wichtig, dass sofort Wiederbelebungsmassnahmen erfolgen», sagt Philipp Boschung, Rettungssanitäter und Co-Geschäftsleiter der Ambulanz Sense. «Denn jede Minute zählt.» Wenn solche Patienten überlebten, sei das meist, weil «couragierte Laienhelfer» bereits reanimiert hatten.

Die Ambulanz Sense bildet nun in Zusammenarbeit mit zwei Samaritern aus dem Sense-Oberland sogenannte First Responder, also Ersthelfer, aus. Diese sollen die wichtige Zeit von Alarm bis zur Ankunft der Rettungssanitäter überbrücken. Das Einsatzgebiet der Ersthelfer wird sich vorerst auf Plaffeien inklusive Schwarzsee, Zumholz, Oberschrot, Plasselb und Brünisried beschränken.

First-Responder-Verein

Die Idee im Sense-Oberland First Responder einzusetzen–ähnlich wie es sie in Jaun schon seit längerem gibt–bestand schon seit einiger Zeit. Der Plaffeier Joel Raemy, Samariter und Feuerwehrmann, wollte den Worten Taten folgen lassen. «Ich habe schon Leute wiederbelebt und weiss, wie wichtig die ersten Minuten sind. Und ich weiss auch, dass es alleine schnell zu anstrengend wird», erzählt Raemy. Er wird die zukünftige Ersthelfer-Gruppe leiten und auch die Einsatzpläne erstellen. Unterstützung erhält er dabei von Sonja Süess-Hirschi, Pharma-Assistentin und ebenfalls Samariterin. «Wir möchten das Ganze Schritt für Schritt aufbauen», sagt sie. Dazu wer- den die beiden auch den Verein «First Responder Sense Süd» gründen.

Ins System integriert

Der erste Ausbildungskurs für die Laienretter beginnt am kommenden Samstag (siehe Kasten). Die Ambulanz Sense leitet die Kurse und stellt das medizinische Material zur Verfügung. Sie kommt auch für sämtliche Kosten auf und bezahlt den Ersthelfern bei allfälligen Einsätzen einen kleinen Sold. «Wir wollen, dass die First Responder in unser System integriert werden», sagt Rettungssanitäter Philipp Boschung. Es sei wichtig, dass die Leute spezifisch für Fälle ausgebildet werden, in denen sie beatmen, wiederbeleben, den Defibrillator einsetzen oderBewusstlose überwachen müssen. «Denn sie werden auch nur in solchen Notsituationen alarmiert.»

Wenn bei der Sanitätsnotrufzentrale 144 ein Alarm aus dem Sense-Oberland in einem der genannten Fälle eingeht, werden alle ausgebildeten Ersthelfer eine SMS erhalten. «Jene zwei, die sich dann als Erste bei der Notrufzentra- le melden, erhalten genauere Informationen», sagt Philipp Boschung.

Ein Jahr Testphase

Dieses Jahr wird eine Testphase für die First Responder sein. «Wir werden das Pro- jekt danach sicherlich weiterführen», ist Philipp Boschung überzeugt. Möglicherweise brauche es aber Anpassungen in der Aus- und Weiterbildung oder beim Material.

Das Projekt auf weitere Orte im Sensebezirk auszuweiten sei nicht unmöglich, so Boschung. «Im Sense-Oberland macht es aber auf- grund der Geografie klar am meisten Sinn.»

Kurse: In drei Tagen zum First Responder

D ie Ausbildung zum First Responder dauert drei Tage. «Es ist ein Erste-Hilfe-Basiskurs, der aber tiefer geht, als ande- re Nothelferkurse», sagt Mohammed El-Attar, Mitarbeiter der Ambulanz Sense. Er wird den ersten Kurs im Sense-Oberland leiten. Die Teilnehmer werden lernen, mit Patienten umzugehen, die stark allergisch reagieren, einen Herzstillstand haben, bewusstlos sind oder unter Ähnlichem leiden. Die Herz- Lungen-Wiederbelebung und der Umgang mit einem Defibrillator sind Hauptbestandteile des Kurses. «Die Teilnehmer sollen die wichtigsten Massnahmen im Griff haben und die Krankheiten nachvollziehen können.» Für die Arbeit als Ersthelfer erhalten sie dann einen Rucksack mit Sauerstoff und einem tragbaren Defibrillator.

Spezielle Voraussetzungen brauche es für die Ausbildung zum First Responder nicht. «Es ist natürlich praktisch, wenn die Leute gewisse medizinische Vorkenntnisse haben, aber es ist keine Bedingung», sagt El-Attar. Die zukünftigen First Responder sollten allerdings stressresistent sein und mit psychisch belastenden Situationen umgehen können. «Manchmal zeigt sich aber erst in realen Notfällen, ob jemand dafür gemacht ist oder nicht.»

Der dreitägige Kurs wird mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Geplant ist, dass die Ambulanz Sense regelmässig Weiterbildungskurse für die First Responder durchführt. mir

Der erste First-Responder-Kurs beginnt am Samstag und wird am 22. März und 5. April weitergeführt. Interessierte melden sich bei Sonja Süess (079 403 90 33) oder Joel Raemy (079 561 12 72).

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