Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Laufen ist Kopfsache

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Vorname sowie das bescheidene Auftreten lassen es erahnen: Jari Piller hat nordische Wurzeln. Seine Mutter ist Finnin. Diese Herkunft spiegelt sich im Charakter des 27-Jährigen wieder: «Ich bin eher ein zurückhaltender Mensch und war früher gar schüchtern. Zuletzt hat sich das jedoch ein wenig verändert, was mit meinem Beruf zusammenhängt.» Im Gymnasium Heilig Kreuz unterrichtet der Stadtfreiburger in Teilzeit Mathematik und Physik, während er daneben seine pädagogische Ausbildung vorantreibt. Studium, Zahlen, Formeln; Piller ist ein Kopfmensch – mit all den Vor- und Nachteilen. «Tendenziell denke ich zu viel nach. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich laufe.» Obwohl der Athlet des TSV Düdingen sagt, dass er weniger überlege, wenn er rennt, spielen seine Gedanken auch hier eine massgebliche Rolle: «Im Wettkampf kann ich viel mit dem Kopf ausrichten. Ist der Biss, der absolute Wille sich wehtun zu können, nicht vorhanden, dann ist ein Exploit nicht möglich.» Dadurch würden sich seine Hochs und Tiefs erklären lassen. «Ich glaube dennoch, dass der Kopf eine Stärke von mir ist.»

«Du weisst nie, was passiert»

In den letzten Wochen konnte er diese Qualität ganz offensichtlich ausspielen. Noch vor dem abschliessenden Rennen Anfang November in Porsel ist Piller der Gesamtsieg im Freiburger Laufcup nicht mehr zu nehmen. «In puncto Ausdauer bin ich so gut wie noch nie.» Mit einigen Kilogramm zu viel auf den Rippen aus den Sommerferien zurückgekehrt, machte sich Piller ans Training. «Dabei lief ich mit Blick auf den Murtenlauf längere Distanzen.»

Er wolle am Sonntag primär eine gute Zeit laufen. Wenn möglich, als schnellster Freiburger. Letztes Jahr stand ihm diesbezüglich nur Andreas Kempf vor der Sonne, der nach seinem Marathondebüt vom vergangenen Sonntag diesmal nicht dabei sein wird. «Du weisst nie, was beim Murtenlauf passieren wird», wiegelt Piller hinsichtlich seiner Favoritenrolle bei den lokalen Läufern ab. «Ich muss aufpassen, dass es mich gegen Ende nicht stellt.» Insbesondere bei der Steigung von La Sonnaz übernehme er sich – angespornt durch die zahlreichen Zuschauer – zuweilen. Nicht zu unterschätzen seien aber auch die vielen Abstiege. «Die Schläge in die Beine sind Gift für meine Muskulatur.»

Mehrfacher Steeple-Meister

Pillers Faible für die Strassenläufe reicht noch nicht allzu lange zurück. «Ich mag die Ambiance unter den Teilnehmern. Man gönnt sich gegenseitig den Erfolg. Wäre die Atmosphäre giftig, wäre das nichts für mich», sagt er seinem Wesen entsprechend wenig überraschend. Beim Laufen kann sich Piller voll und ganz auf die eigene Leistung konzentrieren. Deshalb habe ihm Fussball, mit dem er als kleiner Junge einst begonnen hatte, nicht wirklich behagt. «Entweder habe ich mich geschämt, wenn ich einen Fehler begangen habe, oder aber geärgert, wenn ein Mitspieler was falsch gemacht hat.» In der Leichtathletik sei er nicht auf andere angewiesen. «Eigentlich hätte ich gerne den Stabhochsprung ausgeübt. Weil das im Verein aber nicht richtig angeboten wurde, habe ich diese Chance verpasst.»

Obwohl er an kantonalen Meisterschaften oder Meetings immer wieder andere Disziplinen wie das Speerwerfen bestreitet, hat es Piller speziell der 3000-Meter-Steeple-Lauf angetan. «Die Hindernisse durchbrechen den Rhythmus immer wieder», erklärt der mehrfache Schweizer Meister die besondere Herausforderung im Steeple. Mehr als nationalen Meriten – und einem finnischen Meistertitel – waren aber nicht möglich. «Die Illusion, Weltmeister werden zu können, hatte ich nie. Zu Beginn des Studiums wollte ich dem Sport zwar Priorität einräumen, um den Anschluss an das europäische Feld zu schaffen. Damals aber war mein Körper nicht bereit dafür.»

«Eine wunderbare Müdigkeit»

Inzwischen weiss Piller genau, was möglich ist. Er setzt momentan auf lange Trainingseinheiten. «Am letzten Samstag bin ich die Marathondistanz gelaufen.» Eine Strecke, die ihn zunehmend reizt. «Ich erfahre dabei eine ganz neue Art von Müdigkeit. Früher war ich nach kurzen, pickelharten Trainings oder Rennen einfach nur kaputt. Laufe ich längere Distanzen, kommt die Müdigkeit viel schleichender, sanfter. Es ist eine wunderbare Müdigkeit.» Es käme also nicht überraschend, nähme Piller in Bälde an einem Marathon teil. So oder so wird er der Leichtathletik treu bleiben. «Der Sport gehört zu mir, ich könnte mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Laufen sorgt für positive Emotionen, manchmal aber auch für negative. Das gehört dazu, und ist eine Lebensschule.» Stimmt es in Pillers Kopf, wird der Murtenlauf bei ihm gewiss für Glücksgefühle sorgen.

84. Murtenlauf

Das Programm

Samstag, 14 bis 17.30 Uhr: Georges-Python-Platz in Freiburg: Mini-Murtenlauf für Kinder und Jugendliche (700 bis 3500 Meter).

Sonntag, 8.45 Uhr: Start der Walker ab Murten (17,17 Kilometer). 9.20 Uhr: Start der Walker und der Jogger ab Courtepin (8,6 Kilometer). 10.15 bis 10.39 Uhr: Start ab Murten der verschiedenen Blöcke für den Murtenlauf

(17,17 Kilometer).

Meistgelesen

Mehr zum Thema