Der 50-jährige Tunesier, der im April 2010 seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung im Freiburger Schönbergquartier mit einem Messer getötet hat, ist vor Bundesgericht abgeblitzt. Der verurteilte Mörder hatte die von der Freiburger Justiz verhängte Strafe als zu schwer empfunden. Er stützte sich bei seinem Rekurs vor allem auf ein psychiatrisches Gutachten, das ihm eine «leicht bis sehr leicht» verminderte Verantwortungsfähigkeit attestierte. Zudem machte er geltend, dass eine lebenslängliche Haftstrafe – die in der Schweiz in der Regel eine bedingte Entlassung nach fünfzehn Jahren bedeutet – im Vergleich zu anderen Schweizer Urteilen wegen Tötungsdelikten zu hart sei.
In seinem Urteil vom 18. Juli tritt das Bundesgericht auf keinen dieser Einwände ein und stützt vollumfänglich die Schlussfolgerungen des Freiburger Kantonsgerichts. Dieses hatte festgestellt, dass die leicht verminderte Verantwortungsfähigkeit auf keinen Fall die schwere Schuld des Mörders wettmache. Das Bundesgericht hält weiter fest, dass ein Vergleich mit anderen Straftaten angesichts der vielen Faktoren, die bei einer Urteilsfindung berücksichtigt würden, heikel sei. Die drei von dem Tunesier ins Feld geführten Fälle seien nicht mit der Tat vom Schönberg zu vergleichen.
Die Bundesrichter zitieren in ihrem Urteil die Freiburger Richter und schreiben, der Tunesier habe seine Ehefrau «mit wilder Brutalität und besonderer Verbissenheit» getötet, als diese vollkommen wehrlos gewesen sei. Es handle sich um eine besonders abscheuliche und skrupellose Tat. Der Täter habe seine Niederträchtigkeit gezeigt, indem er eine Frau getötet habe, die sich nicht habe wehren können, nachdem er sie gefesselt und geknebelt habe.
