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Ein doppelter Geburtstag

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Vor einem Monat erhielt Hans-Jürgen Leiber eine handgeschriebene Glückwunschkarte. Das Team des Kerzerslaufs gratulierte ihm darin zum Geburtstag und freute sich auf seine erneute Teilnahme an der Sportveranstaltung. Diesen Samstag ist es endlich soweit: Der 80-Jährige wird am Morgen seine Sportschuhe binden und sich mit dem Zug auf den Weg machen von Schwarzenburg nach Kerzers. In Bern werden sein Schwiegersohn und zwei Urenkel – fünf und dreieinhalb Jahre alt – dazustossen. Auch sie nehmen am diesjährigen Kerzerslauf teil.

Für Leiber ist es der zweite Start in Kerzers. «Es ist ein sehr schöner Lauf mit einer tollen Atmosphäre», sagt er beim Gespräch in seinem Zuhause in Schwarzenburg. Im vergangenen Jahr habe ihm besonders der Streckenabschnitt gefallen, der an einem Weiher vorbeiführte. Aber leider sei die Strecke eher flach und das Wetter «grausam» gewesen. Der gebürtige Deutsche und mittlerweile Eingebürgerte nahm damals mit seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln an der Sportveranstaltung teil. «So waren vier Generationen am Start», sagt er erfreut. Das Ziel des 15 Kilometer langen Nordic-Walking-Parcours erreichte er nach zwei Stunden und sechs Minuten. «Am Samstag will ich die Strecke in zwei Stunden schaffen.»

Dafür trainiert er regelmässig. Immer dienstags, donnerstags und samstags steht er um sechs Uhr auf und geht laufen – «auch wenn es schneit». Die Region Schwarzenburg sei «wunderbar» zum Trainieren, so Leiber. Auf seinen drei, vier Lieblingsstrecken überwindet er bis zu 200 Höhenmeter. Zudem betreibt er zu Hause dreimal pro Woche Krafttraining mit Hanteln.

Ein erfahrener Läufer

Leiber nimmt jedes Jahr an einer Laufveranstaltung teil. Diese seien jeweils eine «kleine Motivation» für das ganze Jahr. Zum Laufen hat er wegen seiner Arbeit gefunden. Er war während vierzig Jahren in einer Maschinenfabrik im Berner Jura tätig und dort verantwortlich für die Forschung und Entwicklung. «Laufen in der Natur war für mich Entspannung und Ausgleich. So konnte ich den Kopf lüften für neue Ideen», sagt Leiber.

Der 100-Kilometer-Lauf durch Biel war sein erster Wettbewerb. «Ich bereitete mich jedoch nicht darauf vor und musste nach 75 Kilometer aufgeben. Das hatte mich so geärgert, dass ich daraufhin begann zu trainieren und im folgenden Jahr die 100 Kilometer schaffte.» Bis 2006 nahm er mehrmals am 50-Kilometer-Lauf im Emmental teil. Anschliessend lief er dreimal den Grand Prix von Bern. Auch am Heitenriederlauf war Leiber schon mehrmals dabei. Beim Laufen steht für ihn immer die Freude an der Bewegung im Vordergrund. «In meinem Alter geht es nicht mehr um die Zeit, sondern um den Spass», sagt Leiber. Dabei ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. «Ab einem gewissen Alter ist es nämlich ein schmaler Grat zwischen zu viel und zu wenig Bewegung.»

Programm

Neue Start- und Zielbereiche

Am Samstag findet der Kerzerslauf zum 40. Mal statt. Ein Engpass war bisher das Schmittengässli von der Orientierungsschule in die Vordere Gasse. Deshalb haben die Organisatoren neue Startzonen geschaffen. Die Läuferinnen und Läufer werden über die Burgstatt zum Herresrain geführt. Von dort aus starten sie in 25  Blöcken. Ab Block 26 wird in der Hinteren Gasse gestartet. Für die Kinder ist der Start weiterhin bei der Bibliothek. Neu ist ebenfalls die Schliessung der Burgstatt, die bisher im Einbahnverkehr geführt wurde. Dazu wird auf der Höhe des Schuhhauses Schwab und des Augencen­trums Kerzers die Strasse ganz abgesperrt.

Der Zieleinlauf ist neu in der Gerbegasse, so wie es bereits vor etlichen Jahren üblich war. Nach dem Ziel führt der Weg hinter der alten Coop hindurch zum Parkplatz vor der Migros. Dort erhalten die Läufer Auszeichnungen, Geschenke und Früchte und können via Schulhausstrasse wieder zur OS hochgehen.

