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Lea Bertolotti, das Bärner Meitschi von Aergera Giffers

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In den vergangenen acht Jahren hat sich Lea Bertolotti bei Aergera Giffers zur wichtigen Stütze auf und neben dem Platz entwickelt. In den heute beginnenden NLB-Playoffs will die 34-jährige Bernerin mit ihrem Team wieder an alte glorreiche Zeiten anknüpfen.

Sie spielt bei Aergera Giffers Unihockey und schiesst für den Eishockeyclub Freiburg Ladies Tore, doch von ihrem Berner Nummernschild kann sich Lea Bertolotti nicht trennen. «Ich bin in Ferenbalm aufgewachsen, einem kleinen Dorf, wo es mehr Kühe als Einwohner gibt», erklärt die 34-Jährige. «Ich bin ein waschechtes Bärner Meitschi, aber mit einer ziemlichen Schlagseite nach Freiburg», fügt sie mit einem Schmunzeln an.

Trotz des kleinen Schönheitsfehlers mit dem Berner Nummernschild – in Giffers hat man Bertolotti längst in die Unihockey-Herzen geschlossen. «Sie ist eine sehr offene und humorvolle Person, sie gibt auf und neben dem Platz immer Vollgas für unseren Verein», beschreibt Vorstandsmitglied Etienne Raemy die 157 cm grosse Stürmerin. Dass diese regelmässig Tore und Assists erzielt – mit 23 Skorerpunkten ist sie aktuell Aergeras drittbeste Punktesammlerin –, ist ein Grund, weshalb Bertolotti in der Gunst der Sensler so weit oben steht. Endgültig an die Spitze der Beliebtheitsskala hat sie vor drei Jahren katapultiert: Als Giffers aus der NLA abstieg und sich die meisten auswärtigen Spielerinnen von Aergera abwandten, hielt sie dem Club die Treue. «Grundsätzlich wäre es auch für mich möglich gewesen, anderswo in der NLA unterzukommen», blickt Bertolotti zurück. «Aber ich hatte das Gefühl, dass meine Arbeit in Giffers noch nicht beendet ist.»

Je voller, desto toller

Bevor Bertolotti mit Unihockey angefangen hat, kurvte sie mit einem anderen Stock auf dem Eis umher. «Mein Vater war sehr eishockeyorientiert. Ich ging oft mit ihm Schlittschuh laufen und begann als Neunjährige beim SC Lyss, Eishockey zu spielen.» Als die Ferenbalmerin in die Sekundarschule wechselte und fortan in Laupen die Schule besuchte, musste sie ihre Passion aufgeben. «Mein Schulweg war nun so lang, dass es zeitlich nicht mehr reichte, um an die Eishockeytrainings zu gehen.» Also wechselte sie den Stock und fing in Laupen mit Unihockey an. Bald schon schaffte sie es in den U21-Nachwuchs des NLA-Teams Bern Capitals, 2007 folgten als knapp 20-Jährige die ersten Spiele in der höchsten Liga. Kaum hatte sie ihren Führerausweis, holte sie auch ihre Schlittschuhe wieder aus dem Keller und meldete sich zurück in Lyss. Heute noch übt Bertolotti beide Sportarten aus, beide auf NLB-Niveau. «Ich bin ein Bewegungsmensch, brauche immer Action. Je voller meine Agenda, desto toller – das gilt privat und auf der Arbeit», sagt sie.

Das Versprechen

Sieben Jahre ging Bertolotti in der NLA für die Bern Capitals auf Torjagd, bis der Verein 2013 mit Burgdorf zu den Wizards Bern Burgdorf fusionierte. «Die Capitals waren immer mein Herzensclub gewesen, doch der neue Verein war keine Familie mehr», erinnert sich die Stürmerin. «Es gefiel mir nicht so gut wie zuvor, und ich entschied mich nach einer Saison zu gehen.»

Lea Bertolotti ist bei Aergera Giffers eine wichtige Stütze auf und neben dem Platz.
Charles Ellena

Der Zufall wollte es, dass Urs Hübscher, der damalige Aergera-Präsident, auch als IT-Betriebsleiter bei der Mobiliar arbeitete – und damit Bertolottis Chef war. «Er und der damalige Trainer Jan Jungo haben so lange auf mich eingeredet, bis ich ihnen versprochen hatte, dass ich nach Giffers komme, wenn sie in die NLA aufsteigen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es tatsächlich schaffen», erzählt die Bernerin und lacht.

