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Leben und lieben mit Parzival

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«Ich verstehe das Stück immer noch nicht.» Wenn ein Regisseur kurz vor der Premiere so etwas sagt, dann lässt das nichts Gutes ahnen. Doch Robb Correll, der neue Leiter der deutschsprachigen Theatergruppe der Freiburger Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach, sagt den Satz trotzdem–und lacht dazu herzlich. Denn das Stück «Next Level Parzival», das die Jugendlichen nächste Woche zur Aufführung bringen, will gar nicht bis ins letzte Detail verstanden werden.

Es handelt von einer LAN-Party, auf der sieben Jugendliche an einem Online-Rollenspiel teilnehmen, in dem es um die Gralssuche, die Artus-Sage und den Parzival-Mythos geht. Auf der Bühne vermischen sich die Ebenen der Party und des Spiels, die Avatare der Jugendlichen entwickeln ein gespenstisches Eigenleben, und dann taucht auch noch die Parzival-Figur auf, die gar nicht zum Spiel gehört.

Begeistert vom Stück

Als wäre die Handlung nicht schon komplex genug, lässt das Stück des deutschen Autors Tim Staffel auch noch viel Interpretationsspielraum, wie Robb Correll erklärt: «Es spricht unheimlich viele Themen an. Es geht um Liebe und Beziehungen, um die Suche nach der eigenen Identität, um Faszination und Risiken von Online-Spielen, um Macht, Ruhm und Ehre.»

Gerade für Jugendliche seien diese Themen sehr aktuell. Wie sehr «Next Level Parzival» sie anspreche, habe sich schon bei der Stückwahl gezeigt: «Ich habe der Gruppe mehrere Stücke vorgeschlagen, doch nur ‹Next Level Parzival› hat alle sofort begeistert.» Für Robb Correll war darum klar, dass er das Abenteuer wagen würde: «Ich wusste, dass es eine grosse Herausforderung werden würde. Das Stück ist für sich schon schwierig. Dazu hatten wir nur ein halbes Jahr Zeit–und das mit einer völlig neuen Gruppe aus lauter Anfängern.»

«17 Hauptrollen»

Der knappe Zeitplan hat damit zu tun, dass die Theatergruppe nach zwei Jahren Pause erst im Januar dieses Jahres wiederbelebt wurde. Die Rektoren der drei Gymnasien hätten bei seiner Anstellung gar nicht erwartet, dass er schon in diesem Schuljahr eine Produktion realisieren würde, so Robb Correll. Aber der Elan und die Motivation seien da gewesen, das habe er ausnützen wollen.

Die Theatergruppe stand allen Erst- und Zweitklässlern der deutschen Abteilungen der drei Gymnasien offen. Er habe sich auf die jüngeren Jahrgänge konzentriert, um die Gruppe in den kommenden Jahren mit den gleichen Leuten weiterentwickeln zu können, erklärt Correll. So fanden sich 17 theaterbegeisterte Jugendliche, die bereit waren, den Aufwand für das Theaterprojekt auf sich zu nehmen. Das bedeutete eine Probenwoche in den Frühlingsferien, dann mindestens zwei ganztägige Proben pro Monat und zum Schluss noch einmal fast fünf ganze Tage.

Erschwerend kam hinzu, dass immer alle 17 Schauspieler anwesend sein mussten: «Das Stück hat eigentlich 17 Hauptrollen», so Correll. «Alle sind 90 Minuten auf der Bühne, und das Stück steht und fällt mit dem Timing. Das braucht viel Probenarbeit und grosse Konzentration.»

Aufführungen im Gambach

Das Kollegiumstheater findet dieses Jahr nicht nur unter einer neuen Leitung statt, sondern auch an einem neuen Ort: in der Aula des Neubaus des Kollegiums Gambach. Das müsse in Zukunft nicht immer so sein, betont Robb Correll. Für dieses Stück habe sich der neue Saal aber am besten geeignet: «Die Lichttechnik und die Akustik sind hervorragend.» Die Schauspieler seien aber umso mehr gefordert: Damit alles im ganzen, 360 Plätze umfassenden Saal zu hören ist, mussten die Jugendlichen viel an ihrer Sprache arbeiten.

Insgesamt zeigt sich Regisseur Correll sehr zufrieden mit seinen Schützlingen: «Alle stehen voll hinter dem Stück, und alle haben Riesenfortschritte gemacht.»

Kollegium Gambach, Freiburg. Di., 2. Juli, und Mi., 3. Juli, jeweils 19.30 Uhr. Weitere Infos: www.nextlevelparzival.ch

Robb Correll: Seit 35 Jahren Schultheater

N ach zwei Jahren Pause haben die Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach 2012 die Stelle eines Theaterleiters für die Nachfolge der langjährigen Leiterin Marianne Rohrer ausgeschrieben. Die Aufgabe habe ihn sofort interessiert, sagt Robb Correll. Der gebürtige Amerikaner lebt seit 1979 in der Schweiz und arbeitet hauptberuflich seit sechs Jahren als Dozent für allgemeine Didaktik und Fachdidaktik Englisch an der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Daneben leitet er regelmässig Musik- und Schauspielprojekte. Er lebt mit seiner Familie in Düdingen, wo er mit seiner Frau auch die Tagesschule Sesam leitet. Das Engagement beim Kollegiumstheater habe ihn auch darum angesprochen, weil er sich seit 35 Jahren mit Schultheater beschäftige und dies immer noch so gerne mache wie am ersten Tag: «Ich verliebe mich in jede neue Gruppe.» cs

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