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Lautarmes von Vögeln

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Sae Neun Paegoksuneul Greenda»

Die Vögel sind es, welche den Filmprofessor Kim be-geist-ern und anziehen, mehr jedenfalls als ihn seine Geliebte Young-Hee in ihren Bann ziehen würde. Kim, der eigentlich einen Film über das «Zuhause» zu drehen gedachte, will nun «das Ganze auf Vögel übertragen». Film und Gefilmtes im Film sowie Kims Erinnerungen, die schon von früh auf mit Vögeln bestückt zu sein scheinen, durchmischen sich stets wieder. Ist der Protagonist zu Beginn als Kind mit einem Vogelnest in den Händen in einer Ruine zu sehen, so wird er später als Filmprofessor Kim dorthin zurückkehren.

Durch die Hinneigung zu den Vögeln, welche sich natürlich unschwer als Sinnbild für angestrebte Freiheit und Flucht vor der «erdrückenden Wirklichkeit» (O-Ton Soo-il Jeon) anerbieten, distanziert sich Kim zunehmend von seiner Geliebten. Diese hält ihm vor, er könne nicht mit Menschen umgehen, und bezeichnet das Beobachten der fliegenden Tiere, um welche sich für Kim nunmehr alles dreht, als unnütze Tätigkeit. Kim seinerseits weiss nicht, ob ihn seine Geliebte oder der Raum, in welchem sie sich befinden, abstösst. Dass Young-Hee darauf den sich im Zimmer befindenden Leguan als abstossenden Faktor vermutet, ist eines der Beispiele dafür, dass Soo-il Jeons Werk dem leisen – laut ist in «Sae Neun Paegoksuneul Greenda» ohnehin nur das Wenigste – Witz bisweilen durchaus nicht abgeneigt ist.
Bemerkenswert ist an «Sae Neun Paegoksuneul Greenda» jedoch in erster Linie, wie gut die Stille zwischen zwei sich voneinander fortbewegenden Charakteren eingesetzt wird. Dank des äusserst Lautarmen, wird – unterstützt durch die wohltuende Kraft des Langsamen, bedächtig Reglosen und somit ungeheur Aussagekräftigen – die schüchterne, aber unablässige und mitunter irritierende Eindringlichkeit der Bilder noch potenziert. Schweigen und Bilder – Nahaufnahmen der Protagonistinnen und Protagonisten sind übrigens, möglicherweise bezeichnend für eine gewisse Distanz, keine zu sehen – stehen so in gewinnbringender Relation. Sogar von den Vögeln, welche Kim zwar – vor allem was die lebenden Exemplare anbelangt – mehr sucht als findet, ist kaum Pfeifen oder Zwitschern zu vernehmen – die Möwen sind höchstens aus der Ferne zu hören. Das Leben ist halt – auch für Vögel und insbesondere für deren Liebhaber – nicht immer Pfeifen.

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