Wertvolle Nachwuchsarbeit

Seither sind acht Jahre vergangen. Acht Saisons als Teamcaptain, in denen Bertolotti 157 Meisterschaftspartien absolviert, 112 Skorerpunkte gesammelt – und im Senseland einen neuen Herzensverein gefunden hat. «Die Zuschauer, die uns immer wieder unterstützen, der Vorstand, der viel Freizeit und Herzblut in den Verein investiert, und die Spielerinnen und Spieler, die mir an Herz gewachsen sind – sie alle sorgen dafür, dass ich mich hier pudelwohl fühle.» Bei Giffers sei alles ein grosses Miteinander, schwärmt sie. «Die Freude steht an oberster Stelle, aber immer verbunden mit einem guten Leistungsgedanken.»

Als zweitälteste Aergera-Spielerin ist sie nicht nur für die jüngeren Teamkolleginnen im Verlauf der Jahre zur wichtigen Bezugsperson geworden. «Ich bin immer da bei Fragen und helfe gerne, egal ob es um sportliche oder persönliche Dinge geht. Wenn es privat nicht läuft, ist es logisch, dass es auch im Sport nicht läuft.»

Dass sich die 34-Jährige auch sonst für den Verein engagiert, versteht sich von selbst. Die Nachwuchsarbeit liegt ihr besonders am Herzen, weswegen sie seit zwei Jahren zusammen mit Livia Gross, Nadine Dietrich und Guido Köstinger die U21 von Aergera trainiert. «Es ist wichtig, dass die Juniorinnen und Junioren richtig gefördert werden», ist Bertolotti überzeugt. «Wenn Giffers sich in der NLB etablieren oder eines Tages gar wieder in die NLA aufsteigen will, ohne dabei von Spielerinnen aus der Region Bern abhängig zu sein, dann braucht es eine gut funktionierende Nachwuchsbewegung.»

Dazu gehört für Bertolotti, dass die talentiertesten U21-Spielerinnen früh in den NLB-Betrieb integriert werden. Nicht erst mit 21 Jahren. «Die Jungen brauchen Zeit, um sich anzupassen. Und sie brauchen Perspektiven, damit sie merken, dass sich ihr Aufwand lohnt und sie etwas erreichen können.» Deswegen versucht die Bernerin die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Stufen zu forcieren. «Als U21-Trainerin und Spielerin der ersten Mannschaft bin ich an beiden Teams nahe dran. Ich kann zum NLB-Trainer gehen und es ihm sagen, wenn es eine vielversprechende Juniorin gibt. Ihr kann man dann schon früh ein Zückerchen geben, indem sie zum Beispiel mal mit der ersten Mannschaft mittrainieren kann.»

Die alten Probleme

Das aktuelle U21-Kader von Aergera ist jung und dünn. Auch 30 Jahre nach seiner Gründung sieht sich Giffers mit der Schwierigkeit konfrontiert, Spielerinnen ins Sense-Oberland zu locken. «Viele denken, dass Giffers unheimlich weit weg ist», sagt Bertolotti und gesteht, dass es ihr früher gleich ergangen sei. «Dabei macht es zeitlich keinen Unterschied, ob ich von Bern nach Burgdorf ins Training fahre oder nach Giffers.» Ein weiteres Problem bestehe im kleinen Einzugsgebiet von Aergera. «Es beschränkt sich fast ausschliesslich auf Bern. Aus der Romandie kommen wegen der Sprache nur wenige nach Giffers.»

Umso erstaunlicher ist es, dass Aergera in dieser Saison den Einzug in die Playoffs geschafft hat. «Nach einigen schwierigen Jahren sind wir wieder im Hoch», freut sich Bertolotti. Grossen Anteil daran habe auch der neue Trainer. «Richard Kaeser hat neuen Wind ins Team gebracht. Man merkt, dass ihm der ganze Verein wichtig ist, dass er gesamthaft vorwärts kommen will.» Er habe die Aergera-DNA zurückgebracht, die nach dem Abstieg aus der NLA und dem Weggang des langjährigen Trainers Jan Jungo verloren gegangen sei.

Viertelfinal gegen Zäziwil

Gegner im Playoff-Viertelfinal ist Zäziwil, heute in Giffers (20 Uhr) und morgen im Emmental (17 Uhr) finden die ersten beiden Partien der Best-of-5-Serie statt. In der Qualifikation hatte Aergera zu Hause 5:6 verloren, auswärts dann am vergangenen Wochenende 4:1 gewonnen. «Zäziwil liegt uns, aber wir müssen eine Topleistung zeigen, wenn wir die Serie gewinnen wollen», sagt der Teamcaptain. Die Bernerinnen hätten eine unglaubliche Präsenz im Slot, sowohl offensiv als auch defensiv. «Zuletzt haben wir eine gute Gegenwaffe gefunden. Aber wir haben viele Junge im Team, die erstmals auf dieser Stufe Playoffs spielen. Da ist die Nervosität erfahrungsgemäss höher als sonst.»

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