Auch einige Minuten nachdem sie auf der Bühne zur Freiburger Sportlerin des Jahres gekürt worden war, schaute Nadine Laubscher immer noch ein bisschen ungläubig drein. «Meine Konkurrenten kommen aus populären Sportarten wie Basketball oder Fussball. Ich hätte gedacht, dass die viel, viel mehr Wähler haben würden. Schliesslich ist Triathlon eine Randsportart», sagte die 22-Jährige aus Greng. Und fügte fast schon entschuldigend an: «Ich habe schon recht viel Werbung für mich gemacht. Ich möchte beispielsweise den Personen vom Schwimmclub Murten danken, die alle für mich abgestimmt haben.» Allerdings geht es beim Freiburger Sportpreis seit einigen Jahren nicht mehr bloss darum, wer die meisten Wähler mobilisiert. Denn nebst den Publikumsstimmen, die 60 Prozent des Endresultats ausmachen, zählen zu 40 Prozent auch die Stimmen einer Jury, die aus Sportjournalisten und Vertretern von Sportverbänden besteht. Auch bei der Jury hat Laubscher gut abgeschnitten.
Nominiert worden war die Betriebswirtschafts-Studentin aufgrund ihres dritten Ranges an der Schweizer Meisterschaft im Juli und des zweiten Ranges bei der Schweizer U23-Meisterschaft im August.
Laubscher war sichtlich erfreut über den Preis. «Er hilft mir, bekannter zu werden, was bei der Sponsorensuche sicher hilft.» Der Preis, den sie zur Motivation in ihrem Zimmer aufstellen will, sei natürlich ein Highlight für sie. «Aber ich hoffe, er ist nur eine Zwischenetappe in einer hoffentlich noch langen Sportkarriere.»
Für 2015 hat sie zunächst einmal zwei Hauptziele: die Qualifikation für die U23-EM in Spanien und die EM in Genf.
Verlierer mit Humor
Die vier Männer, die Laubscher doch ziemlich überraschend hinter sich liess, zeigten sich als gute Verlierer–und bewiesen Humor. «Es ist mir wohl zum Verhängnis geworden, dass ich gesagt habe, ich sei eigentlich Berner», sagte Basketballer Jonathan Kazadi schmunzelnd. Der 23-jährige Olympic-Spieler hatte sich bereits bei der Nomination überrascht gezeigt, dass er als Berner, der mit 15 wegen des Basketballs nach Freiburg gezogen war, überhaupt zur Auswahl stand. Der viertklassierte WM-Motocrossfahrer Valentin Guillod gab zu, dass er sich mehr erhofft hatte. «Aber immerhin werde ich jedes Jahr besser», spielte er darauf an, dass er letztes Jahr noch Fünfter geworden war. «In drei Jahren werde ich deshalb gewinnen.»
Rang zwei belegte vor dem Sensler Leichtathleten Andreas Kempf YB-Torhüter Yvon Mvogo. Der junge Fussballer zeigte sich bereits galant, als nur noch er und Laubscher als letzte verbleibende Kandidaten auf der Bühne standen und Spannung aufgebaut wurde. «Ich bin im Zweikampf mit einer Frau. Ich überlasse ihr gerne und problemlos den ersten Platz.»
Weitere Auszeichnungen: 21 Jahre im Dienste des Freiburger Fussballs
Die Auszeichnung zum Sportler des Jahres steht bei der Preisverleihung jeweils im Vordergrund. Doch in der Festhalle St. Leonhard wurden gestern Abend weitere Sportler und Teams ausgezeichnet.
Den Verdienstpreis erhielt mit Bernard Sansonnens eine Persönlichkeit, die den Freiburger Fussball in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. 21 Jahre hat er in verschiedenen Tätigkeiten beim Freiburger Fussballverband mitgewirkt. 1993 begann er zunächst in der Juniorenkommission, 1996 wurde er schliesslich in den Zentralvorstand gewählt. Die letzten 13 Jahre amtete er als Präsident des Verbandes. In dieser Zeit wurde unter anderem die 2. Liga aufgestockt, in den unteren Ligen wurden die freien Auswechslungen eingeführt, und für die vierte und fünfte Liga wurde ein eigener Cup organisiert. Eine der intensivsten Zeiten erlebte Sansonnens 2007, als die Schiedsrichter nach einem gewalttätigen Zwischenfall im Spiel zwischen Wünnewil und Schönberg streikten.
