Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Lebensmittel für Bedürftige in Düdingen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In den Räumlichkeiten der Freien Evangelischen Gemeinde Düdingen-Freiburg (FEG) herrscht immer am Dienstagnachmittag geschäftiges Treiben. Der Grund: Seit kurzer Zeit hat Pastor Christian Jungo zusammen mit Barbara Pulst und Freiwilligen hier eine Abgabestelle für Lebensmittel eingerichtet. 

Mit dem ersten Lockdown schlich sich ein Ohnmachtsgefühl bei Christian Jungo ein: «So viel Leid passiert, und man kann irgendwie nichts machen». Motiviert durch den christlichen Glauben kam der Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Düdingen-Freiburg (FEG) auf die Idee, in Düdingen eine Abgabestelle für Lebensmittel ins Leben zu rufen. Dort können bedürftige Personen oder Menschen, die sich aktuell in einer Notlage befinden, gratis Lebensmittel beziehen.

Dafür arbeitet die FEG mit der Schweizer Tafel zusammen, einer Organisation, die überschüssige Lebensmittel an soziale Institutionen wie Obdachlosenheime, Gassenküchen, Notunterkünfte und andere Hilfswerke verteilt. Die FEG erhält Lebensmittel von der Schweizer Tafel, die sie dann in ihren eigenen Räumlichkeiten an bedürftige Personen abgibt. 

«An der Idee fasziniert mich, dass man zwei Fliegen auf einen Streich schlagen kann», erklärt Jungo. Auf der einen Seite könne der ewige Überfluss gemindert werden, in dem unsere Gesellschaft lebe, da überschüssige Lebensmittel verwendet werden. So könne die FEG dazu beitragen, dass nicht so viele Lebensmittel weggeworfen würden. Auf der anderen Seite könne aber auch dem Teil der Bevölkerung geholfen werden, der momentan Unterstützung braucht.

Langsamer Wachstum

«Wir stehen noch ziemlich am Anfang», erzählt Jungo. Seit Juni 2021 läuft das Projekt nun. Grossflächig Werbung dafür gemacht haben die Organisatoren nicht. «Wir wollen nicht, dass es eine Art Tourismus hierhin gibt, nur weil wir etwas gratis abgeben», so Jungo. Deshalb vertraue die FEG darauf, dass die Information zur Abgabestelle von Mund zu Mund weitergereicht werde. 

Bei Personen, die die Abgabestelle zum ersten Mal aufsuchen, wird als Erstes ein Gespräch geführt. «Es muss sichergestellt werden, dass die Person tatsächlich berechtigt ist», erklärt Jungo. Das sei hart zu entscheiden und nicht immer einfach. Und: «Ich bin sehr berührt von den Geschichten, die die Leute erzählen. Ich glaube, als Normalbürger sind wir da oft einfach zu weit weg.» 

Die Person erhalte danach einen Bezugsschein, erklärt Barbara Pulst, die Leiterin des Projekts. Darauf wird angegeben, wann die betreffende Person das erste Mal Lebensmittel bezogen hat. Das nächste Mal kann sie einfach nur den Bezugsschein vorweisen. «Wir fragen auch, wie viele Kinder beispielsweise im Haushalt leben.» Je nach Anzahl Personen bekommt der Bezieher oder die Bezieherin eine Tasche voller Lebensmittel oder mehrere. 

«Anschliessend kann die Person einmal pro Woche, jeweils dienstags, zur Abgabestelle kommen und ihre Tasche abholen», so Pulst. Insgesamt helfen zwölf Freiwillige, die jeweils vor Ort sind, bei dem Projekt mit. Sie verteilen die Produkte und füllen den bedürftigen Personen, je nach Bedarf, die Tasche. 

Frischprodukte und andere

«Die Ananas müssen sie dann aber schnell verbrauchen, am besten noch heute Abend», sagt eine Helferin zu einem Bezüger. Die Produkte seien alle frisch, ständen aber zum Teil kurz vor dem Ablaufdatum, erklärt Pulst. Bevor die Abgabestelle öffnet, ist es deshalb wichtig, sie schön zu präsentieren. «Damit sie noch mehr hergeben», sagt eine Helferin und lacht. 

So wird beispielsweise die äusserste Schicht der Zwiebelschale entfernt, da diese nicht mehr so schön aussieht. Karotten werden in kleine Plastiktaschen verpackt, da es so praktischer ist, sie mitzunehmen, und andere Gemüse werden gerüstet und sortiert. 

Kein Ersatz, aber Unterstützung

Die fleissigen Helferinnen, die vor Ort sind, sind sich bewusst, dass die Lebensmittel, die abgegeben werden, nicht eine ganze Wochenration ersetzen können. «Da müssten die Menschen wohl jeden Tag kommen können», sagt eine Helferin. Barbara Pulst schliesst sich dem an und ergänzt: «Wir geben gerne, und wir freuen uns, dass wir so etwas tun können, auch wenn es nicht genug ist.»

Ihre Hauptmotivation sei, dass sie den Leuten eine Freude machen könne. «Die Menschen, die kommen, gehen dann glücklich wieder zur Tür hinaus, und uns freut es, dass wir anderen Menschen dienen und helfen können», erzählt sie. Schön sei auch die Zusammenarbeit mit den anderen Helferinnen und Helfern. «Besonders am Anfang haben sich sehr viele gemeldet, die mitmachen wollten», so Pulst. Ausserdem denke jeder Einzelne und jede Einzelne mit und frage beispielsweise auch mal in seinem oder ihrem persönlichen Umfeld nach, wer etwas brauchen könne.

Für die Zukunft wünscht sich Pulst, dass noch mehr Leute vom Angebot Gebrauch machen. «Ich glaube, das Schamgefühl in der Gesellschaft ist immer noch zu gross», erklärt sie. Viele Menschen, die vielleicht tatsächlich von dem Angebot profitieren könnten, trauten sich einfach nicht vorbeizuschauen.

«Da ist aber nichts Schlimmes dabei», erklärt Jungo. Viele Menschen würden sich auch nur temporär in einer Notlage befinden, andere seien zwar am Arbeiten, hätten aber nicht genügend Lohn, um für sich und ihre Familie zu sorgen. «Jeder von uns könnte sich einmal in dieser Lage befinden», sagt Pulst. Auch eine Helferin sagt dazu: «Wir lachen die Leute ja nicht aus. Niemand von uns verurteilt. Wir wollen einfach nur helfen und etwas Gutes tun.»

Geschichte

Plötzlich ging es schnell

Vor mehr als einem Jahr kam bei der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) die Idee auf, in Düdingen eine Abgabestelle für Lebensmittel einzurichten. Pandemieverschuldet konnte das Projekt zwar nicht sofort gestartet werden, aber plötzlich ging alles ganz schnell, wie die Helferinnen und Helfer erzählen. Gemeinsam mit Irène Roggo, der Verantwortlichen für Gemeinwesenarbeit in der Gemeinde Düdingen, hat die FEG das Projekt koordiniert und in die Wege geleitet. Am 22. Juni fand die erste Abgabe statt. 

Wer Frischprodukte und auch länger haltbare Lebensmittel beziehen möchte, kann einmal pro Woche eine Tasche mit Lebensmitteln abholen. Die Abholstelle befindet sich an der Bonnstrasse 18 in Düdingen. Die Abgabe ist jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr geöffnet. leb

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema