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Nur Abrahams Sohn hatte etwas zu feiern

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Lange hatte es so ausgesehen, als ob James Kibet seinen Erfolg aus dem Vorjahr beim Kerzerslauf wiederholen könnte. Damals hatte der 31-jährige Kenianer den Streckenrekord über die 15 Kilometer seines Landsmanns Thomas Lokomwa (43:13 Minuten im Jahr 2014) nur gerade um 15 Sekunden verpasst. Zwischen den Kilometern 5 und 6 bei der Challnech-Waldhütte konnte sich Kibet leicht von der Konkurrenz absetzen. Bei der Golatensteigung (Kilometer 9) rückte ihm allerdings ein weiterer Kenianer, Roncer Kipkorir, auf die Pelle – und liess ihn in der Folge gleich stehen. Der 25-jährige Kipkorir, der erstmals in Kerzers dabei war und im Halbmarathon eine Bestleistung von 1:01:19 Stunden aufweist, kam schliesslich in einer Siegerzeit von 45:03 Minuten ins Ziel und distanzierte den zweitplatzierten Kipet damit um satte 43 Sekunden. Es war bereits der 21.  Sieg eines Kenianers am Kerzerslauf in den letzten 22  Jahren. Die weiteren kenianischen Läufer Joseph Mbatha und Tony Pkiror machten den afrikanischen Triumph perfekt.

Den Vienna Marathon im Visier

Zu den Geschlagenen gehörte Tadesse Abraham (LC Uster). Der Schweizer Europameister im Halbmarathon (2016) und Vize-Europameister im Marathon (2018), der sich vor Jahresfrist einzig Kibet hatte geschlagen geben müssen, lief am Samstag in der Zeit von 47:30  Minuten in Kerzers ein und war damit gut dreieinhalb Minuten langsamer als im Vorjahr. «Ich bin total müde und kam erst gar nie richtig in das Rennen hinein», gab Abraham zu Protokoll, obwohl er nach den 15 Kilometern mit flottem Tempo im Zielraum frisch aussah wie nach einem gemütlichen Sonntagsspaziergang. Er vermochte seine Müdigkeit auf jeden Fall gut zu kaschieren, obwohl die Strapazen der letzten Tage erheblich waren. Erst am Freitag kam Abraham aus einem Trainingslager in Äthiopien in Genf an – mit 180 Laufkilometern in den Beinen. Der Schweizer Rekordhalter im Marathon (2:06:40) hatte sich im Februar zu einer Änderung der Jahresplanung entschieden, nachdem ihm der Auftakt in die Saison mit der WM in ­Doha im letzten Oktober als Höhepunkt nicht nach Wunsch geglückt war. Am Marathon in Dubai Ende Januar erreichte der Murtenlauf-Sieger 2018 das Ziel nur als Zehnter in der für ihn mässigen Zeit von 2:09:50 Stunden, nachdem er eigentlich den Europarekord hatte angreifen wollen. Das will Abraham nun am 7. April in Wien nachholen. Das Mindestziel für den Vienna Marathon in der österreichischen Hauptstadt ist die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

«Der Kerzerslauf sollte hinsichtlich Wien ein Schnelligkeitstest sein. Mit der Leistung bin ich deshalb nicht wirklich zufrieden», bilanzierte Tadesse Abraham, der schon am Sonntag erneut für drei Wochen nach Äthiopien reiste, jedoch nicht ohne vorher den Geburtstag seines Sohns – und das war neben dem Kerzerslauf der eigentliche Grund für seine Schweizer Stippvisite – zu feiern. «Mein Sohn hat am 22. Februar Geburtstag und ich konnte wegen Trainingslagern schon mehrere Male nicht dabei sein. Deshalb haben wir die Feier diesmal auf Sonntag verschoben.»

Zweitbester Schweizer hinter Abraham beim 41. Kerzerslauf wurde der Jurassier Jérémy Hunt. Der Siebtplatzierte des letzten Murtenlaufs klassierte sich in 47:43 Minuten im siebten Rang.