Ärgera im Dauerhoch
Der Kollektivpreis wurde dem NLA-Frauenteam von UH Ärgera Giffers verliehen. Die Senslerinnen sind im Frühling als erstes Frauen-Unihockey-Team des Kantons in die höchste Schweizer Spielklasse aufgestiegen. Und selbst in der Nationalliga A halten sie in dieser Saison gut mit, stehen nach elf Spieltagen auf Rang fünf und befinden sich voll auf Playoffkurs. Der Werdegang Ärgeras ist durchaus bemerkenswert; erst 2010 war das Team von Trainer Jan Jungo von der 1. Liga in die Nationalliga B aufgestiegen.
Förderpreis für Nippel
Die beiden Förderpreise des Kantons gingen an die Kerzerser Synchronschwimmerin Mélanie Nippel und an Skitouren-Wettkämpfer Rémi Bonnet aus Charmey.
Den Verdienstpreis des Kantons schliesslich erhielt Pierre Marro. Der 74-jährige Stadtfreiburger hat viele erfolgreiche Sprinter und Hürdenläufer trainiert, unter anderem Kariem Hussein, der im August bei der Leichtathletik-EM in Zürich die Goldmedaille über 400 Meter Hürden gewann. fm
Die letzten 20 Sieger
Freiburger Sportpreis
2013Gaëlle ThalmannFussball
2012Julien SprungerEishockey
2011Rolf RüfenachtLeichtathletik
2010David GirardetLeichtathletik
2009Annik MarguetSchiessen
2008Didier MoretSkitourenwett.
2007Séverine DewerratJudo
2006Stefan ZbindenSchwingen
2005Christine LiebherrReiten
2004Urs KollyLeichtathletik
2003Valentin WirzEishockey
2002Norbert SturnySchiessen
2001Harold MrazekBasketball
2000Nicolas BaeriswylLeichtath.
1999Nadia WaeberLeichtathletik
1998David AbischerEishockey
1997Anita SchwallerSnowboard
1996Christian CharrièreRad
1995Marie-Luce RomanensOL
1994Norbert SturnySchiessen
Die letzten 20 Sieger
Freiburger Kollektivpreis
2013HC Düdingen BullsEishockey
2012FC FreiburgFussball
2011SHC GivisiezInline-Hockey
2010TTC DüdingenTischtennis
2009Fecht-Club FreiburgFechten
2008Volley DüdingenVolleyball
2007Freiburg OlympicBasketball
2006Elfic FreiburgBasketball
2005SHC GivisiezInline-Hockey
2004JC Freiburg-MarlyJudo
2003FC BulleFussball
2002Frauenteam FreiburgJudo
2001City FreiburgBasketball
2000SC Le MouretSportclub
1999Bündnis FR-BERugby
1998Gebrüder LacigaBeachvolley
1997Freiburger Fechtgesellschaft
1996Pédale BulloiseRad
1995CA FreiburgLeichtathletik
1994JC RomontJudo
Die letzten 20 Sieger
Freiburger Verdienstpreis
2013Martin LacigaBeachvolleyball
2012Antonin HejdaLeichtathletik
2011T Moret/J.-P. FrosardRad
2010Hanspeter PelletSchwingen
2009Henri BaeriswylTurnen
2008Hubert PauchardLeichtath.
2007Othmar BaeriswylSchiessen
2006Gérald RumoFussball
2005J.-P. CuennetLeichtathletik
2004François BarrasBasketball
2003Guy ObersonSki
2002Joseph BächlerOL
2001Bernard CarrelFussball
2000Umberto MazzaFussball
1999Gérald RossierFussball
1998Christian RolliLeichtathletik
1997OK TDF-Etappe FreiburgRad
1996Anton KrattingerEishockey
1995Erhard LorétanBergsteigen
1994Daniel MauroEishockey