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Landwirte bangen um ihr Einkommen

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Die Murtner Familie Rentsch, mit ihrem Landwirtschaftsbetrieb malerisch über dem See gelegen, ist für den Freiburger Bauernpräsidenten Fritz Glauser ein gutes Beispiel: Bernhard Rentsch führt den Betrieb zusammen mit seinen Eltern, bringt seine Produkte auf den Wochenmarkt und offeriert verschiedene weitere Dienstleistungen, von Schlafen im Stroh bis hin zur Organisation von Festen im Stall.

Ausserdem hat Rentsch vor zehn Jahren mit seinem Kollegen Bernhard Herren eine Zusammenarbeit vereinbart; sie haben einen gemeinsamen Stall und halten 45 Kühe. «Es läuft gut, wir sind zufrieden», sagte Rentsch gestern an der Pressekonferenz des kantonalen Bauernverbandes (FBV) vor dessen Generalversammlung (Kasten) in Murten.

Neue Modelle der Zusammenarbeit, Direktverkauf und neue Einnahmequellen–das ist wie Musik in Glausers Ohren. Der FBV kämpfe nicht nur für das Einkommen der Landwirte, sagte Glauser, es gehe oft um die schiere Existenz der Bauernfamilien. Bernhard Herren bestätigt: Tatsächlich hatte er vor zehn Jahren nur die Wahl gehabt zwischen Kooperieren oder Aufhören. Laut Glauser bietet die Zusammenarbeit die nötige Luft, um neue Aktivitäten zu entwickeln, wie eben den Agrotourismus.

Die Bauern ignoriert

Glauser sprach seine Enttäuschung über die Agrarpolitik 2014–2017 des Bundes an. «Wir haben den Eindruck, dass man uns ignoriert hat.» Der Druck auf das Durchschnittseinkommen der Bauern steige. «Es ist ja jetzt schon unverantwortlich tief», so Glauser. Zwar hätten die Statistiker einen Aufwärtstrend festgestellt. «Doch wenn sie von wenig ausgehen, und ein paar Franken kommen dazu, sieht das nach viel aus.»

Deshalb habe der Schweizerische Bauernverband (SBV) beschlossen, sich stärker bei den anlaufenden Vorarbeiten für das nächste Agrarprogramm einzubringen. «Wir haben dafür eine Strategie erarbeitet.» Ausserdem will der SBV eine Volksinitiative für die Förderung der einheimischen Produktion lancieren. Laut Glauser stammt rund jeder vierte Franken des bäuerlichen Einkommens aus den Direktzahlungen. Eine Reduktion könne kaum kompensiert werden. Und um an den Programmen teilzunehmen, müssen die Bauern ihre Erträge reduzieren und Geld investieren.

Als weiteres Problem definiert der FBV den fortschreitenden Verlust von Kulturland. Für das Bauen und für die Renaturierung von Gewässern komme den Bauern wertvoller Boden abhanden. Das Land solle aber in Bauernhand bleiben, so Glauser. Er meine damit gutes Land in der Ebene, nicht nur schwer erreichbare Wiesen in den Bergen.

Starker Rückgang

FBV-Direktor Frédéric Ménétrey rechnete vor, dass der Ertrag der Freiburger Bauern in 13 Jahren von 820 Millionen auf noch rund 700 Millionen Franken gesunken ist und die Zahl der Betriebe von 3800 auf unter 3000 abnahm. Umgerechnet gibt also ein Betrieb pro Woche auf. Zudem gingen 1500 Hektaren Nutzfläche verloren, das sind zwei Prozent der Gesamtfläche. Wie sich die neuen Agrarprogramme auf die Zahlen auswirken werden, wisse er nicht, so Ménétrey.

Generalversammlung: «Auch die Chancen sehen»

D er Kanton hat sich stets dafür eingesetzt, dass die Agrarpolitik 2014 – 17 eine Chance für die Freiburger Landwirtschaft wird», betonte Landwirtschaftsdirektorin Marie Garnier in ihrer Grussadresse an der Generalversammlung des Freiburgischen Bauernverbandes (FBV) gestern in Murten. Leider seien die eingebrachten Vorschläge nicht berücksichtigt worden, so die Staatsrätin. Sie wolle dennoch die Freiburger Bauern nicht generell als Verlierer von Direktzahlungen sehen, Bedingung sei aber, dass sie sich an alternativen Programmen beteiligten.

Die Bildungskommission des FBV ist überzeugt, dass sich die landwirtschaftliche Grundausbildung über vier und nicht über drei Jahre erstrecken sollte, stellte Kommissionspräsident Philippe Bise in seiner Bilanz fest. Roland Zahnd, Wünnewil, trat aus dem Kantonalvorstand zurück. Der Verein der ehemaligen Landwirtschaftsschüler von Grangeneuve wird neu von seinem Präsidenten Georges Schneuwly, Bösingen, vertreten. Die Versammlung genehmigte die Rechnung, die bei einem Ertrag von 1,8 Millionen Franken mit einem Defizit von 7500 Franken schliesst. ju

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