Für den 40. Kerzerslauf ist geplant, Livebilder von der Strecke auf grossen Bildschirmen beim VIP-Zelt zu zeigen. Auch Drohnen sollen zum Einsatz kommen.

Die Elite-Läuferinnen und -Läufer für die 5-Kilometer-Strecke starten gegen 10.30  Uhr. Der Start für die 15-Kilometer-Strecke ist gegen 12 Uhr. sim/jmw

Infos: www.kerzerslauf.ch

«In meinem Alter geht es nicht mehr um die Zeit, sondern um den Spass.»

Hans-Jürgen Leiber

Teilnehmer am Kerzerslauf

Kerzerslauf

Tadesse Abraham als Schweizer Hoffnungsträger

Der Kerzerslauf ist seit jeher fest in Händen afrikanischer Läufer. Erst zweimal in diesem Jahrtausend ist es einem Schweizer gelungen, im Seeland den Sprung aufs Podest zu schaffen: 2003 und 2004 gelang es Viktor Röthlin als Zweiter, die afrikanische Dominanz auf der 15 Kilometer langen Strecke zu durchbrechen. Sämtliche anderen Podestplätze wurden stets von Läufern aus Kenia oder Äthiopien belegt. Letztes Jahr haben die Läufer aus Kenia einen Fünffachsieg gefeiert.

Abraham gegen kenianische Armada

Dieses Jahr stehen die Chancen nicht schlecht, dass es einen Schweizer Sieg geben könnte. Dies dank dem aus Eritrea stammenden und 2014 eingebürgerten Genfer Tadesse Abraham. Der aktuelle Schweizer Rekordhalter im Marathon (2:06:40) hat sich während zweier Monate in Äthiopien auf die neue Saison vorbereitet. Bei seinem ersten Auftritt, dem Lake Biwa Marathon in Japan, musste der 35-Jährige wegen Atemproblemen bei Streckenhälfte aufgeben. In Kerzers hofft der Halbmarathon-Europameister, sich wieder in den Sattel zu schwingen und eines der wenigen nationalen Rennen, das noch in seinem Palmarès fehlt, zu gewinnen.

Die Aufgabe dürfte angesichts der kenianischen Armada, die die Organisatoren auch dieses Jahr wieder engagiert haben, keine einfache sein. Unter anderen werden der letztjährige Sieger Tom Mutie und der Gewinner aus dem Jahr 2016, Bethwel Chemweno, ihr Veto einlegen. Zu beachten gilt es auch ihre Landsmänner Nicholas Makau und Charles Maina, die im vergangenen Jahr über 10 Kilometer 28:36 beziehungsweise 28:43 gelaufen sind.

Um den Titel des besten Schweizers kämpft mit Jari Piller auch ein Sensler mit. Der Läufer des TSV Düdingen hat den letzten Murtenlauf als Zehnter beendet. François Leboeuf, der Berglaufspezialist aus Martigny und Dritte des Halbmarathons von Lausanne 2017, sowie Julien Fleury (La Chaux-de-Fonds) werden sich ihm in den Weg stellen. Genau so wie Adrian Lehmann (Lan­gen­thal), der seinen Exploit aus dem Vorjahr gerne wiederholen würde, als er als Achter bester Schweizer wurde.

Knackt Mathys den Rekord?

Auch das Rennen der Frauen verspricht Spannung. Aus Schweizer Sicht ruhen die Hoffnungen auf Berglauf-Europameisterin und Murtenlaufsiegerin 2017 Maude Ma­thys (CA Riviera). Die Waadtländerin konzentriert sich dieses Jahr voll auf den Laufsport und hat mit einer Zeit von 33:02 bei den 10 km von Payerne ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Ihre (kenianische) Konkurrenz hat es allerdings in sich: Die zweifachen Kerzerslauf-Siegerinnen Maryanne Wanjiru (2107, 2016) und Tabitha Gichia (2010, 2013) sind ebenso am Start wie die Berglauf-Weltmeisterin Lucy Murigi, die mit 49:27 den Streckenrekord hält. Wie Abraham braucht auch Mathys einen guten Tag, wenn sie zuoberst aufs Podest will. Die beste, am Kerzerslauf je gelaufene Zeit einer Schweizerin (51:27 von Sabine Fischer, 2009) dürfte sie allerdings gehörig ins Wanken bringen.

Um den Titel der besten Schweizerin kämpfen auch die zweifache nationale Halbmarathonmeisterin Laura Hrebec (Illarsaz), Laurence Yerly (Cernier) sowie Daniela Aeschbacher (Bärau) und Monique Grossrieder (Düdingen).ms

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