Die Rekordhalterin gewinnt

Mehr noch als bei den Männern wurde das 15-km-Rennen der Frauen zu einer afrikanischen Meisterschaft. Am Ende setzte sich mit Lucy Murigi keine Unbekannte durch. Die 34-jährige Kenianerin feierte ihren dritten Sieg beim Kerzerslauf nach 2014 und 2018. Ihren Streckenrekord von 49:27 Minuten verpasste Murigi allerdings mit 50:27 Minuten klar, wohl auch aufgrund der leichten Änderung der Streckenführung, die den Läuferinnen und Läufern nebst der Golatensteigung bei Kilome-ter 5 einen zweiten happigen Anstieg bescherte. Murigi verwies ihre kenianischen Lands­frauen Cynzhia Kosgei, Janet Gichumbi, Agnes Keino und Betty Chepkwony auf die ­Plätze.

Nach zwei weiteren Afrikanerinnen aus Äthiopien und der Deutschen Fabienne Am­rhein (siehe Text unten rechts) klassierte sich Theres Leboeuf in der Zeit von 57:48 Minuten als beste Schweizerin. «Die ersten 5 Kilometer lief ich in einer Gruppe, das ist immer einfacher», sagte die Athletin aus Aigle. «Dann lief ich ein Stück mit Simone Troxler (Red.: 11.  Rang), ehe ich wieder allein war und es mit dem Gegenwind wieder strenger wurde.»

Keine Mühe bereitete Theres Leboeuf die zusätzliche Steigung. «Ich habe den Lauf-Infos entnommen, dass es diesmal eine zweite Steigung geben würde», erklärt Leboeuf, die im Vorjahr in 58:36 Minuten noch Zehnte geworden war. «Ich wusste, dass ich heuer die besseren Beine habe. Deshalb kam mir der zusätzliche Hoger gar entgegen.» Überhaupt ist Leboeuf in den Bergen zu Hause. «Mein Ziel ist es, mich für die Berglauf-Europameisterschaft vom Sommer in Zermatt zu qualifizieren.»

41. Kerzerslauf

Mit der Strecke über 10 km den Nerv getroffen

8308 Läuferinnen und Läufer kamen am Samstag beim 41. Kerzerslauf bei bestem Frühlingswetter ins Ziel. Das waren gut 50 Personen weniger als bei der letzten Austragung. Der Rekord bei den Klassierten beträgt 8602 Läuferinnen und Läufer (2016).

Angekündigt hatten sich für den Lauf im Seeland 9113 Teilnehmer. Grossen Anklang fand das erstmals ausgetragene Rennen über die 10-km-Distanz. Die Organisatoren hatten im Vorfeld mit rund 500 Läuferinnen und Läufern gerechnet. Mit über 1000 Anmeldungen wurden diese Erwartungen jedoch bei weitem übertroffen. «Wir können ein sehr positives Fazit ziehen. Wir hatten bestes Laufwetter. Mit der neuen 10-km-Strecke scheinen wir den Nerv getroffen zu haben, denn es kamen viel mehr Läuferinnen und Läufer als erwartet, um diese Distanz zu rennen», bilanzierte OK-Präsident Markus Ith.

Mekonen Doppelsieger

Musste sich Tefera Mekonen (Herrenschwanden) im vergangenen Jahr über die 5-km-Strecke noch Adrian Lehmann geschlagen geben, so setzte er sich am Samstag in 15:44 Minuten klar durch. Und auch über die 10 Kilometer überquerte Mekonen in 30:55 Minuten die Ziellinie als Erster. Bester Freiburger wurde Stéphane Demierre (Romont) als Sechster in 36:38 Minuten. Derweil war Julien Torche (AT Rechthalten) der schnellste Freiburger über die Kurzdistanz (17:30 Minuten). Im Frauenrennen über die 5 Kilometer lief Siegerin Nicole Egger (Langenthal) in 17:22 Minuten nur vier Zehntel am Streckenrekord vorbei. Über 10 km setzte sich Céline Aebi (Utzenstorf) in 37:39 Minuten vor der Kerzerserin Carla Wüthrich durch.

fs

«Ich bin total müde und kam erst gar nie richtig in das Rennen hinein.»

