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Landumlegung kann beginnen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Verdikt war ziemlich deutlich: Mit 72,2 Prozent Ja-Stimmen entschieden sich 97 Grundeigentümer der Gemeinden Kriechenwil und Gurmels für die Gründung der Landumlegungsgenossenschaft (LUG) Kriechenwil. Letzte Woche trafen sich die betroffenen Grundeigentümer, um die Genossenschaft zu gründen und damit den Weg für Landumlegungen in ­Kriechenwil und Gurmels zu ebnen.

Lange Vorgeschichte

Bereits in den Jahren 2012 und 2013 ist in der Gemeinde Kriechenwil ein Versuch gestartet worden, Landwirtschaftsparzellen umzulegen, was aber aus verschiedenen Gründen gescheitert ist.

Im Frühling 2016 gelangte die Genossenschaft der Waldbesitzer in Kriechenwil mit demselben Anliegen an den Gemeinderat. In Absprache mit dem Amt für Geoinformation des Kantons Bern habe sich der Gemeinderat entschlossen, ein Vorprojekt durchzuführen. «Die Gemeinde Kriechenwil hätte sowieso eine Neuvermarkung machen müssen. Über eine Landumlegungsgenossenschaft kommt uns das günstiger», sagt Gemeindeschreiber Bruno Grossniklaus auf Anfrage.

Im Juni 2016 stimmte die Gemeindeversammlung einem Projektkredit von 70 000 Franken zu. Im Anschluss daran beauftragte der Gemeinderat die Firma BBP Geomatik AG mit der Ausarbeitung eines Vorprojekts und setzte eine Begleitkommission ein. «Zuerst einmal musste ein geeigneter Perimeter für die Landumlegung definiert werden», sagt Stephan Tschudi, Projektleiter der BBP Geomatik. Zudem sollte eine erste Kosteneinschätzung durchgeführt werden.

Die Ergebnisse des Vorprojekts wurden letzten November öffentlich aufgelegt. Anschliessend wurden die Einsprachen zum Perimeter verhandelt und der nun vorliegende Perimeter definiert. Die betroffenen Grundeigentümer haben sich nun versammelt und mit der Gründung der LUG den Grundstein für künftige Landumlegungen gelegt.

Gemeinde ist zufrieden

Die Gemeinde Kriechenwil begrüsst die Gründung der LUG. «In unserer Gemeinde hat es viele Jungbauern. Mit der Landumlegung können sie die Betriebskosten senken, wenn sich ihr Land in Zukunft näher an ihrem Hof befindet», so ­Gemeindeschreiber Grossni­klaus. Die Gemeinde beteiligt sich denn auch mit 400 000 Franken an den Gesamtkosten von 4,5 Millionen Franken. Die Kosten sind allerdings nur eine Schätzung, sagt Grossniklaus. «Die Vermarkung und die Grundbucheinträge müssen neu gemacht werden, und mit der Neugestaltung der Parzellen müssen möglicherweise neue Wege geschaffen werden.» Zudem würden ökologische Massnahmen geprüft. Da kämen gesamthaft viele Investitionen auf sie zu. «Die Landumlegung Gammen in der Gemeinde Ferenbalm hat gezeigt, dass die Kosten nach der Planung noch gestiegen sind.»

An der Gemeindeversammlung von Kriechenwil am 21.  November wird darüber entschieden, ob sich die Gemeinde mit einem finanziellen Beitrag an der Landumlegung beteiligen wird. Grossniklaus rechnet klar damit, dass die Gemeindeversammlung einen Beitrag von mindestens 400 000 Franken sprechen wird. «In unserer Gemeinde hat es viele Landwirte und Personen, die im weiteren Sinne etwas mit der Landwirtschaft zu tun haben.» Die Leute seien sehr offen für diese Thematik. «Hinzu kommt, dass die Finanzlage in Kriechenwil momentan recht gut ist.» Es sei somit auch möglich, dass ein Antrag auf einen höheren Gemeindebeitrag erfolgreich sein könnte.

Grossniklaus räumt ein, dass es auch einen gewissen Widerstand gegen das Vorhaben gebe, auch von den Grundeigentümern selbst. «Sie tun sich wohl schwer mit den Kosten, die auf sie zukommen.» Die Frage sei jedoch, ob man die Landumlegung als eine Chance für die Zukunft sehen würde. Viele Grundeigentümer würden daher bei der Gemeindeversammlung darauf schauen, wie viel Geld für das Projekt gesprochen werde.

Wie geht es weiter?

Bevor die LUG ihre Arbeit aufnehmen kann, muss die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern die Statuten der LUG Kriechenwil absegnen. Die Arbeit des Vorstands wird auch darin bestehen, die effektiven Kosten der Landumlegung zu ermitteln. Ferner wird eine Schätzungskommission dafür sorgen, dass keine Grundeigentümer bevorzugt oder benachteiligt werden. «Auf jeden Fall wird es eine spannende Zeit mit einigen heissen Diskussionen innerhalb der LUG Kriechenwil geben», so Grossniklaus.

«In unserer Gemeinde hat es viele Landwirte und Personen, die im weiteren Sinne etwas mit der Landwirtschaft zu tun haben.»

Bruno Grossniklaus

Gemeindeschreiber Kriechenwil

Landumlegung

Grössere Parzellen senken Betriebskosten

Da in früheren Zeiten die landwirtschaftlichen Grundstücke im Erbfall oft unter vielen Geschwistern aufgeteilt wurden, wurden die Parzellen stets kleiner. Heute gibt es in vielen Gemeinden noch immer stark fragmentierte Parzellen. Viele Grundeigentümer besitzen zwar viele Parzellen, diese sind jedoch klein und auf einer grossen Fläche verstreut. Vielfach weisen bestehende Grundstücke ferner derart ungünstige Formen auf, dass eine Nutzung für die Landwirte nur schwer möglich oder mit grossen Kosten verbunden ist. Mit der Landumlegung sollen kleine Parzellen wieder zu grösseren Einheiten gebündelt werden. Das hat für die Landwirte mehrere Vorteile: Sie können auf grösseren und näher gelegenen Grundstücken effizienter arbeiten, können somit Kosten sparen und werden rentabler.

nj

 

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