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Landwirtschaftliche Produktion in Freiburg erreicht Tiefstwert

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Das Jahr 2014 stimmte die Freiburger Bauern noch optimistisch. Die landwirtschaftliche Produktion war gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 2,17 Prozent leicht erhöht. Für das laufende Jahr setzt es aber wieder einen Dämpfer ab. Wie Frédéric Ménétrey, Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer, gestern an einer Medienkonferenz vor der Generalversammlung des Bauernverbandes sagte, wird der Kanton auf eine Produktion von knapp 700 Millionen Franken kommen. «Ein noch nie so tief geschätzter Wert», wie Ménétrey sagte. Einzig im Jahr 2010 sei die Produktion ähnlich tief gewesen.

Der Rückgang um 50 Millionen Franken gegenüber 2014 basiert auf Schätzungen des Bundesamtes für Statistik. «Langfristig ist die landwirtschaftliche Produktion leider unverändert rückläufig», so Ménétrey.

Mit diesem Rückgang steht Freiburg nicht alleine da. Schweizweit wird 2015 ein Produktionsverlust von 500 Millionen Franken erwartet. Die Gründe dafür sind in der ganzen Schweiz wie auch in Freiburg vielschichtig. So schreitet der Strukturwandel fort. In einem Jahr ist die Zahl der Freiburger Landwirtschaftsbetriebe um 36 auf total 2937 zurückgegangen. Immerhin ist dieser Rückgang geringer als im Mittel der Jahre zuvor.

Weiter hat sich der trockene Sommer 2015 auf die Landwirtschaft in Tal- und in Berggebieten ausgewirkt. Das Wachstum zahlreicher Kulturpflanzen wurde negativ beeinflusst, so der Direktor der Landwirtschaftskammer. Er erwähnte insbesondere Mais, Kartoffeln, Futter- und Zuckerrüben, Tabak, Futterbau und Gemüsekulturen. Dazu kam das Verbot zur Bewässerung aus Fliessgewässern. Hingegen zeigt sich die Kammer sehr zufrieden mit der Organisation von Wasserlieferungen in die Berggebiete.

Vorwurf an Organisationen

«Wir arbeiten in und mit der Natur und darum können wir diese Eigenheiten auch akzeptieren», sagte Fritz Glauser, Präsident des Bauernverbandes. Anders sehe es aus bei den Märkten, wo gemäss Glauser andere Kräfte mitwirkten: «Hier habe ich mehr Mühe, die negativen Auswirkungen für uns Bauern zu akzeptieren.»

Glauser erwähnte den Milchmarkt, der zwar einen hohen Organisationsgrad aufweise, dennoch aber gerade im Industriemilchsektor keine korrekten Preise bringe. «Das Preisniveau treibt viele Produzenten in eine finanzielle Notlage und etliche werden sich gezwungen sehen, diesen Produktionszweig aufzugeben», so Glauser. Er erwähnte einen Preis von unter 50 Rappen pro Liter Milch im August dieses Jahres.

Dazu komme auf dem Schweinemarkt die Situation, dass die Dachorganisation nichts gegen eine Überproduktion unternehme, und bei den Zuckerrüben wirke sich die Aufhebung des Grenzschutzes negativ aus. «Wir müssen von unseren Organisationen verlangen, dass sie alles unternehmen, damit die Produktionsvolumen den Möglichkeiten der Märkte entsprechen und die Politik die nötigen Rahmenbedingungen herstellt», forderte der Präsident.

Demonstration: 700 Freiburger nach Bern

B auern aus der ganzen Schweiz treffen sich am Freitagmorgen auf dem Berner Bundesplatz, um gegen Budgetkürzungen bei der Landwirtschaft zu demonstrieren. Wie Fritz Glauser, Präsident des Freiburger Bauernverbandes, gestern sagte, dürften rund 700 Freiburger Bauern dem Aufruf der Organisation Uniterre und des Bauernverbandes folgen. Der Freiburger Verband hat Cars für die Reise nach Bern organisiert, und rund 500 Mitglieder hätten sich angemeldet. Dazu werden wohl viele Bauern mit dem Zug oder per Auto nach Bern fahren, so dass Glauser etwa 700 Freiburger an der Demonstration erwartet. Glauser und der Freiburger Nationalrat Jacques Bourgeois werden selber als Sprecher auftreten.

Im Zentrum des Protests steht die Agrarpolitik 2014-17. Glauser wirft dem Bundesrat Wortbruch vor. Bei der Einführung der Agrarpolitik habe dieser den Bauern Stabilität versprochen. «Schon im ersten Budget und wiederum diesen Herbst will er drastisch die Mittel für die Landwirtschaft kürzen», so Glauser. «100 Millionen Franken für 2016 und ab 2018 bis 2021 je 200 Millionen Franken.»

Die Ankündigung der Kundgebung habe bereits eine erste Wirkung gezeigt: Die Kommission des Nationalrats habe das Budget für die Bauern bereits wieder nach oben korrigiert, nun gelte es noch die Kommission des Ständerates und den Bundesrat umzustimmen, so Glauser. Dass das bäuerliche Einkommen zu einem Viertel von Direktzahlungen komme, führe zu einer Abhängigkeit von Bundesbern. Gerade deshalb müssten die Produzentenpreise steigen, forderte er. uh

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