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Die vielseitige Veronica Vancardo

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In Freiburg sorgt Veronica Vancardo ohnehin immer wieder für Aufsehen. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass die Läuferin irgendeine neue Bestzeit aufstellt. Zuletzt knackte sie am Donnerstag-Abend beim Meeting in Langenthal über 300 Meter einen uralten Freiburger Rekord aus dem Jahr 1983. Das Beeindruckende daran: Vancardo wird im September erst 18 Jahre alt.

Kein Wunder, wird ihr auch auf nationaler Ebene immer mehr Aufmerksamkeit zu teil. Als jüngste Athletin im 52-köpfigen Schweizer Team wurde die Läuferin aus Granges-Paccot am Montag für die Europameisterschaften von kommender Woche in Berlin selektioniert. «Ich war super, super überrascht von meiner Selektion. Damit habe ich nun wirklich überhaupt nicht gerechnet», sagt Vancardo.

Erfahren hatte sie davon allerdings bereits Mitte Juli, als sie gerade von den U20-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere zurückgekehrt und ein bisschen traurig war, dass der Event bereits zu Ende ist. «Da sagte mir meine Trainerin am Flughafen in Zürich: ‹Du kannst mit an die EM in Berlin!› Das war ein grossartiges Gefühl.»

Einsatz in Berlin ungewiss

Ob sie in Berlin auch wirklich auf der Bahn stehen wird, ist allerdings nicht sicher. Mit Lore Hoffmann, Fanette Humair, Rachel Pellaud, Vanessa Zimmermann und Yasmin Giger hat Swiss Athletics nebst Vancardo fünf weitere Athletinnen für die 4×400-Meter-Staffel selektioniert. «Hinzu kommen Lea Sprunger und Robine Schürmann, auf die der Verband wohl auch zählt», sagt die Freiburgerin. Die beiden gehen allerdings auch über die 400  Meter Hürden an den Start. «Je nach Verlauf werden sie deshalb in den Staffel-Vorläufen nicht teilnehmen, weil die Anstrengung sonst zu gross wäre.»

Wie gross ihre Chancen auf einen Einsatz sind, kann Vancardo nicht einschätzen. «Ich habe keine Ahnung. Wir sind alle starke Läuferinnen und hätten es alle verdient, starten zu dürfen. Ich mache mir keinen Kopf, es ist bereits verrückt, dass ich überhaupt mitkann. Nun werde ich einfach Vollgas geben und alles mitnehmen, was kommt.» Der Entscheid fällt am Donnerstag, einen Tag bevor die Vorläufe stattfinden.

«Ich will die Männer unbedingt schlagen, und die wollen auf keinen Fall gegen eine Frau verlieren. Das bringt Würze ins Training.»

Veronica Vancardo

Leichtathletin

 

Unabhängig davon, wer am Ende im Einsatz stehen wird, ist das Ziel der Staffel klar: «Wir wollen in den Final. Und dort kann dann bei Staffel-Läufen immer alles passieren.» Das habe sie zuletzt auch bei der U20-WM erlebt, als die favorisierten US-Amerikanerinen den Stab verloren. Am Ende belegte Vancardo – für einmal als Sprinterin – mit der 4×100-Meter-Staffel den ausgezeichneten 6. Rang. Bei ihrem Einzelstart über 400  Meter scheiterte sie erst im Halbfinal – wohlgemerkt gegen teils entscheidend ältere Konkurrentinnen.

Teil des Olympia-Projekts

Es scheint deshalb klar: Die Teilnahme an der EM in Berlin ist nur der Anfang, die erste, aber definitiv nicht die letzte Selektion für eine grosse Meisterschaft bei der Elite. «Das hoffe ich natürlich ebenfalls», sagt Vancardo und lacht. Welche mittel- und langfristigen Ziele hat sie sich gesetzt? «Mein Ziel ist es, Profiathletin zu werden und die Stärksten herauszufordern.» Viel konkreter will sie nicht werden. «Ich habe sehr viele Ziele im Kopf, aber ich nenne sie lieber nicht öffentlich.

Ein wichtiges Ziel ist sicher, immer weiter Fortschritte zu machen und jeweils an den grossen Events teilzunehmen.» Etwa an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Seit letztem Jahr ist Vancardo Teil eines Projekts von Swiss Athletics, das zum Ziel hat, dass sich die 4×400-Meter-Staffel für Olympia qualifiziert.

Fünf Trainings pro Woche

Rund fünfmal die Woche trainiert Veronica Vancardo. «Etwa 10 bis 12 Stunden sind es insgesamt, vielleicht ein bisschen mehr. Ich zähle ehrlich gesagt nicht mit, Leichtathletik ist meine Leidenschaft.» Mindestens dreimal pro Woche trainiert sie in Düdingen, die übrigen Einheiten, wie zum Beispiel manchmal Ausdauertrainings, absolviert sie teils auch individuell. «Ich werde dabei aber immer von meiner Trainerin betreut.» Vancardos Trainerin ist Sylvia Aeby-Hasler. In deren Trainingsgruppe trainiert sie auch im Rahmen der Einheiten in Düdingen.

Zur selben Gruppe gehört unter anderen der 800-Meter-Läufer Arnaud Dupré. «Es hat praktisch nur Männer in der Gruppe, andere Frauen sind nur selten mit dabei», sagt Vancardo. «Das stört mich ehrlich gesagt nicht. Es ergibt sich sogar ein netter Konkurrenzkampf: Ich will die Männer unbedingt schlagen, und die wollen auf keinen Fall gegen eine Frau verlieren. Das bringt Würze ins Training.»

Vom CA Freiburg zum TSV Düdingen wechselte die französischsprachige Läuferin vor vier Jahren, als sie eine neue Trainerin suchte. «Da dachte ich mir: Wenn ich schon einen Wechsel vornehme, dann einen grossen. Ich bin eine offene Person und mag Sprachen und Herausforderungen.»

Kollegium beenden – und dann?

In ein paar Wochen beginnt Veronica Vancardo das dritte Schuljahr am Kollegium St. Michael. «Das Collège werde ich sicher noch fertigmachen. Wie es danach weitergeht, werden wir dann sehen.»

Irgendwann will sie studieren, wahrscheinlich Internationales Recht. So könnte sie ihre Vorliebe für Sprachen ausleben. Die italienisch-schweizerische Doppelbürgerin spricht fliessend Italienisch. «Meine Eltern sind beide aus Italien.» Auf Englisch und Deutsch kann sie sich «gut unterhalten», und im Kollegium lernt sie noch Spanisch.

Ob sie gleich nach dem ­Collège mit einem Studium anfangen oder zunächst einmal voll auf die Karte Leichtathletik setzen will, weiss sie noch nicht. «In zwei Jahren kann viel passieren.»

Die Gefahr, dass sich Vancardo zu sehr auf die Leichtathletik fixiert und so zu sehr unter Druck setzt, besteht nicht. «In meinem Leben gibt es nicht nur die Leichtathletik und die Schule. Ich treffe gerne Freunde, spiele Klavier. Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, ist mir in meinem Leben sehr wichtig und in meinen Augen auch ein wichtiger Ausgleich.»

Veronica Vancardo stehen in allen Lebensbereichen verschiedene Optionen offen. Gut möglich, dass ihr das dabei hilft, die Leichtigkeit auf der Bahn nicht zu verlieren.

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