Tadesse Abraham

Marathonläufer

Deutsche Marathon-Meisterin zu Gast

Fabienne Amrhein ist nicht nur schnell und ausdauernd, sondern auch blitzgescheit. Das Abitur schloss die 26-Jährige aus Wiesloch mit einem Schnitt, der rechnerisch besser ist als die Höchstnote 1,0, ab. Und den Bachelor verdiente sie sich mit der Note 1,1. Unlängst hat die Deutsche den Master in Molekularbiologie an der Universität Heidelberg absolviert mit dem Schwerpunkt Krebsbiologie. Nebenher ist Amrhein die beste Marathonläuferin des Landes. Im April 2018 wurde sie in 2:32:34 Stunden Deutsche Meisterin.

Was hat die ehemals starke Crossläuferin nun aber nach Kerzers verschlagen? «Eine Bekannte hat mir den Kerzerslauf empfohlen», sagt Amrhein, die mit Rang 8 und einer Zeit von 55:04 Minuten beste Europäerin wurde. «Die Strecke ist sehr anspruchsvoll mit den beiden Steigungen, aber auch wirklich schön. Mit den Musikgruppen und den Leuten, die dich anfeuern, macht es Spass.» Der Kerzerslauf sei eine gelungene Mischung zwischen Strassen- und Geländelauf.

Für Fabienne Amrhein war der Event im Seeland ein willkommenes Training für den Marathon von Düsseldorf am 28. April. «Da will ich meinen deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigen.» Kein Ziel von ihr ist die Weltmeisterschaft von diesem Jahr in ­Doha. «Es wird um Mitternacht in der Wüste gestartet. Gute Zeiten sind unter diesen Voraussetzungen nicht möglich.»

Viel lieber fokussiert sie sich bereits jetzt auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio, in einem Land, in dem der Marathon viel Prestige geniesst. Nach dem Ende ihres Studiums setzte Amrhein voll auf den Sport. «Ich sehe bei mir noch ein deutliches Steigerungspotenzial.»

Piller fand Freude am Laufen wieder

Im vergangenen Jahr hatte Jari Piller auf den ersten 5 Kilometern schwere Beine gehabt. Schliesslich kam er in 50:03 Minuten als 15. und damit bester Freiburger in Kerzers ins Ziel. Am Samstag wurde der Läufer des TSV Düdingen wiederum 15.– in einer Zeit von diesmal 51:01 Minuten. «Ich hatte nur wenige gute Trainings in den Beinen, deshalb bin ich vorsichtig gestartet und habe meinen Rhythmus gesucht», erklärte Piller. Letztlich sei er zu vorsichtig gestartet. Dies auch, weil er müde sei, nachdem ihn ein Virus die letzten beiden Monate gebremst hatte. Dennoch sagt Piller, dass die Freude am Laufen wieder zurückgekehrt sei. «Ich werde nun an einigen Rennen des FriRun-Cups teilnehmen und schauen, wie es auf der Bahn läuft.» Der ehemalige Schweizer Meister über die 3000 m Steeple will es in seiner Paradedisziplin nochmals wissen.

Zweitbester Freiburger wurde Luca Vogelsang im 22. Rang. Der polyvalente Sportler vom LAT Sense, der im letzten Oktober am Ironman auf Hawaii teilgenommen hatte, lief eine Zeit von 52:24 Minuten. Drittbester Einheimischer war Adrian Jenny (Düdingen) im 31. Rang (53:46 Minuten).

Zahno vor Gindrat-Keller

Schnellste Freiburgerin am 41. Kerzerslauf war Regula Zahno. Die 47-Jährige vom TSV Rechthalten lief mit 59:07 Minuten auf den 12. Schlussrang. Die weiteren Podestplätze in der inoffiziellen Freiburger Wertung belegten mit Isabell Gindrat-Keller (17. Platz, 1:01:55) und Inga Wagenmester (18. Platz, 1:02:11) zwei Läuferinnen vom LAT Sense. Unmittelbar dahinter klassierte sich Sabine Rappo Conca vom AC Murten. Knapp in die Top 20 kam auch Delphine Marmy von der CAG Farvagny.

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