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Läuten die Sonntagsglocken in Salvenach bald am Samstagabend?

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Autor: Marc Kipfer

In Salvenach ist es Brauch, dass am Sonntagmorgen pünktlich um halb neun Uhr die Schulhausglocke geläutet wird. Das Läuten soll die Einwohnerinnen und Einwohner daran erinnern, dass um halb zehn Uhr in Murten der Gottesdienst stattfindet.

Allerdings erfreut der traditionelle Klang der Glocke nicht jedes Gehör. Auch in Salvenach wollen viele Menschen am Sonntag lieber gründlich ausschlafen, als zur Predigt zu fahren. Ein früherer Gemeinderat hatte vor einigen Jahren entschieden, das Läuten aus Rücksicht auf die Langschläfer einzustellen. Die Ruhe hielt allerdings nicht lange an. Kurze Zeit später wurde das Läuten wieder eingeführt, weil die Gemeindeversammlung einem entsprechenden Antrag zustimmte.

Schwierige Personalsuche

Der Ammann der Gemeinde Salvenach, Urs Leicht, stellt sich nicht nur die Frage nach der Tradition. «Es wird immer schwieriger, jemanden für das sonntägliche Ämtchen des Glockenläutens zu finden», befürchtet Leicht. Der Ammann versteht, dass sich die Bürger nicht um den Job reissen: «Stellen Sie sich vor, Sie wollen am Sonntag auf die Skipiste, müssen aber zuerst noch die Glocken läuten gehen.»

Seit rund einem Jahr steht das sonntägliche Läuten im Pflichtenheft der Schulhausabwartin Tanja Baumgartner. Sie bestätigt den grossen Organisationsaufwand. «Wenn wir am Sonntag einmal nicht zu Hause sind oder früh wegfahren, ist der Job ein Hindernis.»

Nur noch wenige gehen wirklich zur Predigt

Nachdem die Besucher der Gemeindeversammlung von Mitte Dezember erneut geteilter Meinung waren, will sich der Gemeinderat nun um eine Lösung bemühen, mit der möglichst viele Einwohner von Salvenach leben können. Urs Leicht glaubt, dass die traditionellen Sonntagsglocken schon bald am Samstagabend läuten könnten. So würde die Tradition erhalten, ohne dass sie das halbe Dorf aus dem Schlaf reisst. «Zur Predigt nach Murten fahren sowieso nur noch wenige. Daher ist dieser Kompromiss durchaus denkbar», so Leicht. Nötig wäre dafür laut dem Ammann lediglich ein einfacher Gemeinderatsbeschluss.

Nur ein Stellvertreter

Für Tanja Baumgartner wäre der Samstagabend eine ebenso schlechte Lösung. «Ich würde das Läuten abschaffen. Es hat mich schon in jüngeren Jahren gestört», sagt die Schulhausabwartin offen. Aber auch mit einer anderen Lösung könnte sie leben. «Es wäre gut, zusätzlichen Leuten im Dorf die Handgriffe beim Läuten beizubringen», findet Tanja Baumgartner. Nebst ihr und ihrem Ehemann Fredi beherrscht im Moment ein einziger Stellvertreter die Tradition.

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